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Landeskulturpreis 2002 an Gottfried Kiesow verliehen +++ Münster: LWL vergibt Kulturpreis an Katharina Fritsch +++ Förderpreis Rheinland-Pfalz an Katharina Bihler verliehen +++ Literaturpreis Ruhrgebiet 2002 geht an Hugo Ernst Käufer
Landeskulturpreis 2002 an Gottfried Kiesow verliehen
Schwerin (ddp-nrd). Der Vorstandsvorsitzende der Deutschen Stiftung Denkmalschutz Gottfried Kiesow ist am Montag mit dem diesjährigen mecklenburg-vorpommerschen Landeskulturpreis ausgezeichnet worden. Den Kulturförderpreis 2002 des Landes erhielt Gabriele Kotte. Es komme künftig mehr denn je darauf an, dass Staat und Bürgergesellschaft gemeinsam Verantwortung für die Kultur trügen, sagte Ministerpräsident Harald Ringstorff (SPD). Kultur sei eine Gemeinschaftsaufgabe, und das nicht erst, seitdem die öffentlichen Gelder knapp würden.
Es sei zu einem Gutteil das Verdienst Kiesows, das Bewusstsein für die kulturhistorische, regionalgeschichtliche und wirtschaftliche Bedeutung der reichen Denkmallandschaft in Mecklenburg-Vorpommern geschärft zu haben, sagte Ringstorff. Denkmalschutz und -pflege seien im Land gut vorangekommen. Insbesondere würdigte er Kiesow Engagement für die Ausstellung «Gebrannte Größe - Wege zur Backsteingotik». Geplant habe Kiesow bereits weitere Projekte wie eine «Europäische Straße der Backsteingotik» und einen Reiseführer zur Backsteingotik in Mecklenburg-Vorpommern.
Ringstorff würdigte zudem das Wirken Kottes als maßgebliche Begründerin des Filmvereins Mecklenburg-Vorpommern, des Landesfilmzentrums, des Filmfestes Schwerin und der kulturellen Filmförderung. Kaum jemand habe die moderne kulturelle Entwicklung im Land so geprägt wie sie. Unter ihrer Leitung seien in zehn Jahren 141 Spiel-, Dokumentar- und Animationsfilme gefördert worden, sagte der Regierungschef. Diese Filme hätten 700 nationale und internationale Festivalpreise, Nominierungen und Prädikate erhalten, allen voran der mit einem Oscar bedachte Kurzfilm «Schwarzfahrer». Der Kulturpreis ist mit 10 200 Euro, der Förderpreis mit 5100 Euro dotiert.
Münster: LWL vergibt Kulturpreis an Katharina Fritsch
Münster (ddp-nrw). Der Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL) hat am Montag die Bildhauerin Katharina Fritsch mit dem diesjährigen Konrad-von-Soest-Preis ausgezeichnet. Die an der Kunstakademie Münster lehrende Fritsch schaffe es, ihre Motive auf den ersten Blick erkennbar zu machen, zugleich aber beim Betrachter starke visuelle oder emotionale Reaktionen hervorzurufen, sagte LWL-Direktor Wolfgang Schäfer bei der Preisverleihung. Dies sei etwa bei dem derzeit im Westfälischen Landesmuseum für Kunst und Kulturgeschichte in Münster gezeigten «Mönch» zu sehen. Die Figur ist ganz in Schwarz gehalten.
Fritsch wurde 1956 in Essen geboren. Sie wuchs in Münster auf und ging dort zur Schule. Nach einem Studium an der Düsseldorfer Kunstakademie lehrt sie seit gut einem Jahr an der Münsteraner Kunstakademie. Die Liste ihrer bisherigen Ausstellungen reiche von Museen in Krefeld und Wolfsburg über Basel und London bis nach New York und San Francisco, hieß es.
Der Konrad-von-Soest-Preis wird seit 50 Jahren vom LWL an hervorragende Künstler aus Westfalen verliehen. Die Auszeichnung ist mit 12 800 Euro dotiert.
Förderpreis Rheinland-Pfalz an Katharina Bihler verliehen
Mainz (ddp-swe). Der «Förderpreis Rheinlandland-Pfalz für junge Künstler» ist am Montag in Mainz an Katharina Bihler verliehen worden. Die 35-jährige Künstlerin wurde damit für ihre kreative Arbeit mit dem Trierer Musiktheater «Liquid Penguin Ensemble» ausgezeichnet. Kulturminister Jürgen Zöllner (SPD) sagte bei der Preisverleihung, Bihler gelinge es auf «herausragende» Weise, «unterschiedliche künstlerische Sprachen» zusammen zu führen und zu einer einheitlichen künstlerischen Aussage zu verbinden. Beeindruckend sei vor allem der «Brückenschlag zwischen der Darstellenden und der Radio-Kunst», lobte der Minister. Der Preis ist mit 7500 Euro dotiert und wird seit 1959 jährlich vergeben.
Literaturpreis Ruhrgebiet 2002 geht an Hugo Ernst Käufer
Essen (ddp-nrw). Der in Bochum lebende Autor und Herausgeber Hugo Ernst Käufer wird in diesem Jahr mit dem Literaturpreis Ruhrgebiet ausgezeichnet. Der 75-Jährige sei ein «Literaturmulti», der die westfälische Literaturlandschaft mitgeprägt habe, teilte der Kommunalverband Ruhrgebiet (KVR) am Dienstag in Essen mit. Am 22. November soll die mit 10 000 Euro dotierte Auszeichnung in der Akademie Mont Cenis in Herne übergeben werden.
Der Preisträger sei einer jener Denker und Schreiber, der die Grundlagen für gesellschaftliche Neuorientierungen geschaffen habe, hieß es. So gründete Käufer zum Beispiel 1967 die «Literarische Werkstatt Gelsenkirchen», die mit Lesungen in Kneipen, Bahnhöfen und Kaufhäusern mehr Appetit auf Lektüre machen wollte.
Nach KVR-Angaben gehen die beiden Förderpreise in Höhe von jeweils 2550 Euro an Angelika Böckelmann aus Dortmund und Christina Zina aus Castrop-Rauxel. Die beiden hatten in ihren Arbeiten das Thema «Geschichten vom Ankommen» nach Ansicht der Jury am besten behandelt.
Der Literaturpreis Ruhrgebiet wird seit 1986 vom KVR vergeben. Ausgezeichnet werden Schriftsteller, die im Ruhrgebiet leben und arbeiten oder mit ihren Werken die Literatur über die Region beeinflusst haben. Bisherige Preisträger sind unter anderem Jürgen Lodemann, Ralf Thenior, Inge Meyer-Dietrich oder Barbara Köhler.
(Internet: www.kvr.de)