Hauptrubrik
Banner Full-Size

13.2.: bildende kunst aktuell +++ bildende kunst

Publikationsdatum
Body

Von Goya bis Brendel - Schloss Moyland zeigt Schätze der Grafiksammlung +++ Personal- und Landschaftsgrafiken im Bachhaus Eisenach +++ Große Tizian-Schau in London


Von Goya bis Brendel - Schloss Moyland zeigt Schätze der Grafiksammlung
Bedburg-Hau (ddp-nrw). Schätze aus der Grafiksammlung van der Grinten zeigt das Museum Schloss Moyland: Noch bis zum 22. Juni ist eine Auswahl von Druckgrafik aus dem 19. und dem beginnenden 20. Jahrhundert zu sehen. Die Ausstellung biete durch seine Gliederung nach thematischen Gesichtspunkten wie Jugendstilgrafik, Expressionismus und Abstraktion nach 1945 einen guten Überblick der europäischen Druckgrafik der vergangenen Jahrzehnte, teilte das Museum am Donnerstag in Bedburg-Hau mit.
Die Sammlung van der Grinten konzentriert sich auf Werke der Künstler Ernst Ludwig Kirchner, Francisco Goya, Serge Poliakoff, Alexander Brendel oder Cees Andriessen. Die Farbholzschnitte und Farblithografien von Karl Schmitt-Rottluff dokumentieren die frühe Auseinandersetzung mit dem «Primitivismus» und der afrikanischen Kunst des Künstlers.
Bis zum 31. März hat das Museum dienstags bis sonntags von 10.00 bis 17.00 Uhr, ab dem 1. April dienstags bis freitags von 10.00 bis 18.00 Uhr und an den Wochenenden von 10.00 bis 19.00 Uhr geöffnet. Zum Thema Druckgrafik sind verschiedene Publikationen erschienen.
http://www.moyland.de

Personal- und Landschaftsgrafiken im Bachhaus Eisenach
Mit wertvollen Personal- und Landschaftsgrafiken aus der Zeit um 1700 wird das Bachhaus Eisenach ab 14. Februar 2003 seine Dauerausstellung bereichern. Die zum Teil colorierten Kupferstiche, Zeichnungen und Lithografien zeigen Persönlichkeiten aus Bachs Umfeld und Orte, in denen Bach selbst gelebt hat. August der Starke nebst Ehefrau und Sohn sind ebenso zu sehen wie ein Porträt von Fürst Leopold von Anhalt-Köthen, Dienstherr Bachs von 1717 bis 1723. Stadtansichten von Eisenach, Köthen und Dresden vermitteln einen Einblick in das Leben dieser Residenzen zu Lebzeiten Bachs.
Einige der Grafiken waren 70 Jahre im Archiv verborgen, bevor sie nun mit finanzieller Unterstützung der Ständigen Konferenz Mitteldeutsche Barockmusik e. V. restauriert werden konnten. Die professionelle Präsentation ermöglichte der Thüringer Museumsverband e. V. mit Fördergeldern.
Die Kabinettausstellung mit Texten in deutscher und englischer Sprache ist im Eintrittspreis des Bachhauses enthalten.

Große Tizian-Schau in London
orf - Die National Gallery in London zeigt vom 19. Februar bis zum 18. Mai etwa 65 Gemälde von Tizian. Die elf Werke, die sich im Besitz der National Gallery befinden, werden dabei von Bildern aus der ganzen Welt ergänzt.
Alle Schaffensperioden aus dem langen Leben des Venezianers Tizian (um 1487-1576) sind vertreten. Künstler nachfolgender Generationen waren fasziniert von seiner Technik; er beeinflusste die gesamte westliche Malerei. Anthonie van Dyck und Peter Paul Rubens - der das berühmte, um 1560 entstandene Selbstporträt besaß, das heute im Prado hängt - standen im Bann des großen Meisters. Rembrandt malte sich selbst als Tizian. Der englische Porträtist Joshua Reynolds soll im 18. Jahrhundert einmal einen Tizian, der sich in seinem Besitz befand, Schicht für Schicht abgetragen haben, um dem Geheimnis seiner Kunst auf die Spur zu kommen.
Der dramatische Schlussakzent der Ausstellung liegt auf Tizians Spätwerk. Bis heute ist dabei umstritten, ob es sich bei den vielfach ungewöhnlich freien Arbeiten um vollendete oder um unvollendete Werke handelt. In dem umfangreichen Ausstellungskatalog, der sich ausführlich Tizians Maltechnik widmet, kommt Charles Hope zu dem Schluss, es handele sich bei den späten Werken nicht um absichtlich revolutionäre, sondern doch schlicht um liegen gebliebene Arbeiten. Hope räumt auch mit dem Mythos auf, Tizian sei - wie es sich für einen wahren und darum "verkannten" Künstler gehört - als unglücklicher Mann gestorben. Im Gegenteil: Zum Zeitpunkt seines Todes war er nicht nur ausgesprochen wohlhabend und berühmt, sondern auch umgeben von einer großen Familie mit vielen Kindern und Enkeln.