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14.4.: bildende kunst aktuell +++ bildende kunst

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Essen: Werk von Hans-Jürgen Schlieker wird ausgestellt +++ Berlin: C/O Berlin zeigt René Burris «Photographs» +++ Berlin: Kunstbank zeigt Arbeiten von Rolf Wicker und Piotr Nathan +++ Ahrenshoop: Künstlerkolonie bedeutendste im Norden nach Worpswede


Essen: Werk von Hans-Jürgen Schlieker wird ausgestellt
Essen (ddp-nrw). Zwei Museen in Nordrhein-Westfalen widmen sich in diesem Jahr ausgiebig dem Werk des kürzlich gestorbenen Malers und Grafikers Hans-Jürgen Schlieker. Die Wanderausstellung ist seit Dienstag in der Essener Galerie Frank Schlag & Cie. zu sehen. Bis zum 7. Mai können Besucher 30 Arbeiten von einem bedeutenden Vertreter der deutschen informellen Malerei betrachten. Ab dem 25. April werden Werke des Künstlers auch in Bochum und ab Juli in Koblenz zu sehen sein. Die Ausstellungen blicken auf 50 Jahre Malerei Schliekers zurück.
Die Wanderausstellung war den Angaben zufolge zum 80. Geburtstag des ehemaligen Hochschullehrers der Universität Bochum konzipiert worden. Hans-Jürgen Schlieker starb Mitte März im Alter von 79 Jahren in Bochum.
Die Schau in Essen gliedert sich in zwei zeitliche Schwerpunkte. Arbeiten aus den Jahren 1953 bis 1963 werden Malereien aus der Spätphase Schliekers gegenübergestellt. Die Bilder zeigen dessen künstlerische Entwicklung hin zum so genannten abstrakten Expressionismus.
Schlieker war von 1968 bis 1989 Leiter des Bereiches Bildende Kunst des Musischen Zentrums der Ruhr-Universität Bochum. Er gehörte laut Uni zu den profiliertesten Künstlern der Region und erhielt 1989 den Verdienstorden des Landes Nordrhein-Westfalen. Generationen von Studierenden vermittelte er das Handwerk von Malerei und Radierung. Parallel zur Ausstellung-Tournee soll ein Buch über das Leben und Wirken des Künstlers erscheinen.
Informel gilt als Oberbegriff für eine abstrakte Kunstrichtung. Künstler dieser Richtung lehnen die organisierte Formstruktur ab. Die informelle Malerei verwendet keine festen Kompositionsregeln. Die Kunst des Informel hat in den 50er und 60er Jahren in Deutschland eine bedeutende Rolle gespielt und ist eng verbunden mit dem abstrakten Expressionismus, dem Actionpainting und dem Tachismus.
Gregor Haake
http://www.german-modern-art.com

Berlin: C/O Berlin zeigt René Burris «Photographs»
Berlin (ddp-bln). Eine «visuelle Reise zu den Schauplätzen und internationalen Größen der jüngeren Geschichte» unternimmt das Forum C/O Berlin mit der Werkschau des Schweizer Fotografen René Burri. «Seine Bilder gehören längst zu den Ikonen der Bildwelt des 20. Jahrhunderts und haben den klassischen Fotojournalismus tiefgreifend geprägt -weltweit», sagte ein Sprecher.
Die Ausstellung wird am 16. April um 20.00 Uhr eröffnet und ist bis 31. Mai bei C/O Berlin, The Cultural Forum for Photography, Linienstraße 144, 10115 Berlin, zu sehen. Geöffnet ist täglich von 11.00 bis 19.00 Uhr. Der Eintritt kostet fünf, ermäßigt vier Euro.

Berlin: Kunstbank zeigt Arbeiten von Rolf Wicker und Piotr Nathan
Berlin (ddp-bln). Die Werke der Künstler Rolf Wicker und Piotr Nathan sind ab heute in der Kunstbank zu sehen. Die 7. Ausstellung der Reihe «SenatsstipendiatInnen Bildende Kunst 2003» zeigt Wickers Projekt «Burgbesichtigung», in der er sich mit der Architektur einer oberschwäbischen Burganlage beschäftigt. Mit Hilfe von Fotos, alten Plänen und eigenen Vermessungen bildet er aus Details der Anlage eigenständige skulpturale Gebilde.
Dagegen bringt Nathan seine zentralen Themen - Körperlichkeit, Identität und deren Transformation - in unterschiedlichen Medien zum Ausdruck. Sein Werk umfasst Malerei, Zeichnungen, Skulpturen, Fotografie und Rauminstallationen.
Zu sehen sind die Arbeiten bis Ende April in der Kunstbank, dem Galerieraum in der Senatsverwaltung für Wissenschaft, Forschung und Kultur, in der Brunnenstraße 188-190 in Mitte.

Ahrenshoop: Künstlerkolonie bedeutendste im Norden nach Worpswede
Ahrenshoop (ddp-nrd). 1892 gilt als Geburtsjahr der Künstlerkolonie Ahrenshoop. Damals gründete der Landschaftsmaler Paul Müller-Kaempff eine Malschule in dem abgelegenen Ort auf der Halbinsel Fischland/Darß. Dem Maler folgten Künstler wie Elisabeth von Eicken, Anna Gerresheim, Fritz Wachenhusen, Theobald Schorn und Franz Triebsch. Dadurch entwickelte sich in Ahrenshoop die wichtigste Künstlerkolonie in Norddeutschland nach Worpswede bei Bremen.
Gerade die landschaftliche Idylle zwischen Meer und Bodden genau im Grenzgebiet zwischen dem Fischland und dem Darß und gleichzeitig zwischen Mecklenburg und Vorpommern lockte die Maler an. Vor allem der Freilichtmalerei außerhalb der Ateliers wurde gefrönt und zu ungeahnter Blüte verholfen. Als Haus für heimische Kunst wurde der bis heute existierende Ahrenshooper Kunstkaten nur wenige Meter hinter den Dünen bereits 1909 eröffnet. Unterstützt wurde das Projekt damals sogar vom Prinzen Eitel Friedrich von Preußen und Prinzessin Sophie Charlotte.
Der Kunstkaten wurde 1918 aufgelöst und damit auch das Schicksal der Kolonie besiegelt. Erst 1938 wurde das Haus von den Schwestern Dorothee und Ursula Gräfinnen zu Dohna gekauft. In der Nazizeit diente Ahrenshoop Künstlern auch als Rückzugsgebiet. Ab 1946 wurde der Kunstkaten vom Kulturbund zur demokratischen Erneuerung Deutschlands gepachtet und erste Künstler stellten wieder aus. Seit 1993 gehört der Kunstkaten der Gemeinde.
Im Kunstkaten wird bis zum 11. Mai die Ausstellung «Anna Gerresheim - Das grafische Werk» zu sehen sein. Vorgestellt werden von der Künstlerin (1852-1921) bisher nicht gezeigte Drucke, die als Unikate nie die gleiche Farbigkeit besitzen. Viele der nur zum Teil verkäuflichen Werke haben schon neue Liebhaber gefunden, unter anderem in Hamburg, Flensburg und Düsseldorf.
Zeitgenössische Werke bestimmen das Credo des Neuen Kunsthauses. Hier ist bis zum 10. Mai die Ausstellung «Kunststück Ahrenshoop» zu sehen. Dazu ist im Rostocker Hinstorff-Verlag ein gleichnamiges Buch erschienen.