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14.5.: kunst und architektur aktuell +++ kunst und architektur

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Frankfurt/M.: Kunstraub in Kunsthalle Schirn - Angeklagte kündigen Aussage an +++ Dessau: Anhaltische Gemäldegalerie sucht private Geldgeber +++ Dresden: Generaldirektor der Kunstsammlungen wirbt für Dialog mit China +++ Marl: Marler Veranstaltungsreihe zu Architektur und Pädagogik

Frankfurt/M.: Kunstraub in Kunsthalle Schirn - Angeklagte kündigen Aussage an
Frankfurt/Main (ddp-hes). 14 Jahre nach dem Raub dreier wertvoller Gemälde aus der Kunsthalle Schirn müssen sich seit Mittwoch zwei Männer vor dem Frankfurter Landgericht verantworten. Den beiden Männern im Alter von 64 und 60 Jahren wird Erpressung vorgeworfen, da sie zwei der Bilder an die Eigentümer zurückverkauft haben sollen. Die beiden Angeklagten kündigten am Mittwoch an, sich am zweiten Verhandlungstag zu den Vorwürfen zu äußern.
Bei dem Raub in der Nacht zum 29. Juli 1994 hatten vier maskierte Männer zwei Werke des britischen Malers William Turner und das Gemälde «Nebelschwaden» von Caspar David Friedrich geraubt. Die zwei Turner-Bilder stammten aus der Londoner Tate Gallery, das Friedrich-Gemälde gehörte der Hamburger Kunsthalle. Zwei der Täter waren 1999 geschnappt und zu Haftstrafen von acht Jahren verurteilt worden. Von den Hintermännern und den Kunstwerken mit einem Versicherungswert von fast 40 Millionen Euro fehlte lange Jahre jede Spur.
Erst durch eine WDR-Dokumentation im November 2005 erhielt die Frankfurter Staatsanwaltschaft neue Hinweise. Frankfurter Ermittler spürten die Beschuldigten dann Anfang 2007 in Brasilien auf, wo sie zunächst ein knappes Jahr in Auslieferungshaft saßen. Vom eigentlichen Auftraggeber des Kunstraubs fehlt weiterhin jede Spur.
Der Anklage zufolge soll einer der beiden Männer, der aus Wien stammende Josef S., die Bilder nach dem Raub auf Geheiß der Täter in einer Garage im Frankfurter Ostend versteckt haben. Als den Räubern der Wiederverkauf von zwei Bildern misslang, soll S. die Kunstwerke gemeinsam mit seinem Komplizen Hartmut K. entgegen der Absprache auf eigene Faust verkauft haben.
Für den Verkauf des Turner-Bildes «Licht und Farbe» kassierten die beiden Autohändler demnach rund zwei Millionen Euro von der Tate Gallery. Für Friedrichs «Nebelschwaden» sollen sie etwa 250 000 Euro erhalten haben.
Der Prozess wird am 2. Juni fortfesetzt.


Dresden: Generaldirektor der Kunstsammlungen wirbt für Dialog mit China
Dresden (ddp-lsc). Der Generaldirektor der Staatlichen Kunstsammlungen Dresden, Martin Roth, hat für einen Dialog mit China geworben. Deutschland werde in China in wirtschaftlicher, politischer und kultureller Hinsicht sehr geschätzt, sagte Roth am Dienstag im Deutschlandradio Kultur. Es gebe keinen Grund, diese Dialogbereitschaft von China aufzugeben. Ein Beitrag zu einem Dialog seien zwei deutsche Ausstellungen, die am Mittwoch in Peking eröffnet werden.
Bei den aktuellen Ausstellungen habe es keine Zensur gegeben, sagte Roth und fügte hinzu, es gebe ein vollkommen falsches Bild dieses Landes. Sicherlich gebe es noch großen Veränderungsbedarf, aber man müsse auch berücksichtigen, welchen Wandel China in den vergangenen Jahren durchgemacht habe. Man müsse dem Land eine Chance geben.
Am Mittwoch (14. Mai) werden in Peking die Ausstellungen «Gerhard Richter. Bilder 1963-2007» und «Living Landscapes. A Journey through German Art» («Lebendige Landschaften. Eine Reise durch die deutscheKunst») eröffnet. Diese wurden in Zusammenarbeit mit Museen inDresden, Berlin, München und Baden-Baden entwickelt.


Dessau: Anhaltische Gemäldegalerie sucht private Geldgeber
Dessau (ddp-lsa). Die Anhaltische Gemäldegalerie in Dessau sucht Spender für die Restaurierung von drei wertvollen Gemälden ihrer Sammlung. Nach Angaben des Leiters der Einrichtung, Norbert Michels, müssen drei Meisterwerke von Johann Friedrich August Tischbein, von Lucas Cranach d. J. und ein Gemälde aus der Werkstatt des Bernard van Orley dringend restauriert werden. Dafür würden insgesamt rund 8000 Euro benötigt.
Bei den Bildern müssten unter anderem Risse verleimt, fehlende Stellen gekittet und retuschiert werden. Die Anhaltische Gemäldegalerie in Dessau besitzt die größte Sammlung alter Meister, darunter Hauptwerke von Lucas Cranach des Ältern und Pieter Brueghel. Sie zählt jährlich rund 16 000 Besucher.
http://www.georgium.de


Marl: Marler Veranstaltungsreihe zu Architektur und Pädagogik
Marl (ddp-nrw). Die Wechselwirkungen zwischen Architektur und Pädagogik stehen ab Donnerstag (15. Mai) im Mittelpunkt zahlreicher Veranstaltungen in Marl. Den Auftakt der Reihe bilde ein Symposium zum Thema «Lernraum Schule», teilte das Museum für Architektur und Ingenieurkunst NRW am Dienstag mit. Ziel der Teilnehmer, zu denen Psychologen, Schulpädagogen und Architekten gehören, sei es, ein «ganzheitliches Bild vom idealen Lernraum zu zeichnen».
Ebenfalls am Donnerstag werde zudem im Foyer der Scharounschule eine Ausstellung eröffnet, hieß es weiter. Unter dem Titel «Andere Räume - Hans Scharouns Schularchitektur» würden dort bis zum 13. Juni Pläne, Zeichnungen und Modelle des deutschen Architekten Scharoun (1893 - 1972) präsentiert, darunter auch Entwürfe, die nie umgesetzt worden seien. Der Fokus liege dabei auf der Schularchitektur.
Ergänzt wird das Programm den Angaben zufolge unter anderem durch Konzerte und Stadtführungen. Die Exkursionen sind kostenlos und sollen den Teilnehmern die unterschiedlichen architekturhistorischen Phasen der Stadt Marl näher bringen.