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Posaunist Hartmut Karmeier neuer Vorsitzender der Orchestervereinigung +++ Simone Young wird neue Hamburger Opern-Chefin +++ Streit auf dem «Grünen Hügel» - «Parsifal»-Regisseur muss gehen


Posaunist Hartmut Karmeier neuer Vorsitzender der Orchestervereinigung
Berlin (ddp). Neuer Vorsitzender der Deutschen Orchestervereinigung (DOV) ist Hartmut Karmeier. Der 49-jährige Posaunist am Städtischen Orchester Trier wurde auf einer DOV-Delegiertenversammlung zum Nachfolger Rolf Beckers gewählt, teilte die Orchestervereinigung in Berlin am Donnerstag mit. Becker war aus Altersgründen nicht mehr angetreten.
Karmeier war bislang stellvertretender Vorsitzender der Tarifkommission für die Länder und Gemeinden in der DOV und Vorsitzender des Bundesfachausschusses «Musikberufe» des Deutschen
Musikrates.
Anlässlich der Feiern zum 50-jährigen Bestehen der Deutschen Orchestervereinigung in Berlin hatte Bundespräsident Johannes Rau kürzlich in Berlin vor einer Gefährdung der Orchesterkultur in Deutschland gewarnt. Für den 9. September kündigte Rau einen großen «Projekttag Musik» in seinem Amtssitz, dem Schloss Bellevue in Berlin, an. Initiativen und Projekte aus allen Teilen des Landes würden dazu erwartet.
In der DOV sind nahezu alle Mitglieder der deutschen Orchester und Rundfunkchöre vertreten. Die Vereinigung hat 13 500 Mitglieder, davon 10 700 aktive Musiker und Rundfunkchor-Sänger.

Simone Young wird neue Hamburger Opern-Chefin
Hamburg (ddp). Die 41-jährige Australierin Simone Young wird am Donnerstag ihren Vertrag als neue Generalmusikdirektorin und künstlerische Leiterin der Hamburgischen Staatsoper unterzeichnen. Die in London lebende Dirigentin wird 2005 die Nachfolge von Ingo Metzmacher antreten. Er hatte seinen Vertrag in Hamburg aus Verärgerung über die Politik von Kultursenatorin Dana Horakova (parteilos) nicht verlängert.
Young gilt als erfolgreichste Frau am Dirigentenpult weltweit und wird zu den renommiertesten Vertretern der jüngeren Dirigentengeneration gezählt. Sie bezeichnet sich selbst als «arbeitssüchtig». Um zum Beispiel russische Opern im Original einstudieren zu können, lernte sie - zu den Fremdsprachen Deutsch, Französisch und Italienisch, die sie bereits fließend spricht - auch noch Russisch. Young ist es gelungen, sich in der von Männern dominierten Branche eine weit reichende Akzeptanz zu schaffen. Sie war die erste Frau, die in Deutschland Richard Wagners «Ring des Nibelungen» dirigierte.
Simone Young dirigierte an vielen großen Opernhäusern der Welt, so an der Metropolitan Opera in New York, an der Wiener Staatsoper, der Staatsoper Unter den Linden in Berlin und Covent Garden in London. Young wurde erste musikalische Leiterin der Australischen Oper, scheiterte aber dort mit ihrem ehrgeizigen Vorhaben, das Haus umzubauen.

Streit auf dem «Grünen Hügel» - «Parsifal»-Regisseur muss gehen
Bayreuth (ddp). Bei den Bayreuther Festspielen gibt es Streit um die Neuinszenierung der Oper «Parsifal». Regisseur Martin Kusej und Bühnenbildner Martin Zehetgruber werden ihre Posten nicht antreten, wie die Festspielleitung am Mittwoch mitteilte. Grund sei die «Nichtvereinbarkeit der Arbeitsprinzipien und Arbeitsweisen des Inszenierungsteams» mit den Vorstellungen der Festspielleitung. Trotz langer Verhandlungen und intensiver Bemühungen aller Beteiligten sei «kein tragfähiger Konsens» gefunden worden.
Dennoch soll Richard Wagners «Parsifal» in der Saison 2004 als Neuinszenierung auf die Bühne kommen. Die musikalische Leitung bleibe in den Händen von Pierre Boulez. Über den künftigen Regisseur und den Verantwortlichen für das Bühnenbild will die Festspielleitung «zu gegebener Zeit unverzüglich» informieren.