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16.8. kulturfinanzierung aktuell +++ kulturfinanzierung

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Nida-Rümelin gibt Soforthilfe für Kulturstätten +++ Halbe Euro-Million für Semperoper und Zwinger +++ Augsburg sucht Finanzhilfe für seine Kulturhauptstadt-Bewerbung


Nida-Rümelin gibt Soforthilfe für Kulturstätten
Berlin (ddp). Kulturstaatsminister Julian Nida-Rümelin (SPD) stellt bis zu drei Millionen Euro «Soforthilfe» für hochwassergeschädigte Kulturstätten zur Verfügung. Nida-Rümelin entschied am Freitag, diese Summe aus seinem laufenden Haushalt zu entnehmen, wie das Bundespresseamt in Berlin mitteilte. Er begründete die schnelle Maßnahme mit den katastrophalen Folgen des Hochwassers für zahlreiche herausragende Kulturstätten, insbesondere in Dresden. Ziel sei, Theater und Museen rasch wieder öffnen zu können.
Nach Angaben des Deutschen Museumsbundes ist die Gesamtsumme der Schäden an Kunst und Kultur noch nicht abzumessen. Zu den direkten Schäden durch das Wasser und den eiligen Transport der Objekte kämen weit schwerwiegendere hinzu, die durch katastrophale (raum-)klimatische Bedingungen - etwa durch den Ausfall der Klimaanlagen - entstanden seien. Beim Museumsbund gehen derzeit zahlreiche Angebote von Museen und Restauratoren aus dem In- und Ausland ein, die Depotbestände in ihren Räumlichkeiten zwischenzulagern und bei Restaurierungsmaßnahmen vor Ort unentgeltlich behilflich zu sein.
In Dresden hat die Überflutung des Dresdner Theaterplatzes die Technik von Semper Oper, Staatsschauspiel und Staatlichen Kunstsammlungen schwer getroffen und teilweise zerstört. Es ist derzeit nicht abzusehen, wann diese Häuser ihre Pforten für die Besucher wieder öffnen können.
Nida-Rümelin betonte, die sofort verfügbaren Mittel seien nicht auf Sachsen begrenzt. Er hoffe, dass andere weltberühmte Schätze wie beispielsweise der Wörlitzer Park von Zerstörungen verschont bleiben.

Halbe Euro-Million für Semperoper und Zwinger
Bonn/Dresden (ddp-lsc). Die durch das Hochwasser beschädigten Dresdner Wahrzeichen Zwinger und Semperoper erhalten von der Deutschen Stiftung Denkmalschutz jeweils 250 000 Euro. Damit solle ein Zeichen der Solidarität gesetzt werden, sagte der Stiftungsvorsitzende Gottfried Kiesow am Donnerstag in Bonn. Neben der vorrangigen Hilfe für die Menschen müssten auch Mittel für die Wiederherstellung geschädigter Kulturdenkmale zur Verfügung stehen. Angekündigt wurde zudem weitere Hilfe für die Hochwasseropfer auch in anderen Städten.

Augsburg sucht Finanzhilfe für seine Kulturhauptstadt-Bewerbung
Augsburg (ddp-bay). Von der Bewerbung um den Titel der Kulturhauptstadt Europas 2010 erhofft sich Augsburg erhebliche wirtschaftliche und kulturelle Impulse. Oberbürgermeister Paul Wengert (SPD) hat deshalb jetzt an Bayerns Kunstminister Hans Zehetmair (CSU) geschrieben, wie die Stadt am Freitag mitteilte. Eine Bewerbung ohne finanzielle Unterstützung der Staatsregierung wäre zum Scheitern verurteilt, betonte Wengert. Ein Großteil der bis zur fertigen Bewerbung anfallenden Kosten müsse aus Landestöpfen kommen.
Es gehe darum, Augsburg wieder in die Mitte Europas zu stellen, wo die zweitälteste Stadt Deutschlands und älteste Stadt Bayerns über Jahrhunderte ihren Platz hatte. Wengert verwies auf die Fugger, Renaissancebauwerke, Industriekultur und Augsburgs Bemühungen, internationale Friedensstadt zu werden. Augsburg sei zudem Geburtsstadt von Bertolt Brecht und Leopold Mozart. Es gebe aber bereits starke Konkurrenz. Bewerben wollten sich auch das Ruhrgebiet (Bochum, Essen, Oberhausen, Duisburg und Gelsenkirchen), Bremen und Karlsruhe. Mit der Nominierung sei 2006 zu rechnen. Augsburg werde nun für seine Bewerbung alle Hebel in Bewegung setzen, sagte Wengert.
Im Jahr 2010 ist Deutschland turnusgemäß mit der Kulturhauptstadt an der Reihe. Die griechische Kulturministerin Melina Mercouri hatte die Initiative 1985 gestartet, um Länder und Völker Europas einander näher zu bringen. Seit 2001 werden jährlich zwei Städte ausgewählt. In diesem Jahr tragen Brügge und Salamanca den Titel.