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Nach Jahrzehnten wieder zu sehen: Museum zeigt Fotografien von Wols+++Rembrandt in Original, Kopie und Studie+++«Big Sur» - Neue spanische Kunst im Hamburger Bahnhof+++Kohle für Kohle - Stefan Szczesny stellt für Benefiz-Projekt aus+++Kunsthalle Karlsruhe zeigt Schirmer-Retrospektive+++
Wuppertal (ddp-nrw). Das Wuppertaler Von der Heydt-Museum zeigt seine Sammlung von Fotografien des deutschen Künstlers Wols (1913-1951). Von Sonntag bis 9. Juni sind 90 Werke zu sehen, die in den 30er Jahren in Paris entstanden sind, wie ein Museumssprecher am Donnerstag berichtete. Die vom Surrealismus beeinflussten Fotografien werden erstmals seit mehreren Jahrzehnten wieder der Öffentlichkeit präsentiert. Mit seinen Alltagsfotografien, Porträts und absurden Stilleben legte der in Berlin geborene Alfred Wolfgang Schulze, der sich 1937 das Pseudonym Wols zulegte, den Grundstein für die Malerei des Tachismus, dessen wichtigster Vertreter er in der Nachkriegszeit war.(Internet: www.von-der-heydt-museum.de)
Rembrandt in Original, Kopie und Studie
Berlin (ddp-bln). Einen Blick in die Werkstatt Rembrandts will eine Ausstellung in der Berliner Gemäldegalerie bieten. Die Schau «In Rembrandts Werkstatt - Der Meister in Original, Kopie und Studie» versucht ab Freitag, die Entstehung eines Gemäldes von der ersten Ideenskizze über den maltechnischen Aufbau bis zum abschließenden Firnis anschaulich zu machen, sagte am Donnerstag der Direktor der Gemäldegalerie, Jan Kelch.
Mit der zeitgenössischen Kopie eines Rembrandt-Selbstporträts aus Den Haag und der gleichzeitig entstandenen Kopfstudie aus dem Amsterdamer Rijksmuseums rücken auch die Mitarbeiter der Rembrandt-Werkstatt ins Bild. Damit werde auch die stilistische Spannbreite der Schülerarbeiten veranschaulicht.
Mit der Kunst Rembrandts hat sich die kunstgeschichtliche Forschung in den vergangenen Jahrzehnten zunehmend befasst. Dank der internationalen Zusammenarbeit von Wissenschaftlern aus den Niederlanden, Großbritannien und Deutschland konnte beispielsweise zweifelsfrei festgestellt werden, dass es sich bei der im Germanischen Museum in Nürnberg hängenden Version des Selbstbildnisses von 1629/30 um das Original handelt, während sich das bislang als eigenhändig eingestufte Bildnis im Königlichen Gemäldekabinett in Den Haag als Kopie aus Rembrandts Werkstatt herausstellte.
Damit steht nun auch das Verhältnis des Nürnberger Selbstbildnisses und einer Kopfstudie im Rijksmuseum zur Diskussion. Beide Gemälde wurden auf Holztafeln gemalt, die aus demselben Baumstamm geschnitten wurden.
Die Ausstellung ist in Zusammenarbeit mit dem Germanischen Museum Nürnberg und gefördert durch die Vertretung Bayerns beim Bund entstanden. Sie ist bis 21. Juli geöffnet. Zur Schau erscheint ein Katalog.
«Big Sur» - Neue spanische Kunst im Hamburger Bahnhof
Berlin (ddp-bln). Einen Querschnitt durch die aktuelle Kunstszene Spaniens bietet die Ausstellung «Big Sur» im Hamburger Bahnhof der Berliner Nationalgalerie. 16 Künstler aus allen Teilen Spaniens wurden eingeladen, sich ab Freitag mit zentralen Werken ihres Schaffens zu präsentieren, sagte eine Sprecherin am Donnerstag.
Spaniens Kunstszene ist nach den Worten der Sprecherin «lebendiger denn je», wenn sie auch in Deutschland bisher kaum bekannt ist. Die Klassiker der Moderne wie Miró, Dali oder Bunuel beherrschen nicht mehr das Bild der spanischen Kunst. Die bekannten Größen der Gegenwartskunst wie Antonio Saura, Eduardo Chillida oder Antoni Tapies seien in den Hintergrund gerückt. Neue Namen prägten das Geschehen.
Das Panorama der ausgestellten Werke reicht von der monumentalen Skulptur «La Torre de Sonido» des Basken Javier Pérez über die magisch-strenge Malerei von José Manuel Ballester, den scharfsinnigen Videos der Andalusierin Pilar Albarracin bis hin zu den Rauminstallationen von Suzy Gómez oder dem spiegelnden, multimedialen «Badezimmer» der Katalanin Eulàlia Valldosera. Die Schau wurde im engen Dialog mit dem Museo National Reina Sofia in Madrid erarbeitet.
Die Ausstellung ist bis 30. Juni im Museum für Gegenwart Hamburger Bahnhof zu sehen. Zur Schau erscheint ein 150 Seiten starker Katalog unter anderem mit ausführlichen Biografien der 16 Künstler.
Kohle für Kohle - Stefan Szczesny stellt für Benefiz-Projekt aus
Neuss (ddp-nrw). Bei dem diesjährigen Benefiz-Projekt «Kohle für Kohle» in Neuss stellt der Künstler Stefan Szczesny von Samstag, 8. Juni, bis Sonntag, 30. Juni, im Grevenbroicher Haus Hartmann sowie in der Neusser Sparkasse Zeichnungen, Grafiken und Skulpturen aus. Bei der Veranstaltung werden zudem von dem Künstler gestaltete Braunkohlebriketts verkauft, deren Erlös an soziale Einrichtungen geht, teilte ein Organisator am Donnerstag in Neuss mit.
«Kohle für Kohle» wird unter anderem von der Stiftung Kulturpflege und Kulturförderung der Sparkasse Neuss und der RWE/Rheinbraun AG veranstaltet. Zu sehen sind rund 240 Exponate. Stefan Szczesny ist in München geboren und studierte dort an der Akademie für Bildende Künste. Er war Herausgeber der Zeitschrift «Malerei Painting Peinture» und lebt derzeit in Köln. Vor dem 51-Jährigen stellten die Künstler Ottmar Alt und James Rizzi bei dem Benefizprojekt aus.
(www.art-syndication.de)
Kunsthalle Karlsruhe zeigt Schirmer-Retrospektive
Karlsruhe (ddp). Eine erste Retrospektive zum Lebenswerk des Landschaftsmalers Johann Wilhelm Schirmer zeigt ab Samstag die Staatliche Kunsthalle Karlsruhe. Die Ausstellung umfasse «erstmals alle Schaffensphasen» des bedeutenden Künstlers, betonte am Donnerstag Kunsthallen-Direktor Klaus Schrenk. Die Schau präsentiert streng chronologisch rund 140 Gemälde und fast 100 Aquarelle und Zeichnungen Schirmers (1807 bis 1863), der in Düsseldorf studierte und im Jahr 1855 der erste Direktor der damals neuen Karlsruher Kunstakademie wurde.
«Wir sind die ersten, die Schirmer monografisch feiern», betonte Rudolf Theilmann von der Kunsthalle. Mit Blick auf den 299-seitigen Ausstellungskatalog sagte er: «Zum ersten Mal prangt auf einem Buchtitel der Name Johann Wilhelm Schirmer.» Die Ausstellung zeigt auch rund 50 Gemälde von Vorläufern und Zeitgenossen Schirmers, darunter von Carl Friedrich Lessing. Nach Angaben des Organisators der Schau, Siegmar Holsten, stammen die Werke - neben dem Karlsruher Bestand - von 30 privaten Leihgebern und 35 öffentlichen Ausstellungshäusern, darunter der Nationalgalerie Oslo.
Am Beginn von Schirmers Schaffen stünden «frappierend naturgetreue Studien», die von einem neuen, unverstellten Blick auf die Natur zeugten, hieß es weiter. Schirmers nachromantische Malerei führe allerdings - anders als die der französischen Impressionisten - «nicht zur Befreiung der Farbe», sondern bleibe auf «Naturnähe» konzentriert.
Die Ausstellung «Johann Wilhelm Schirmer in seiner Zeit - Landschaft im 19. Jahrhundert zwischen Wirklichkeit und Ideal» ist vom 20. April bis zum 14. Juli in der Kunsthalle zu sehen. Sie ist dienstags bis freitags von 10.00 bis 17.00 Uhr sowie samstags, sonntags und an Feiertagen von 10.00 bis 18.00 Uhr geöffnet. Der Eintritt kostet fünf Euro, ermäßigt drei Euro.