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Kunstfonds wird Teil der Staatlichen Kunstsammlungen Dresden +++ Kunst- und Kulturpreis der deutschen Katholiken für Gerhard Richter +++ Radierungen von Günter Grass in Psychiatrieklinik
Kunstfonds wird Teil der Staatlichen Kunstsammlungen Dresden
Dresden (ddp-lsc). Der Kunstfonds des Freistaates Sachsen wird zum 1. November Teil der Staatlichen Kunstsammlungen Dresden. Für den Kunstfonds wird die Galerie Neue Meister zuständig sein, wie das Kunstministerium am Montag in Dresden mitteilte.
Der Fonds fördert und vermittelt moderne Kunst und betreut eine der renommiertesten sächsischen Kunstsammlungen, die mehr als 21 000 Werke umfasst. Dazu gehören Malerei, Grafik, Fotografie, Plastik, Video- und Installationskunst. Der Bestand ist über einen Zeitraum von 45 Jahren gewachsen und wird seit 1992 - gefördert vom Land - systematisch durch Neuerwerbungen zeitgenössischer Kunst ergänzt.
Der frühere Leiter des Kunstfonds, Ralph Lindner, war am 16. Oktober 2003 auf der Kuratoriumssitzung der Kulturstiftung des Freistaates Sachsen einstimmig zum neuen Stiftungsdirektor gewählt worden.
Kunst- und Kulturpreis der deutschen Katholiken für Gerhard Richter
Bonn (ddp). Der Maler Gerhard Richter erhält den mit 25 000 Euro dotierten «Kunst- und Kulturpreis der deutschen Katholiken». Die Auszeichnung wird am 20. November in der Bonner Kunst- und Ausstellungshalle der Bundesrepublik Deutschland übergeben, wie die Deutsche Bischofskonferenz am Montag mitteilte.
Mit dem 1932 in Dresden geborenen Richter wird einer der herausragenden bildenden Künstler der Gegenwart ausgezeichnet, wie die Jury betonte. Sie lobte die «hohe Kreativität und große ästhetische Kraft» sowie das brillante malerische Können. Richter weise mit seinem Werk über die verstehbare Wirklichkeit hinaus. Dies vermittele sich dem Betrachter seiner Bilder «als Steigerung des \'Wahr-Nehmens\' in eine transzendente Dimension hinein, wie dies auch der Anfang jeder spirituellen Kunst und auch der Anfang von Theologie ist».
Richter studierte Wandmalerei in Dresden. Weil er sich durch den in der DDR verordneten Kunststil des «Sozialistischen Realismus» in seiner künstlerischen Freiheit eingeengt sah, flüchtete er 1961 in den Westen, wo er in Düsseldorf sein Kunststudium fortsetzte. Als Gegenentwurf zur DDR-Kunst rief er den «Kapitalistischen Realismus» aus. Seine nach Foto-Vorlagen von Zeitungen oder Familienalben gemalten Unschärfebilder wurden weltberühmt.
An der Zeremonie werden der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz, der Mainzer Kardinal Karl Lehmann, und der Präsident des Zentralkomitees der deutschen Katholiken, Hans Joachim Meyer, teilnehmen. Die Laudatio hält der Theologe und Kunsthistoriker Friedhelm Hofmann, der im September zum Bischof von Würzburg ernannt wurde.
Mit dem «Kunst- und Kulturpreis der deutschen Katholiken» werden im dreijährigen Turnus herausragende künstlerische Lebenswerke gewürdigt. Der Preis soll einen Beitrag zur Förderung der Begegnung von Kirche und moderner Kultur leisten. Er wurde bisher in den Sparten Literatur (1990 an Andrzej Szczypiorski), Architektur (1994 an Karl-Josef Schattner), Musik (1998 an Petr Eben) und Film (2001 an Theo Angelopoulos) vergeben.
Radierungen von Günter Grass in Psychiatrieklinik
Uchtspringe (ddp). Radierungen und Plastiken des Schriftstellers Günter Grass sind ab Mittwoch im Psychiatrie-Fachkrankenhaus Uchtspringe in Sachsen-Anhalt zu sehen. Die Ausstellung zeige etwa 70 Werke aus dem Privatbesitz des 1927 in Danzig geborenen Literatur-Nobelpreisträgers, teilte die Salus gGmbH als Betreibergesellschaft der Klinik am Montag mit. Grass, der nicht nur schreibt, sondert auch zeichnet, radiert und lithografiert, wollte seit seinem 13. Lebensjahr Maler, Bildhauer oder Bühnenbildner werden. Er selbst betont, dass er von der bildenden Kunst her zur Literatur gekommen sei.
Die Exposition präsentiert einen Querschnitt aus dem bildkünstlerischen Schaffen des 77-Jährigen. Für Kunstliebhaber besteht die Möglichkeit, Exponate zu kaufen.
Die Grass-Ausstellung findet innerhalb der Uchtspringer Veranstaltungsreihe «Promis für die Psychiatrie. Mittendrin wir» statt, die seit drei Jahren unter der Schirmherrschaft von Herbert Grönemeyer steht. Der Musiker wird für Freitag zusammen mit der Schauspielerin Katrin Saß («Good bye Lenin!») und dem früheren «Eulenspiegel»-Illustrator Manfred Bofinger zu einem Gesprächsabend in der Nervenheilanstalt erwartet.