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Berliner Opern-Erstaufführung «Greek» gefeiert +++ Donaueschinger Musiktage präsentieren 20 Uraufführungen +++ Europäische Erstaufführung von «Titanic» in Gera begeistert Publikum +++ Baryschnikow tanzt in Basel +++ «Cats» feiert am Sonntag in Berlin Premiere
Berliner Opern-Erstaufführung «Greek» gefeiertBerlin (ddp-bln). Der Berliner Postbahnhof am Ostbahnhof hat sich für vier Tage in eine Studiobühne für die Komische Oper verwandelt. Die Berliner Erstaufführung des eineinhalbstündigen Opernzweiakters «Greek» von Mark-Anthony Turnage ist dort am Donnerstagabend von rund 300 Besuchern mit viel Beifall aufgenommen worden, der auch dem anwesenden englischen Komponisten galt.
Bei «Greek» handelt es sich um eine Koproduktion mit der 2001 gegründeten Akademie «Musiktheater Heute» der Deutschen Bank, deren Stipendiat Raik Knorscheidt Regie führte. Der junge Michael Bartosch aus Schweden dirigierte vier auf einzelnen Podien postierte Orchestergruppen mit insgesamt 20 Musikern.
«Greek» assoziiert auf eigenwillige Weise soziale und psychologische Probleme eines jungen Mannes im Londoner East-End - Arbeitslosigkeit, Gewalt und Rassismus - mit der griechischen Antike, vor allem dem Stoff von Ödipus und der Sphinx. Vier Sängerdarsteller haben insgesamt elf Rollen zu gestalten.
Auf Wunsch können die Besucher jeweils eine halbe Stunde vor Vorstellungsbeginn (21.00 Uhr) eine Einführung in das ebenso unmittelbar wirkende wie komplizierte Werk erleben.
Die Komische Oper will den Raum, der von Bühnenbildner Thomas Bruner für «Greek» als Ankunftshalle eines Flughafens gestaltet ist, im Mai 2003 für eine weitere Produktion nutzen.
www.komische-oper-berlin.de
Donaueschinger Musiktage präsentieren 20 Uraufführungen
Donaueschingen (ddp). Donaueschingen ist ab Freitag wieder Treffpunkt für Freunde der experimentellen Musik. Bis zum Sonntag stehen bei den Donaueschinger Musiktagen 20 Uraufführungen und eine deutsche Erstaufführung von Künstlern aus 15 Ländern auf dem Programm. Alle Uraufführungen sind Auftragskompositionen des Südwestrundfunks (SWR). Die meisten der Konzerte sind bereits ausverkauft.
Das Eröffnungskonzert wird gestaltet vom SWR-Vokalensemble Stuttgart und vom SWR-Sinfonieorchester Baden-Baden und Freiburg unter der Leitung von Peter Rundel und Daniel Reuss. Aufgeführt werden Werke von George Lopez (USA), Karin Rehnqvist (Schweden) und Franck Christoph Yeznikian (Frankreich), die «Orchester mit Solostimme, Chor und Szene verzahnen». Den Schlussakkord des Festivals setzt am Sonntag der österreichische Komponist Bernhard Lang, der sich mit dem Thema «musikalische Wiederholungen» beschäftigt.
Der Schwerpunkt des diesjährigen Festivals für Neue Musik liegt auf Werken, die sich mit dem Beziehungsgefüge von Musik und Sprache auseinander setzen. Erstmals findet auch ein «Roundtable» statt, der den Werkstattcharakter der Musiktage unterstreichen soll. Unter dem Titel «Ankünfte und Abschiede - Nur die Bewegung ist produktiv» diskutieren am Freitag unter anderen Sylvain Cambreling, Wolfgang Rihm und Armin Köhler über Tendenzen in der Neuen Musik.
Karten und Programminformationen unter Telefon 0771/857 266 und im Internet unter www.swr.de/donaueschingen.
Europäische Erstaufführung von «Titanic» in Gera begeistert Publikum
Gera (ddp). Die europäische Erstaufführung «Titanic» von Peter Boyer am Mittwochabend in Gera ist vom Publikum mit begeistertem Beifall aufgenommen worden. Die Philharmonie des Theaters Altenburg-Gera spielte das Tonpoem für großes Orchester des amerikanischen Komponisten unter der Leitung ihres Generalmusikdirektors Gabriel Feltz. Die Zuhörer konnten in dem knapp 20-minütigen, 1997 uraufgeführten Werk den Untergang des legendären Ozean-Liners musikalisch miterleben.
Der heute 32-jährige Komponist schuf ein ebenso originelles wie eindrucksvolles Klangemälde in der Art einer Collage. Er verbindet in «Titanic» die sehr unterschiedlichen Bilder Natur, Mensch und Katastrophe. Das widerspiegelt sich in teils sehr melodiösen, ruhigen und harmonischen, teils schrillen und bedrohlichen Passagen. Seine Faszination für das Heldentum der «Titanic»-Bordkapelle brachte Boyer mit Zitaten zweier Musikstücke ihres Repertoires in seine eigene Komposition ein. Fragmente von Irvin Berlins «Alexander\'s Ragtime Band» stehen forsch und opulent für die zuversichtliche Haltung des «Goldenen Zeitalters». Der Choral «Näher, mein Gott, zu Dir» die letzte Musik, die von der Bordkapelle zu hören war symbolisiert die tiefe Not angesichts des unvermeidlichen Untergangs.
(www.theater.altenburg.gera.de)
Baryschnikow tanzt in Basel
Basel (ddp-bwb). Ballettfreunde können am Wochenende in Basel einer Legende der internationalen Tanzkunst begegnen. Von Donnerstag bis Sonntag gastiert Mikhail Baryschnikow mit seinem «White Oak Dance Project» im Musical-Theater Basel. Baryschnikow galt in den Sechzigerjahren in der Sowjetunion als einer der brillantesten Solisten. Später arbeitete er mit den bekanntesten Choreografen Amerikas, war Solist am New York City Ballet, und leitete das American Ballet Theatre.
Vor zwölf Jahren wandte sich der damals 41-Jährige dem Modern Dance zu. 40 Tourneen mit mehr als 600 Auftritten in 30 Ländern hat Baryschnikow mit seiner Company seither bestritten. Im aktuellen Programm in Basel wirken neben Baryschnikow sieben Tänzerinnen und Tänzer mit. Sie tanzen zwei Stücke von Lucinda Childs: «Largo», ein Solo für Baryschnikow, und «Chacony», ein abstraktes Werk, bei dem die ganze Company mitwirkt. Außerdem zu sehen sind «Early Floating» von Erick Hawkins und «Trio A Pressured # 3», ein Companystück von Yvonne Rainer. Karten zum Preis von 31 bis 78 Euro gibt es unter Telefon: 0180/555 66 56.
(Internet: www.topact.ch )
«Cats» feiert am Sonntag in Berlin Premiere
Berlin (ddp-bln). Die Katzen fiebern der Premiere im Theater am Potsdamer Platz in Berlin entgegen. Am Sonntagabend hebt sich der Vorhang für die Eröffnungsgala des weltbekannten Musicals «Cats». Nach Angaben der Veranstalter wurden bereits 80 000 Tickets für die Vorstellungen verkauft.
Für die Premierennacht haben sich zahlreiche Prominente angekündigt. Als Ehrengast fliegt «Cats»-Komponist Lord Andrew Lloyd Webber aus London ein. Auf dem roten Teppich werden außerdem die Schauspieler Inge Meysel, Jeanette Biedermann, Anouschka Renzi, Manfred Krug und Jürgen Vogel erwartet. Ferner haben sich unter anderen Eis-Prinzessin Katharina Witt, Sängerin Kim Fisher und Verlegerin Friede Springer angekündigt.
Das Theater am Potsdamer Platz wurde für «Cats» aufwändig neu gestaltet und mit modernen Kunstwerken ausgestattet. Damit die Premiere auch zu einem kulinarischen Ereignis wird, sind 60 Köche, 150 Servicekräfte sowie 75 weitere Mitarbeiter seit Tagen mit den Vorbereitungen beschäftigt. Für die 2000 Premierengäste stehen 500 Liter Champagner, 2000 Liter Wein, Tausende Canapés und exotische Köstlichkeiten bereit. Bis in den frühen Morgen spielen zwei Bands im sechsstöckigen Foyer und im Nachtclub «Adagio» unter dem Theater. Mit dabei ist das aus 36 Darstellern bestehende internationale Ensemble, das sich seit Monaten auf seinen Auftritt in Berlin vorbereitet.