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Berliner Künstler zur Kunst-Biennale 2005 in Venedig +++ Kunst aus dem amerikanischen Süden in Altenburg +++ Berliner Grüne nehmen nicht an Eröffnung der Flick-Ausstellung teil +++ Über 1,2 Millionen Menschen besuchten MoMA in Berlin
Berliner Künstler zur Kunst-Biennale 2005 in Venedig
Zwei Berliner Künstler werden Deutschland auf der Kunst-Biennale 2005 in Venedig vertreten. Der Maler und Bildhauer Thomas Scheibitz sowie der Aktionskünstler Tino Sehgal wurden nominiert, wie der Kurator des Deutschen Pavillon in Venedig, Julian Heynen, mitteilte. Damit wurden zwei Künstler ausgewählt, die laut Heynen "in völlig unterschiedlicher Weise über die Grundlagen bildender Kunst" denken. Scheibitz verbinde in Gemälden und Skulpturen Alltagseindrücke. Sehgal erschaffe die "Konstruktion von Momenten"
Kunst aus dem amerikanischen Süden in Altenburg
Altenburg (ddp-lth). Einen Einblick in das künstlerische Schaffen in den Südstaaten der USA gibt das Lindenau-Museum in Altenburg. Die seit Sonntag zu sehende Ausstellung «Leben im Süden» wurde von dem amerikanischen Sammlerehepaar Barry und Allen Huffmann aus Hickory in North Carolina zusammengestellt. Wie das Lindenau-Museum mitteilte, sammeln die beiden passionierten Kunstfreunde seit mehr als 25 Jahren Arbeiten autodidaktischer Künstler. Dazu gehörten Gemälde, Grafiken, Skulpturen und Objekte, die die Huffmanns bei Reisen durch Städte und abgelegene Dörfer in den Südstaaten der USA zusammmengetragen haben. Eine Auswahl aus ihrer umfangreichen Sammlung werde jetzt erstmals in Deutschland gezeigt.
Die Schau sei über die Partnerschaft des Altenburger Landes mit der Region Unifour in North Carolina zustande gekommen, erklärte Museumsleiterin Jutta Penndorf. Den Kulturaustausch beider Regionen habe im Jahr 2000 eine Ausstellung des Lindenau-Museum eingeleitet, die in Hickory Arbeiten von Conrad Felixmüller vorstellte. Die Schau «Leben im Süden» ist bis 14. November in Altenburg zu besichtigen.
http://www.lindenau-museum.de
Berliner Grüne nehmen nicht an Eröffnung der Flick-Ausstellung teil
Berlin (ddp-bln). Die Berliner Grünen werden nicht an der Eröffnung der umstrittenen «Friedrich-Christian-Flick-Collection» am Dienstag in der Hauptstadt teilnehmen. Das erklärten Fraktionschefin Sibyll Klotz und Landeschef Till Heyer-Stuffer am Montag in Berlin.
Die Präsentation der Sammlung im Hamburger Bahnhof sei der «Höhepunkt einer über zwei Jahre vorbereiteten Rehabilitationskampagne für einen schwer belasteten Familiennamen», betonten beide Grünen-Politiker.
Die Weigerung Flicks, in den Fonds für Zwangsarbeiterentschädigung einzuzahlen, habe noch vor drei Jahren in Zürich zu einer öffentlichen Debatte geführt. Dort sei auch der Zusammenhang zwischen dem Ursprung des Flick\'schen Vermögens und der Kunstsammlung breit diskutiert worden. «In Berlin, der Stadt, in der die Nazi-Verbrechen geplant wurden, hätte eine gesellschaftliche Diskussion über diesen Zusammenhang ebenfalls stattfinden müssen», betonten Klotz und Heyer-Stuffer.
Bedauerlicher Weise hätten sich Senat und Bund dieser Debatte verweigert. Zu hoffen bleibe, «dass wenigstens der Bundeskanzler als Eröffnungsredner» den Zusammenhang zwischen Kunst und Flick\'schem Vermögen thematisiere.
Flicks Wahlheimat Zürich hatte die Präsentation der Sammlung abgelehnt.
Über 1,2 Millionen Menschen besuchten MoMA in Berlin
Berlin (ddp-bln). Die siebenmonatige Schau des New Yorker Museum of Modern Art (MoMA) in Berlin war ein Erfolg auf der ganzen Linie. Auf Grund der überwältigenden Besucherzahl von mehr als 1,2 Million Menschen konnte ein Überschuss von 6,5 Millionen Euro erwirtschaftet werden, wie Ausstellungsinitiator und Vorsitzender des Vereins der Freunde der Neuen Nationalgalerie, Peter Raue, am Montag sagte. Jeder Euro dieses Überschusses werde wieder in Kultur und Kunst fließen, kündigte er an.
Berlins Regierender Bürgermeister Klaus Wowereit (SPD) bezeichnete die Schau als ein Ereignis, das - ähnlich wie die Verhüllung des Reichstages - die «ganze Stadt in Bewegung gesetzt» habe. Das finanzielle Risiko der Schau sei heute angesichts des enormen Erfolges fast vergessen.
Nach Angaben von Raue wurden statt der zunächst veranschlagten 50 000 Kataloge rund 200 000 Exemplare verkauft. Insgesamt habe der Umsatz im Museums-Shop zu dem guten Ergebnis beigetragen.
Seit Februar hatte die Exposition in der Neuen Nationalgalerie Berliner und Touristen gleichermaßen fasziniert - gerechnet hatten die Veranstalter mit 700 000 Besuchern. Die meisten Kunstliebhaber hatten mehrstündige Wartezeiten hingenommen, um die Meisterwerke der Kunst des 20. Jahrhunderts, die nie zuvor in derart geschlossener Form außerhalb der USA zu sehen waren, zu betrachten.
Unterdessen hat das Verpacken der Kostbarkeiten für die Heimreise nach New York begonnen, wo am 20. November das neue Museum in Manhattan eröffnet werden soll.