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21.2.: literatur aktuell +++ literatur

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München: Richter sieht im «Tannöd»-Streit keine Verletzung des Urheberrechts +++ München: Kinderbuchverleger Franz Schneider ist tot +++ Mannheim: Brockhaus erscheint weiter auch in Printwerken


München: Richter sieht im «Tannöd»-Streit keine Verletzung des Urheberrechts
München (ddp). Die Krimiautorin Andrea Maria Schenkel muss offenbar keine Schadenersatzzahlungen wegen Urheberrechtsverletzungen in ihrem Bestseller «Tannöd» fürchten. Nach Einschätzung des Vorsitzenden Richters am Landgericht München, Thomas Kaess, lassen sich die Plagiatsvorwürfe des Journalisten Peter Leuschner nicht bestätigen.
Kaess regte am Mittwoch an, Schenkel und Leuschner sollten sich außergerichtlich einigen. Beispielsweise könnten die Sachbücher des Journalisten künftig in «Tannöd» gewürdigt werden. Kommt es nicht zu einer gütlichen Einigung, will das Gericht am 21. Mai seine Entscheidung bekanntgeben.
Leuschner wirft der Autorin aus Nittendorf bei Regensburg vor, für «Tannöd» aus seinen Sachbüchern zu einem Mordfall im oberbayerischen Hinterkaifeck in den 20er Jahren abgeschrieben zu haben und fordert Schadenersatz. Der geschätzte Streitwert beträgt Presseberichten zufolge rund 500 000 Euro.


München: Kinderbuchverleger Franz Schneider ist tot
München (ddp). Der Münchner Verleger Franz Schneider ist tot. Der 82-Jährige verstarb bereits am Dienstag nach schwerer Krankheit in der Landeshauptstadt, wie der Verlag am Mittwoch mitteilte.
Schneider hatte den 1913 in Berlin von seinem Vater gegründeten Franz Schneider Verlag den Angaben zufolge 1964 übernommen. Er baute ihn in den 60er und 70er Jahren zu Deutschlands größtem Kinderbuchverlag aus. Insgesamt war er fast 40 Jahre in dem Verlag tätig, den er 1985 an die dänische Egmont-Gruppe verkaufte. Privat widmete er sich seither unter dem Künstlernamen Jo Baerli der Pop-Art.
Fast 50 Jahre lang lebte Schneider in München. Dort ist auch die Redaktion von SchneiderBuch angesiedelt. Zu den bekanntesten Editionen gehören «Hanni und Nanni», «Dolly» und «Bille und Zottel».


Mannheim: Brockhaus erscheint weiter auch in Printwerken
Mannheim (ddp). Die Brockhaus-Enzyklopädie erscheint trotz der künftigen kostenlosen Veröffentlichung des Lexikons im Internet weiter auch in gedruckter Form. Dies stellte der Verlag am Mittwoch in Mannheim klar. Durch die jüngste Berichterstattung sei oft der Eindruck entstanden, dass Brockhaus künftig keine Printwerke mehr auf den Markt bringe. «Dies ist falsch», betonte Pressesprecher Klaus Holoch.
Die aktuelle Brockhaus-Enzyklopädie sei noch «ganz frisch» und habe erst zur Buchmesse 2006 in 30 Bänden vollständig vorgelegen. Im Herbst 2007 sei eine von Armin Mueller-Stahl gestaltete Sonderedition vorgestellt worden. Diese Produkte könne man aktuell und auch langfristig in nahezu jeder Buchhandlung kaufen. Daneben werde es weiter ein- und mehrbändige Nachschlagewerke und Produkte mit neuen Nachschlagemöglichkeiten geben.