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2.12.: oper und konzert aktuell +++ oper und konzert

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Sinfonisches von Rocklegende Keith Emerson in Jenaer Konzert +++ «Ensemble für Alte Musik» spielte im Dortmunder Raubtierhaus +++ Großes Interesse am Görlitzer Weihnachtskonzert


Sinfonisches von Rocklegende Keith Emerson in Jenaer Konzert
Jena (ddp-lth). Raum für offene Experimente hat sich die Jenaer Philharmonie in dieser Spielzeit mit ihrer B-Reihe der Philharmonischen Konzerte geschaffen. So wollen die Musiker unter Leitung ihres «Generals» Andrey Boreyko dem Publikum am Donnerstag erneut ein Programm ungewöhnlicher Zusammenstellung bieten. Damit wolle man Hörer ganz verschiedenen Alters und unterschiedlicher Interessen ansprechen, teilte die Philharmonie am Montag mit.
Im Mittelpunkt steht das 1. Konzert für Klavier und Orchester von Keith Emerson, der als Mitglied der Band «Emerson, Lake & Palmer» Rockgeschichte schrieb. Zu seinen Ausflügen in die klassische Musik gehöre das «über weite Strecken erstaunlich traditionell konzipierte Klavierkonzert», das er in den 70er Jahren mit dem London Philharmonic Orchestra uraufführte und einspielte. Solist in Jena ist der russische Pianist und Komponist Dmitri Pavlov, der dort zugleich auch sein eigenes Konzert für Klavier, Computer und Orchester mit Oliver Schwiegershausen am Computer aufführt.
Umrahmt werden diese beiden Stücke von Werken australischer Komponisten. Brett Dean schuf sein «Game over» vor zwei Jahren nach einem mehrjährigen Aufenthalt in Berlin. Dabei «unterhalten» sich Klarinette, E-Violine, E-Gitarre, Violoncello, Bass, Drums und Piano mit einer kleinen Streichergruppe. Sinfonischen Techno hingegen strebt Matthew Hindson mit seiner 1996 geschaffenen Komposition «Speed» an, in der er das heute alle Lebensbereiche bestimmende hohe Tempo thematisiert. Dafür integrierte er Elemente moderner Popmusik in einen klassischen Kontext.
http://www.jenaer-philharmonie.de

«Ensemble für Alte Musik» spielte im Dortmunder Raubtierhaus
Dortmund (ddp-nrw). Für Vivaldi hat der Tiger nur ein gelangweiltes Zucken übrig. Unbeeindruckt von den rund 120 Menschen, die sich vor seiner Schlafstätte auf Bänken tummeln und andächtig der adventlichen Barockmusik lauschen, dreht er sich auf die Seite und döst. Erst als die Zweibeiner unvermittelt ihre Hände aneinander schlagen, schaut er irritiert auf und wirft einen grimmigen Blick in die Menge. Im Nachbarkäfig glotzt ein Löwe durch die Fensterscheibe neugierig zu den 18 Musikern des «Ensembles für Alte Musik» der Musikschule Dortmund rüber. Beim James Hook Stück «Hark ´tis the Lark» sieht er endlich seine Chance: Mit lautem Gebrüll übertönt er die Sopransängerin samt Blockflöten und Cembalo.
«Man darf sich davon nicht aus der Ruhe bringen lassen», erklärt Musikschullehrerin Gerda Hellwig. Die Leiterin des «Ensembles für Alte Musik» weiß, wovon sie spricht. Bereits zum dritten Mal spielten die Musiker am Samstag im Raubtierhaus des Dortmunder Zoos. Weder von brüllenden Löwen noch von dem abgelenkten Publikum, das mit Blicken nach links und rechts die Reaktionen der Tiere beobachtete, ließ sich das Ensemble stören. Lediglich als sich der Löwe, stimuliert von den Lauten des Horns im «Concerto a tre F-Dur» von Georg Phillip Telemann, auf die Löwin warf, war auch die Konzentration der Musiker kurz unterbrochen. «Das ist schon ein Konzert unter erschwerten Bedingungen», gibt die Leiterin zu. Auch, weil die tropischen Temperaturen und die hohe Luftfeuchtigkeit die Instrumente schnell verstimmen.
Mit dem musikalischen Talent seiner Tiere zeigte sich Zoodirektor Frank Brandstätter überaus zufrieden: «Ihren Einsatz haben sie nur bei Gesangsstücken gegeben», lobt er. Die Idee zu dem ungewöhnlichen Konzertort hatte Cembalistin und Tierärztin Claudia Veit. «Ich war das Bindeglied zwischen Zoo und Orchester, weil ich hier vertretungsweise gearbeitet habe», erklärt sie. Die Musiker spielten ehrenamtlich, mit dem Eintritt soll der Bau eines Regenwaldhauses Südostasien unterstützt werden.
«Der Baubeginn hat sich bereits um ein Jahr verzögert, weil das Geld nur schleppend kommt», bedauert der Zoodirektor. Rund 4,2 Millionen Euro kostet alleine die Grundausstattung für das geplante Haus. «Die Haltung in der neuen Anlage soll einen Ausschnitt aus dem ursprünglichen Lebensraum der Tiere geben», beschreibt Brandstätter. Der Zeitpunkt für den ersten Spatenstich ist weiterhin ungewiss. Zwei andere Projekte sollen dafür aber bereits im nächsten Jahr verwirklicht werden: Eine Luchsfreianlage und ein neues Gehege für Totenkopfaffen und Weißkopf-Sakis.
Sandra Fomferek

Großes Interesse am Görlitzer Weihnachtskonzert
Görlitz (ddp-lsc). Unter dem Titel «Dona nobis pacem» geht am Mittwoch erstmals das diesjährige Weihnachtskonzert am Görlitzer Theater über die Bühne. Festliche Bläsermusik, barocke Ensemblestücke, große romantische Chöre, Arien und weihnachtliche Lieder erwartet das Publikum zur 25. Auflage der traditionsreichen Folge. Der in Görlitz engagierte Bassist Stefan Bley und der Kapellmeister des Hauses, Milos Krejci, haben das Programm der Jubiläumsauflage zusammengestellt. Bis 23. Dezember sind insgesamt 22 Aufführungen angesetzt, 16 davon allein in Görlitz. Wegen der großen Nachfrage gibt es bereits jetzt nur noch Restkarten für einzelne Konzerte, teilte das Theater am Montag mit.
Mit weihnachtlichen Geschichten, Gedichten und Gedanken führt Stefan Bley wieder durch das Programm. Als Solisten treten Yvonne Reich, Birgitt Baumann, Gerald Hupach, Carsten Süß, Lars Fosser und Hans-Peter Struppe auf. Ein Wiedersehen gibt es mit Ines Wilhelm und Ulrike Kobalz, die vor Jahren in Görlitz engagiert waren. Jeweils zwei Aufführungen des Weihnachtskonzertes sind im Deutsch-Sorbischen Volkstheater in Bautzen, im Gerhart-Hauptmann-Theater in Zittau und in der Sparkasse in Weißwasser geplant.
Das Weihnachtskonzert war 1978 am Görlitzer Theater aufgelegt worden. Der Regisseur Friedrich Radtke hatte die Tradition begründet. Nach seinem Tod übernahm Stefan Bley 1984 die künstlerische Leitung der alljährlich gut besuchten Veranstaltung. Wegen der Rekonstruktion des Zuschauersaals im Theater musste das Weihnachtskonzert im vergangenen Jahr in die Görlitzer Stadthalle verlegt werden.
http://www.theater-goerlitz.de
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