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Gerhard-Altenbourg-Preis 2004 fürSchweizer Künstler Markus Raetz +++ Kulturstiftung DessauWörlitz erhält 15 Gemälde vom Land +++ Bauhaus-Museum ehrt Alma Siedhoff-Buscher mit Ausstellung
Gerhard-Altenbourg-Preis 2004 fürSchweizer Künstler Markus Raetz
Altenburg (ddp). Der Schweizer Künstler Markus Raetz erhielt den Gerhard-Altenbourg-Preis 2004 des Lindenau-Museums Altenburg. Raetz hat die mit 12 500 Euro dotierte Auszeichnung am Sonntag in der Ostthüringer Stadt entgegengenommen. Mit dem mehrfachen documenta-Teilnehmer werde einer der wichtigsten Künstler der Schweiz geehrt, sagte die Direktorin des Museums, Jutta Penndorf. Die Werke des 63-Jährigen würden in vielen nationalen wie internationalen Ausstellungen gezeigt und bereicherten private wie öffentliche Sammlungen.
In seinem druckgrafischen wie malerischen und plastischen Werk gehe es Raetz vor allem um Prozesse der Wahrnehmung, um die Vieldeutigkeit von Zeichen, um die Spannung zwischen Denken und Sehen, hieß es zur Begründung. Das Eindeutige erscheine bei ihm mehrdeutig, nicht selten in ironischer Brechung. Das fordere den Betrachter heraus, eine eigene Vorstellung zu den Werken von Raetz zu entwickeln. Dieses «bewusste Schauen» kennzeichnet Penndorf zufolge auch das Werk des aus Altenburg stammenden Gerhard Altenbourg (1926-1989).
Markus Raetz ist bereits der vierte Künstler, der mit dem seit 1998 alle zwei Jahre vergebenen Altenbourg-Preis geehrt wird. Vor ihm erhielten Carlfriedrich Claus, Walter Libuda und der in Frankreich lebende Pole Roman Opalka den Kunstpreis. Verbunden mit der Preisverleihung ist eine Ausstellung von Werken des Preisträgers im Altenburger Lindenau-Museum.
http://www.lindenau-museum.de
Kulturstiftung DessauWörlitz erhält 15 Gemälde vom Land
Wörlitz (ddp-lsa). Die Kulturstiftung DessauWörlitz hat am Freitag 13 Ölgemälde aus dem Besitz des Landes Sachsen-Anhalt erhalten. Die bedeutenden Werken aus dem 16. bis 18. Jahrhundert vervollständigten die Schlossausstattung der Kulturstiftung, sagte Kultusminister Jan-Hendrik Olbertz (parteilos) bei der Übergabe im Wörlitzer Schloss. Zusätzlich überlasse das Land der Stiftung als Dauerleihgaben zwei Fürstenbildnisse des deutschen Malers und Grafikers Lucas Cranach dem Jüngeren (1515-1586). Diese befinden sich derzeit noch in einer Ausstellung in München.
Den Angaben zufolge hat das Land Sachsen-Anhalt die insgesamt 15 Gemälde im Zusammenhang mit einer gütlichen Einigung mit der Erbengemeinschaft des Herzoglichen Hauses Anhalt per Vertrag vom August 2003 angekauft. Dies sei ein «großer Glücksfall für die anhaltischen Schlösser», betonte Olbertz. Dabei dankte er der Kulturstiftung der Länder, die ein Drittel der Ankaufsumme beigesteuert hatte.
Unter den 13 Gemälden befinden sich Arbeiten von Künstlern wie dem Augsburger Maler Christoph Amberger (um 1500-1561/62) und aus der Werkstatt Antoine Pesne (1683-1757). Sie zeigen den Angaben zufolge Porträts von Adligen aus dem Familiengeschlecht Anhalt-Dessau und Anhalt-Bernburg. Die beiden 1563 entstandenen Fürstenporträts Cranachs des Jüngeren bezeichnete Olbertz als «herausragenden Gewinn» für die Stiftung sowie für die gesamte Region Anhalt. Alle Bildnisse werden künftig im Schloss Mosigkau, Schloss Oranienbaum, Schloss Luisium sowie im Gotischen Haus Wörlitz zu sehen sein.
http://www.gartenreich.com
Bauhaus-Museum ehrt Alma Siedhoff-Buscher mit Ausstellung
Weimar (ddp-lth). Mit der Ausstellung «Eine neue Welt für Kinder» ehrt das Weimarer Bauhaus-Museum die Künstlerin Alma Siedhoff-Buscher. Es sei das erste Mal, dass das Werk der Künstlerin (1899-1944) in dieser Breite gezeigt werde, sagte Museumsleiter Michael Siebenbrodt am Freitag unmittelbar vor der Ausstellungseröffnung. 60 Jahre nach ihrem Tod sie die Schau auch eine Gedächtnisausstellung für die Gestalterin geworden. Alma Siedhoff-Buscher sei zwar geschätzt, aber oft auch unterschätzt worden.
«Es gibt keinen anderen Bauhaus-Künstler, der so dezidiert seinen Arbeitsschwerpunkt, sein Thema, seine künstlerische Handschrift wie Alma Siedhoff-Buscher gefunden hat», erklärte Siebenbrodt. Zu den bekanntesten Objekten der 1899 bei Siegen geborenen Künstlerin gehören Wurfpuppen, Bastelbögen, Schiffbauspiele sowie Kinderzimmermöbel. Diese und noch 200 andere Arbeiten der Künstlerin, die 1944 bei einem Bombenangriff in der Nähe von Frankfurt am Main ums Leben kam, werden noch bis zum 13. Februar in der Klassikerstadt gezeigt.
Der umfangreiche Nachlass von Siedhoff-Buscher begeisterte die Verantwortlichen im Vorfeld der Ausstellung. «Ich habe noch keinen Nachlass gesehen, der so detailliert ist. Es sind beispielsweise alle Übungsblätter aufgehoben worden», sagte Siebenbrodt, der sich vor allem bei den Kindern der Künstlerin bedankte. «Ohne die Mitarbeit von Joost und Lore Siedhoff wäre die Ausstellung so nicht möglich gewesen», betonte er. Joost Siedhoff habe beispielsweise Zeichnungen und Aquarelle zur Verfügung gestellt. «Meine Enkel nehmen immer noch die Wurfpuppen mit ins Bett. Die sind schon ganz zerliebt. Daran sieht man, wie meine Mutter die Sinne der Kinder angesprochen hat», sagte er.
Die Ausstellung ist dienstags bis sonntags zwischen 10.00 und 18.00 Uhr zu sehen.
http://www.swkk.de