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Recklinghausen: Deutscher Gewerkschaftsbund kritisiert Castorf +++ Rudolstadt: Zuschauerrekord am Theater +++ Ralswiek: Neues Piratenspektakel auf Rügen +++ Hannover: Festival «Theaterformen 2004» mit positiver Besucherbilanz +++ Bad Mergentheim: Mörike-Jubiläum in Baden-Württemberg +++ Stuttgart: Würth-Preis für Europäische Literatur 2004 für Harald Hartung
Recklinghausen: Deutscher Gewerkschaftsbund kritisiert CastorfDer Deutsche Gewerkschaftsbund hat am gestrigen Dienstag Frank Castorf, den neuen Leiter der Ruhrfestspiele scharf kritisiert. Der Gewerkschaftsbund ist gemeinsam mit der Stadt Recklinghausen Träger des Festivals. Die Berufung von Castorf habe man grundsätzlich unterstützt, in ihr jedoch sowohl eine Chance, als auch ein Risiko für die Ruhrfestspiele gesehen, so der DGB. Angesichts des Zuschauereinbruchs und einer Auslastung von nur 35 Prozent, wurden Kompetenz und Marketing des Teams um Castorf kritisiert. Zudem könne man in Frage stellen, ob das Festival dieses Jahr ein echtes Festival oder eine Filiale der Volksbühne gewesen sei. Der DGB werde die Ruhrfestspiele jedoch auch in Zukunft mittragen, hieß es. Am Montag hatte der Intendant der Ruhrfestspiele, Gerard Mortier, dem DGB mangelnde Unterstützung vorgeworfen.
Quelle: 3sat.de
Rudolstadt: Zuschauerrekord am Theater
Das Theater in Rudolstadt konnte im vorigen Jahr seine Besucherzahl um neun Prozent steigern. Nach Angaben des Hauses kamen 47.000 Menschen in die Vorstellungen. Intendant Vornam sagte, das Theater sei damit im Jahr eins nach dem Ende der Ehe mit dem Haus in Eisenach zu 83 Prozent ausgelastet gewesen. Vornam gab zu , dieses gute Ergebnis sei unerwartet. Wegen der Neustrukturierung habe er eigentlich mit einem Einbruch der Zuschauerzahlen gerechnet.
Das Theater Rudolstadt geht seit der ablaufenden Spielzeit wieder eigene Wege, nachdem es zuvor mit Eisenach zusammengearbeitet hatte. Das Programm des Schauspiel-Ensembles und des Orchesters wird ergänzt durch Aufführungen anderer Künstler. So ist zweimal im Jahr die Musikhochschule Weimar zu Gast, außerdem gibt es einen Austausch mit dem Theater in Nordhausen.
Besonders hoch stand die Schauspielsparte in der Zuschauergunst. Allein 28.500 Menschen besuchten die Aufführungen, 40 Prozent mehr als im Vorjahr. Die Aufführungen für Kinder und Jugendliche lockten mit 3100 verkauften Karten vier Mal so viele an wie in der Spielzeit zuvor. Einen drastischen Rückgang gab es bei den Besucherzahlen bei Ballett und Oper, die Zahl der Orchesterbesucher blieb mit 8000 stabil. Dort gab es allerdings auch ein Drittel weniger Vorstellungen.
Quelle: mdr.de
Ralswiek: Neues Piratenspektakel auf Rügen
Ralswiek (ddp-nrd). Rügen rüstet sich für die zwölfte Störtebeker-Saison. Auf der Freilichtbühne in Ralswiek hat am Samstag das neue Piratenspektakel «Im Zeichen des Kreuzes» Premiere. Bei dem Stück werden wie in den Vorjahren viele Überraschungen, Stunts und Schlachteneinlagen geboten, wie Intendant Peter Hick sagte.
Regisseur Holger Mahlich kann sich auf einen Stamm erprobter Darsteller stützen, unter ihnen Sascha Gluth als Störtebeker sowie Dietmar Lahaine, Nils Düwell, Hans-Jörg Fichtner, Fred Bräutigam und Burkhard Kurth. Als kampferprobter Piratenveteran dabei ist erneut Publikumsliebling Mircea Krishan, der in diesem Jahr seinen 80. Geburtstag begeht. Hinzu kommen mehrere Neubesetzungen, darunter Martina Guse, die schon am Volkstheater Rostock auf der Bühne stand, sowie Julia Horvath, Frank Rebel, Nils Kurvin und Matthias Friedrich.
Das mit einem Spitzenetat von 3,8 Millionen Euro inszenierte Open-Air-Stück widmet sich in diesem Jahr dem Kampf des deutschen Ritterordens gegen die von Piraten besetzte Hochburg auf Gotland. Bühnenbildner Falk von Wangelin ließ dafür auf der fast 100 Meter breiten Bühne am Jasmunder Bodden die Silhouetten von Visby sowie der Hansestadt und einstigen Pelzhandelsmetropole Nowgorod errichten.
Neben Reit- und Kampfszenen, Gefechten mit Koggen oder Gesangseinlagen der Sänger Wolfgang Lippert und Rollo gibt es in diesem Sommer erstmals professionelle Tanzvorführungen. Für den Säbeltanz wurde eine Tanzkompagnie verpflichtet. Pyrotechnisches Highlight ist das Abfeuern einer so genannten Todesorgel, die einem Original von 1350 nachempfunden ist.
Hannover: Festival «Theaterformen 2004» mit positiver Besucherbilanz
Hannover (ddp-nrd). Das internationale Festival «Theaterformen 2004» zieht eine positive Besucherbilanz. Insgesamt mehr als 11 000 Zuschauer hätten die Veranstaltungen vom 3. bis 19. Juni in Braunschweig und Hannover besucht, teilten die Organisatoren am Dienstag in der niedersächsischen Landeshauptstadt mit. Bei den Bühnenprogrammen seien fast 78 Prozent der Karten verkauft worden. Damit sei die Gesamtauslastung gegenüber dem vorherigen Festival 2002 um 6,7 Prozent angestiegen.
Auf dem Programm der Biennale standen insgesamt 75 Kunstprogramme aus zwölf Ländern, darunter die Uraufführung «Hallo Hotel...!» von Rene Pollesch sowie Christoph Marthalers Stück «20th century blues», das erstmals außerhalb von Basel gezeigt wurde. Ergänzt wurde das Hauptprogramm durch die Veranstaltungsreihe «REpublicACTION», die rund 3000 Besucher anzog.
Bad Mergentheim: Mörike-Jubiläum in Baden-Württemberg
Bad Mergentheim (ddp). An rund 30 Orten im heutigen Baden-Württemberg hat der Dichter Eduard Mörike (1804-1875) Spuren hinterlassen. Anlässlich seines 200. Geburtstages gibt es bis Dezember landesweit rund 200 Veranstaltungen, darunter viele Konzerte mit Vertonungen seiner Gedichte. Ein weiterer Schwerpunkt sind Ausstellungen.
-- Im Schiller-Nationalmuseum wird die Sonderausstellung «Mörike und die Künste» gezeigt. In der Landeshauptstadt Stuttgart gibt es den Sommer über mehrere Veranstaltungen zum Thema, im Theater läuft eine Inszenierung von Mörikes Geschichte von «Stuttgarter Hutzelmännlein». Die Geburtsstadt Ludwigsburg ehrt den Dichter mit einem internationalen Kongress im September.
In Bad Mergentheim steht das «Kompaktwochenende» vom 17.-19. September im Mittelpunkt der Dichter-Ehrung. Den Auftakt bildet die szenische Lesung «Mörikes Welt» mit ausgewählten Texten in historischen Kostümen an verschiedenen Mörike-Orten am Freitagabend. Am Samstag gibt es ein wissenschaftliches Symposium, das sich mit dem Dichter und seiner Zeit beschäftigt. Am Abend kommt es dann zur Wiederaufführung eines historischen Konzertes aus der Spätbiedermeierzeit mit Kompositionen von Mozart, Schubert und Meyerbeer sowie einem passenden Abendmenü. Führungen zum Thema Mörike runden das Programm ab. Das Städtische Kultur- und Verkehrsamt bietet zu diesem Wochenende eine Pauschale mit zwei Übernachtungen/Frühstück, einem Abendessen am Freitag und Teilnahme an den Veranstaltungen (außer Menü beim Konzert) ab 147 Euro pro Person im Doppelzimmer. (Information: Tel.: 07931/57131, Fax: 07931/57300, E-Mail: tourismus [at] bad-mergentheim.de (tourismus[at]bad-mergentheim[dot]de) , Internet: http://www.bad-mergentheim.de )
Stuttgart: Würth-Preis für Europäische Literatur 2004 für Harald Hartung
Der Berliner Schriftsteller Harald Hartung ist am Montag in Stuttgart mit dem Würth-Preis für Europäische Literatur ausgezeichnet worden. "Mit seinen Gedichten, Essays und Kritiken habe sich Hartung seit vielen Jahren als ein Meister der poetischen Sprache und als überzeugender Anwalt der europäischen Literatur erwiesen", begründete die Jury die Vergabe des mit 25.000 Euro dotierten Preises. Hartung wurde am 29. Oktober 1932 in Herne geboren. Von 1980 bis 1997 war er Professor für Deutsche Sprache und Literatur an der TU Berlin. Der Würth-Preis würdigt literarische Bemühungen um die kulturelle Vielfalt Europas. Er wird an Persönlichkeiten verliehen, die im Schnittpunkt unterschiedlicher Kulturen arbeiten.
Quelle: 3sat.de