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2.4.: bildende kunst aktuell +++ bildende kunst

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Murnau: Sonderausstellung zum 60. Todesjahr Kandinskys +++ Cottbus: Thomas Hartmanns Ausstellung «Triangel» in der Kunstsammlung +++ Cottbus: Schau sorbischer Kunst geht nach Stockholm +++ Bonn: Werke von Georg Baselitz in der Bundeskunsthalle +++ Düsseldorf: Keramikkunst aus Norwegen im Hetjens-Museum +++ Dresden: Arbeiten von Altenbourg in Dresden zu den Staatlichen Kunstsammlungen


Schloßmuseum Murnau: Sonderausstellung zum 60. Todesjahr Kandinskys
Murnau (ddp-bay). Zum 60. Todesjahr des Künstlers Wassily Kandinsky zeigt das Schloßmuseum Murnau ab Freitag die einzigartige Sammlung von Hand- und Probedrucken zu seinem Album «Klänge». Das sogenannte «Musikalische Album», das 1913 im Piper-Verlag in 300 Exemplaren erschien, umfasst 38 «Prosagedichte» sowie 12 farbige und 44 schwarz-weiße Holzschnitte, darunter so bedeutende wie «Lyrisches», «Zwei Reiter vor Rot», «Weißer Klang» und «Improvisation 7».
«Die Sammlung wurde letztes Jahr aus Privatbesitz mit Hilfe von Spenden aufgekauft und wird erstmals in der Sonderausstellung gezeigt», sagte die Kunsthistorikerin des Schloßmuseums, Sandra Uhrig, auf ddp-Anfrage.
Wassily Kandinsky war Wegbereiter des Deutschen Expressionismus und revolutionierte die Kunst des 20. Jahrhunderts mit seiner neuen, gegenstandsfreien Bildsprache. Das Album «Klänge» spiegelt sein umfangreiches Schaffen bis 1912 wider. Den größten Teil der gezeigten Holzschnitte gestaltete Kandinsky während des Sommers 1911 in Murnau, wo er seinen zweiten Wohnsitz hatte.
«Die Sammlung enthält neben den Probedrucken auch eigenhändige Druckanweisungen Kandinskys, die einen direkten Einblick in den Druckvorgang des Albums gestatten», erklärte Uhrig. Eine weitere Besonderheit seien die Prosatexte des Künstlers. Den meisten Besuchern sei bisher nicht bekannt, dass Kandinsky auch als Poet tätig war.
Neben der Sonderausstellung sind auch die Graphikfolgen «Xylographies» (1909) und «Kleine Welten» (1922) zu besichtigen. Außerdem sind neben Kandinskys Werken auch Arbeiten seiner Künstlerkollegen Paul Klee, Alexej Jawlensky und Heinrich Campendonk zu sehen.
Die Jubiläums-Ausstellung wird bis zum 11. Juli 2004 gezeigt. Sie ist täglich, außer montags, von 10.00 - 17.00 Uhr geöffnet. Der Eintrittspreis beträgt 3,50 Euro.
http://www.schlossmuseum-murnau.de

Cottbus: Schau sorbischer Kunst geht nach Stockholm
Cottbus (ddp-lbg). Nach Stationen in Cottbus, Bautzen und Graz ist die Ausstellung «Das Vermächtnis der Mittagsfrau - Sorbische Kunst der Gegenwart» in Stockholm zu sehen. Die Schau wird ab Montag bis 16. Mai in der schwedischen Hauptstadt gezeigt, wie ein Sprecher in Cottbus sagte. Präsentiert werden Werke von 21 sorbischen oder dem Sorbischen verbundenen Künstlern.
Die Ausstellung wird von verschiedenen Unternehmen aus der Lausitz unterstützt. Zudem ermöglichten die Ostdeutsche Sparkassenstiftung in Brandenburg und Sachsen, der Sorbische Künstlerbund, die Stiftung für das sorbische Volk, die Stadt Cottbus, das Landratsamt Bautzen sowie der Historische Heimatverein Cottbus die Schau.

Cottbus: Thomas Hartmanns Ausstellung «Triangel» in der Kunstsammlung
Cottbus (ddp-lbg). Als neue Wechselausstellung ist ab Sonntag «Thomas Hartmann >TriangelBonn: Werke von Georg Baselitz in der Bundeskunsthalle
Bonn (ddp). In der Bundeskunsthalle in Bonn ist ab Freitag eine Ausstellung mit 130 Arbeiten des Künstlers Georg Baselitz zu sehen. Die Schau schlägt einen weiten Bogen über alle Werkphasen, von frühen, selten gezeigten Werken über die bekannten «Heldenbilder» bis zu Arbeiten aus dem laufenden Jahr. Zu sehen ist auch das Ölbild «Die große Nacht im Eimer», das Baselitz 1963 schlagartig bekannt machte.
Den zahlreichen Gemälden werden etliche Holzskulpturen gegenüber gestellt, die mit ihrer rauen Oberfläche und zuweilen grell-grober Bemalung den Entstehungsprozess offenlegen. Als Besonderheit hob die Kuratorin Susanne Kleine am Donnerstag hervor, dass erstmals seit längerem die gesamte Raumhöhe von 11,80 Meter genutzt wurde, um einige großformatige Gemälde übereinander hängen zu können.

Düsseldorf: Keramikkunst aus Norwegen im Hetjens-Museum
Düsseldorf (ddp-nrw). Das Düsseldorfer Hetjens-Museum zeigt von Freitag an eine Ausstellung mit moderner norwegischer Keramik. «Norwegen heute - keramisch» stellt Arbeiten von rund 30 Künstlern des Landes vor, die zu den wichtigsten Vertretern der Keramikszene gehören, wie das Museum am Donnerstag mitteilte. Die Ausstellung wird unterstützt vom norwegischen Außenministerium und und der norwegischen Botschaft in Berlin.
Die Arbeiten zeigen den Angaben zufolge die Entwicklung der norwegischen Keramik in den letzten Jahren. Zu sehen sind die ausdruckstärksten der 2003 in Oslo auf der jurierten Triennale für Keramik und Glas des Norwegischen Kunsthandwerkerverbandes präsentierten Arbeiten. Düsseldorf ist der einzige ausländische Ausstellungsort.
Die Ausstellung läuft bis 27. Juni. Zu sehen ist sie dienstags bis sonntags von 11.00 bis 17.00 Uhr, mittwochs bis 21.00 Uhr.

Dresden: Arbeiten von Altenbourg in Dresden zu den Staatlichen Kunstsammlungen
Dresden (ddp-lsc). Zum ersten Mal präsentieren die Staatlichen Kunstsammlungen Dresden Arbeiten aus der gesamten Schaffensphase des Künstlers Gerhard Altenbourg (1926-1989). Für die Schau «Gerhard Altenbourg. Im Fluss der Zeit. Retrospektive» wurde ein Teil der 101 Exponate des aus der DDR stammenden Künstlers von rund 60 Leihgebern aus Deutschland, Schweden und den USA an die Elbe geholt, sagte der Direktor des Kupferstichkabinetts, Wolfgang Holler, am Donnerstag in Dresden. Eine Besonderheit seien sowohl bis zu drei Meter große Zeichnungen als auch zwölf Skizzenbücher. Die Schau steht unter der Schirmherrschaft von Bundestagspräsident Wolfgang Thierse (SPD), der sie am Freitagabend eröffnen soll.
Holler betonte, im Dresdner Albertinum werde von Samstag bis 6. Juni das Schaffensspektrum aus den Jahren 1946 bis 1989 vorgeführt. Zuvor war die Schau in den Kunstsammlungen Düsseldorf sehen und wird danach in der Neuen Pinakothek München gezeigt. Die drei Ausstellungen seien insgesamt mit rund 250 000 Euro finanziert worden, sagte der Oberkonservator des Kupferstichkabinetts, Hans-Ulrich Lehmann. Der Dresdner Anteil liege davon bei etwa 80 000 Euro und solle möglichst mit Spendengeldern aufgefrischt werden. Ab einer Summe von 550 Euro erhielten Interessierte eine der 46 für diesen Spenderzweck zur Verfügung stehenden Arbeiten Altenbourgs, fügte er hinzu.
Altenbourg, der eigentlich Gerhard Ströch hieß, habe unter anderem jeweils mehr als 200 Lithographien, Holzschnitte, Radierungen und künstlerische Metalle geschaffen, betonte Lehmann. Zu seinen Themenkreisen gehörten Landschaften, Köpfe, Figuren und szenische Darstellungen, in denen er sich unter anderem auf Paul Klee und auf den Surrealismus bezog. Der Künstler habe sich in keiner Weise der sozialistische Kulturpolitik anpassen wollen und so Werke geistiger und künstlerischer Freiheit geschaffen, unterstrich Lehmann. Altenbourg starb 1989 an den Folgen eines Autounfalls.