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26.11.: bildende kunst aktuell +++ bildende kunst

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Halle: Moritzburg plant zweite Landeskunstausstellung +++ Künstlergruppe aus dem Oderbruch stellt im Landtag aus +++ Arbeiten von Pablo Picasso kommen nach Magdeburg +++ Augsburg zeigt Werke von Ernst Fuchs


Halle: Moritzburg plant zweite Landeskunstausstellung
Halle (ddp-lsa). Die Staatliche Galerie Moritzburg Halle plant im nächsten Jahr die zweite Landeskunstausstellung. Wie die Galerie mitteilte, ist «Kunst_Sachsen-Anhalt 2» dem Thema Landschaft gewidmet und wird vom 29. Juni bis zum 7. September 2003 unter anderem in den Räumen der Galerie stattfinden. Das Vorhaben wird vom Land und der Kulturstiftung des Bundes gefördert.
Im Zentrum des Projektes, das sich mit Landschaftsbildern und Landschaftskonstruktionen und ihren Beziehungen beschäftigt, soll nach Angaben des Landeskunstmuseums das Dessau-Wörlitzer Gartenreich stehen. Diese Ende des 18. Jahrhunderts entstandene Ideallandschaft folge der Idee von Vernunft und Schönheit, Gemüt und Verstand und gehe aus von einem vernünftigen und ökonomischen Umgang mit der Natur zum menschlichen Nutzen.
In Planung sind fünf inhaltliche Schwerpunkte, die als Teilprojekte realisiert werden und neben Ausstellungen auch andere Veranstaltungen, Aktionen sowie Vorträge vorsehen. So soll mit Hilfe der bereits 1796 gegründeten «Chalkografischen Gesellschaft» eine internationale Gruppe von Künstlern gebeten werden, Landschaftsansichten vom Wörlitzer Gartenreich künstlerisch zu verarbeiten. In Sachsen-Anhalt lebende und wirkende Künstler werden sich dem Thema Landschaft als ästhetischem Modell widmen. Fest steht auch bereits die Mitwirkung des französischen Künstlerpaares Anne und Patrick Poirier, die mit Hilfe einer Installation einen Dialog zu einem Landschaftsgemälde von Caspar David Friedrichs konstruieren. Weitere Teilprojekte widmen sich Wasserwegen und Reisen als Suche nach den Ursprüngen.
Im Frühjahr und Sommer 1999 fand unter dem Titel «Verlängerte Frohe Zukunft» das erste derartige Landeskunstprojekt statt. Es beschritt im Gegensatz zu den Landeskunstausstellungen 1991 und 1991 neue Wege. So wurde von den üblichen Präsentationen von Malerei Grafik und Plastik abgewichen. Im Zentrum standen vielmehr die veränderten Bedingungen der Kunstproduktion und ihre weltweite Vernetzung. So nahmen die künstlerische Nutzung neuer Medien, der Video- und Computertechnik sowie die Gestaltung mit Licht breiten Raum ein. Das Echo auf diese Landeskunst unter neuem Blickwinkel war allerdings mit rund 8000 Besuchern relativ verhalten.

Künstlergruppe aus dem Oderbruch stellt im Landtag aus
Potsdam (ddp-lbg). Die Künstlergruppe «Atelier Baugatz» aus dem Oderbruch präsentiert ab Dienstag im Potsdamer Landtag ihre Werke. Gezeigt werden Aquarell- und Ölgemälde, Zeichnungen, Plastiken und Holzschnitte ebenso wie Textilien und Stoffmalereien. Die Schau «Mensch und Natur» ist bis zum 4. Januar 2003 geöffnet, wie ein Sprecher des Landtags mitteilte.
Die Künstlergemeinschaft «Atelier Baugatz» ging aus der gleichnamigen Privatschule für Malerei in Berlin hervor. Vor drei Jahren zog die Gruppe nach Neulewin im Oderbruch. Ihr gehören derzeit drei Künstler an. Während sich der Theologe und Restaurator Christian-Ulrich Baugatz auf Aquarelle spezialisiert hat, widmet sich seine Frau Margarete dem Textildesign. Von Sohn Julian stammen Skulpturen und Plastiken.

Arbeiten von Pablo Picasso kommen nach Magdeburg
Magdeburg (ddp-lsa). Rund 100 Arbeiten Pablo Picassos zeigt das Magdeburger Kulturhistorische Museum ab 31. Januar 2003. Die Ausstellung biete einen repräsentativen Ausschnitt aus den 40 Schaffensjahren des spanischen Künstlers, teilte das Museum am Montag mit. Der zeitliche Bogen spanne sich von den frühen 20er Jahren bis zum Spätwerk Picassos. Bei den Arbeiten handelt es sich hauptsächlich um Grafiken. Zu ihnen gehört eine Reihe von «Zustandsdrucken», die unterschiedliche Phasen des Entstehen eines Blattes dokumentieren. Daneben sind in Magdeburg auch Keramiken zu sehen. Die Sonderausstellung entsteht in Zusammenarbeit mit dem Graphikmuseum Pablo Picasso in Münster und ist bis 30. März 2003 zu sehen.
(www.magdeburg.de/seiten/museen.phtml)

Augsburg zeigt Werke von Ernst Fuchs
Augsburg (ddp-bay). Mit dem Wiener Ernst Fuchs setzt Augsburg die Reihe von Werkschauen zeitgenössischer Künstler fort. Dem Gründer der Wiener Schule des Phantastischen Realismus ist im kommenden Jahr die Retrospektive «Ernst Fuchs - Mythos, Phantasie, Realismus» gewidmet, seine erste größere Ausstellung in Deutschland seit 15 Jahren, wie Kurator Wolfgang Heid am Montag sagte. In deutschen Galerien werde der Maler meist auf sein dekoratives Spätwerk reduziert. Der Akzent bei den rund 120 in Augsburg gezeigten Exponaten liegt dagegen auf seinen altmeisterlichen Anfängen und Gemäldezyklen der 60er Jahre. Die Ausstellung läuft vom 1. Februar bis zum 21. April 2003 in der Toskanischen Säulenhalle. Die federführende Regio Augsburg rechnet mit 25 000 Besuchern.
Erstmals öffentlich zu sehen ist in Augsburg das Aquarell «Jungmädchenhafte Schönheit» von 1946. Viele Gemälde und Grafiken wie die Zeichnung «Der Messias», ebenfalls von 1946, werden nach den Worten von Heid nur sehr selten gezeigt. Viele Bilder stammen aus Wiener Privatsammlungen. Ebenfalls in Augsburg vertreten sind seine Reisebilder und Zyklen wie «Die Stadt» oder «Bikini-Atoll», seine Auseinandersetzung mit der atomaren Bedrohung. Die didaktische Aufbereitung der Schau wird dem Anliegen des 1930 geborenen Fuchs entgegen kommen, dass die aktuellen Themen seiner Kunst ins Bewusstsein des Betrachters dringen können. In modifizierter Form war die Ausstellung zuvor in Wien, Amsterdam und in der Eremitage in St. Petersburg zu sehen.
Der Erfolg der Augsburger Werkschauen von Joan Miro, Salvator Dalí und Friedensreich Hundertwasser in den vergangenen drei Jahren habe die Zusage von Fuchs gefördert, sagte Regio-Geschäftsführer Götz Beck. Bei Dalí wurden in Augsburg mehr als 90 000, bei Hundertwasser sogar mehr als 100 000 Besucher gezählt. Jedesmal bemühten sich die Ausstellungsmacher, dem Gesamtwerk der Künstler gerecht zu werden und neue Zugänge zu schaffen. Die Fuggerstadt, die mit der Ablehnung der Plastik «Aphrodite» von Markus Lüpertz gerade Negativschlagzeilen produziert hat, wolle ihr Image als Ort für Kultur und Kunst wieder stärken und ihre Bewerbung um den Titel Kulturhauptstadt Europas 2010 unterstreichen, sagte Beck.
Die Ausstellung wird durch ein umfangreiches Rahmenprogramm abgerundet. Unter anderem soll es in einer «Art Night» in Anwesenheit des Künstlers um seine kulinarischen Vorlieben gehen, die die Gäste dann auch kosten können. In einer weiteren Abendveranstaltung soll der Künstler als Dichter und Musiker präsentiert werden.