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27.9.: theater und literatur aktuell +++ theater und literatur

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Norman Mailer kommt nach Berlin +++ Akademie der Künste lockt mit «Fundsachen für Grass-Leser» +++ Georg-Kaiser-Förderpreis an Magdeburger Lyriker Olle verliehen +++ Akademie für Sprache und Dichtung tagt zu «Jenseits von Pisa»


Norman Mailer kommt nach Berlin
Berlin (ddp). Der amerikanische Schriftsteller Norman Mailer kommt heute nach Berlin. Mailer, der als Kandidat für den diesjährigen Literaturnobelpreis gilt, schlüpft bei einer szenischen Lesung in der Akademie der Künste in die Rolle seines berühmten Kollegen Ernest Hemingway. Gelesen wird das Theaterstück «Zelda, Scott and Ernest» von George Plimpton und Terry Quinn. George Plimpton übernimmt den Part des F. Scott Fitzgerald («The Great Gatsby») und Norris Church Mailer, Ehefrau Norman Mailers, die Rolle seiner exzentrischen Ehefrau Zelda, wie die American Academy in Berlin mitteilte.
Mailer wurde vor allem berühmt durch seinen Kriegsroman, «The Naked and the Dead» («Die Nackten und die Toten», 1948). Er ist auch als Essayist und Erneuerer der «Nonfiction novel» hervorgetreten. George Plimpton ist Schriftsteller, Schauspieler und Gründer der literarischen Zeitschrift «Paris Review». Norris Church Mailer ist Malerin, Schauspielerin und Autorin. Ihr erster Roman «Windchill Summer» wurde zum Bestseller.

Akademie der Künste lockt mit «Fundsachen für Grass-Leser»
Berlin (ddp). «Fundsachen für Grass-Leser» bietet die Akademie der Künste (AdK) in Berlin ihren Besuchern. Vom 14. Oktober bis 20. November ehrt die AdK damit ihr Mitglied Günter Grass. Der Schriftsteller und Literaturnobelpreisträger feiert am 16. Oktober seinen 75. Geburtstag.
Auf 500 Quadratmetern Ausstellungsfläche wird mit der Schau erstmals das im Jahr 1990 erworbene und kürzlich ergänzte Günter-Grass-Archiv in größerem Rahmen vorgestellt, teilte die Akademie am Donnerstag weiter mit.
Zur Eröffnung der «Fundsachen»-Ausstellung am 13. Oktober (20.00 Uhr) sprechen und lesen Autor Peter Härtling, Filmregisseur Volker Schlöndorff, Verleger Klaus Wagenbach und Schriftstellerin Christa Wolf sowie AdK-Präsident György Konrad in einer «Hommage à Günter Grass».

Georg-Kaiser-Förderpreis an Magdeburger Lyriker Olle verliehen
Bernburg (ddp). Bei den Landesliteraturtagen in Sachsen-Anhalt ist am Donnerstag in Bernburg der Georg-Kaiser-Förderpreis verliehen worden. Die mit 5000 Euro dotierte Auszeichnung ging an den Magdeburger Lyriker Torsten Olle. Das Land vergibt alle zwei Jahre zu Ehren des Magdeburger Dramatikers Georg Kaiser (1878-1945) den Förderpreis an junge Schriftsteller. Die Ehrung wird für ein unveröffentlichtes oder in den vergangenen zwei Jahren publiziertes deutschsprachiges literarisches Werk verliehen.
Der 37-jährige Olle veröffentlicht Gedichte in Zeitschriften und Anthologien vorrangig im Land Sachsen-Anhalt, arbeitet aber auch in den Bereichen Erzählung, Essay, Literaturkritik, Hörspiel und Märchen. 1994 erschien sein Erstlingswerk «Abgebrochenes Spiel», das sich mit der Nachwendegeneration beschäftigt. Sein im Jahr 2000 herausgegebener Lyrikband «Halbes Herz» machte den Schriftsteller auch über die Grenzen Sachsen-Anhalts hinaus bekannt.
Der Förderpreis wurde nach Georg Kaiser benannt, der zu den bedeutendsten deutschen expressionistischen Dramatikern gehörte. In den 20er Jahre waren seine Werke neben denen Gerhart Hauptmanns die meistgespielten Stücke auf deutschen Bühnen.

Akademie für Sprache und Dichtung tagt zu «Jenseits von Pisa»
Darmstadt (ddp). Auf ihrer Herbsttagung wird sich die Deutsche Akademie für Sprache und Dichtung mit dem Thema «Jenseits von Pisa» beschäftigen. Darüber hinaus werden im Rahmen der Konferenz vom 24. bis 26. Oktober in Darmstadt mehrere Preise verliehen, darunter der als wichtigste deutsche Literaturauszeichnung geltende Georg-Büchner-Preis. Er geht an in diesem Jahr an den Autor Wolfgang Hilbig.
Es werde bei der Tagung nicht um die Folgen oder die Bewertung der Pisa-Studie gehen, teilte die Akademie am Donnerstag mit. Vielmehr solle darüber debattiert werden, «ob nicht jenseits von Pisa wichtigere Probleme liegen, die im Zusammenhang mit der deutschen Bildungsdebatte diskutiert werden müssen». Ferner solle das «vielschichtige Problem der Erfolglosigkeit von Schriftstellern» Thema der Tagung sein. Damit setzen sich die Autoren Herta Müller und Wilhelm Genazino auseinander.
Neben Hilbig werden Klaus Heinrich mit dem Sigmund-Freud-Preis für wissenschaftliche Prosa sowie Volker Klotz mit dem Johann-Heinrich-Merck-Preis für literarische Kritik und Essay ausgezeichnet.