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Berlin: Cadenza Barocktage stellen «Marienvesper» in den Mittelpunkt +++ Rudolstadt: «Die Weise von Liebe und Tod» wird szenisch umgesetzt +++ Bremen: Europas größtes Blasmusik-Festival im Januar +++ Salzburg: 20 Millionen Abfragen auf Server der Neuen Mozartausgabe +++ Stuttgart: Auszeichnung für Gotthilf Fischer
Berlin: Cadenza Barocktage stellen «Marienvesper» in den MittelpunktBerlin (ddp). Die «Marienvesper» des «Opernerfinders» Claudio Monteverdi (1567-1643) steht im Mittelpunkt der Cadenza Barocktage der Staatsoper Unter den Linden in Berlin. Der belgische Regisseur Luk Perceval wird seine Inszenierung des Werkes von 1610 am 19. Januar erstmals präsentieren, wie das Opernhaus am Donnerstag mitteilte.
Das bedeutendste sakrale Werk Monteverdis wird kombiniert mit dem Kampf zwischen Tancredi und Clorinda aus seinem 8. Madrigalbuch. Die musikalische Leitung der Aufführung hat Rene Jacobs. Die «Marienvesper» wird bis 3. Februar noch vier weitere Male aufgeführt.
Ebenfalls von Monteverdi ist die Oper «L´Orfeo», die ab 30. Januar in der Inszenierung des australischen Regisseurs Barrie Kosky gezeigt wird. Es ist eine Wiederaufnahme der Staatsoper aus dem Jahr 2004. Monteverdis erste Oper von 1607 gilt als die Oper, mit der die Geschichte des abendländischen Musiktheaters beginnt: »L´Orfeo« ist meisterhaft in der Klarheit der Melodien und Gesangslinien sowie dem Farbenreichtum der Instrumentation. Das Orchester unter Rene Jacobs spielt dabei auf verschiedenen Ebenen im Raum verteilt. «L´Orfeo» steht bis 5. Februar insgesamt vier Mal auf dem Spielplan.
Seit elf Jahren stellt die Staatsoper Unter den Linden in einem eigenen Festival szenische Aufführungen von Opern und Oratorien des Barock vor. Seither werden unter der Leitung von Rene Jacobs mit Musikern, Choristen und Gesangsolisten, die Spezialisten für Alte Musik sind, ein bis zwei Neuproduktionen pro Spielzeit gezeigt, von denen viele als Koproduktionen bereits in anderen Städten Europas aufgeführt wurden.
Rudolstadt: «Die Weise von Liebe und Tod» wird szenisch umgesetzt
Rudolstadt (ddp). Mit einer besonderen Musiktheater-Produktion will das Theater Rudolstadt in Thüringen im neuen Jahr von sich reden machen. Geplant sei eine szenische Umsetzung von Rainer Maria Rilkes Text «Die Weise von Liebe und Tod» in den Vertonungen von Viktor Ullmann (1898-1944) und Frank Martin (1890-1974), die in dieser Kombination bislang einmalig sei, erklärte Theatersprecherin Silke Zschäckel am Mittwoch.
Die Premiere unter der musikalischen Leitung von Oliver Weder und der Regie von Christian Marten-Molnar ist für den 17. Februar geplant. Der Regisseur wird die szenischen Bilder in der Ausstattung von Nikolaus Porz mit Senioren aus der Region erarbeiten. Als Sprecher wurden der Rudolstädter Schauspieler Rene Sachse und als Sängerin die Altistin Annerose Hummel gewonnen.
Christian Marten-Molnar sei es nach langen Verhandlungen gelungen, von Frank Martins Witwe die Rechte für eine szenische Umsetzung dieses Werkes für eine Singstimme (Alt) und Orchester zu erhalten. In Rudolstadt werde das Stück - nach einer Inszenierung 2005 in Genf - erst zum zweiten Mal überhaupt in Szene gesetzt.
«Die Weise von Liebe und Tod des Cornet Christoph Rilke» gilt als das am häufigsten gelesene Buch der Deutschen zwischen 1912 und 1945. Der Dichter soll die Geschichte um die letzten Tage des Junkers Christoph Rilke, der 1663 im Kampf gegen die Türken fällt, 1899 in nur einer einzigen Nacht verfasst haben. Der Text wurde oft vertont, darunter fast zeitgleich von Frank Martin (1942/43) und Viktor Ullmann (1944).
http://www.theater-rudolstadt.com
Bremen: Europas größtes Blasmusik-Festival im Januar
Bremen (ddp-nrd). Zum 43. Mal treffen sich Blasmusiker aus aller Welt im Januar bei der Musikschau der Nationen in Bremen. Zudem werden bei Europas größtem Blasmusik-Festival vom 25. bis 28. Januar auch farbenfrohe Trachten und folkloristische Darbietungen gezeigt, wie die Veranstalter mitteilten.
Die musikalische Leitung der Musikschau der Nationen 2007 hat der Chef des Marinemusikkorps Nordsee, Lutz Bammler. Die Moderation übernimmt Norbert Kuntze. Initiator des Festivals ist der Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge. Der Erlös soll zu einem Großteil in die Organisation internationaler Jugendlager fließen, deren Teilnehmer Kriegsgräber pflegen.
2007 gastieren im AWD-Dome in Bremen unter anderen Orchester aus den Niederlanden, USA, Russland, Schweden, Portugal und Deutschland. Die «Royal Malaysia Police Band, Sabah» mit «The Sabah Cultural Board» aus Malaysia, «Das zentrale Orchester der ungarischen Berufsfeuerwehr» und «The Vietnam Police Band, Hanoi» aus Vietnam sind erstmals zu Gast bei dem Festival.
Salzburg: 20 Millionen Abfragen auf Server der Neuen Mozartausgabe
Seit Mitte Dezember ist die Neue Mozartausgabe im Internet verfügbar. Seither wurden 20 Millionen Abfragen auf dem Datenbankserver registriert, wie die Internationale Stiftung Mozarteum mitteilt. Die Anfragen kamen nicht nur aus Europa und den USA, sondern auch aus Südamerika und Fernost. Mittlerweile sind Mirrorsites in den Niederlanden und den USA eingerichtet, um den Ansturm zu bewältigen.
"Selbst unsere kühnsten Erwartungen wurden weit übertroffen", sagt Dr. Ulrich Leisinger, Wissenschaftlicher Leiter an der Internationalen Stiftung Mozarteum. "Aus aller Welt erreichen uns Glückwünsche und Dankschreiben - von Laien und Musikern, von Musikwissenschaftlern und von Informatikern. Im Bereich der klassischen Musik gibt es wohl kein zweites Projekt mit einer derartigen Resonanz. Sogar die Zeitungen in Vietnam, Malaysia und Brasilien berichten darüber. Wer geglaubt hat, dass mit dem Ende des Mozart-Jahrs auch das Interesse an Mozart schlagartig wieder erlischt, hat sich gründlich getäuscht."
Zu den Favoriten der Nutzer zählen erwartungsgemäß die großen Opern, allen voran die Zauberflöte, sowie Die Kleine Nachtmusik und die Jupiter-Symphonie. "Überraschend viele Anfragen betreffen selten gespielte Werke wie Tänze und die kleineren Kirchenkompositionen. Offenbar wissen viele Mozartfreunde die ausgefeilten Suchfunktionen zu schätzen, die jedes sonst lange gesuchte Werk in Sekundenschnelle auf den Bildschirm zaubern."
Die NMA Online, die für den privaten, wissenschaftlichen und pädagogischen Gebrauch kostenfrei benutzt werden kann, ist unter http://dme.mozarteum.at zu erreichen. Sie bildet eine Vorstufe für die Digitale Mozart-Edition, die von der Internationalen Stiftung Mozarteum und dem Packard Humanities Institute erarbeitet wird, und ab 2010 einen interaktiven Umgang mit Mozarts Werk möglich machen soll.
Quelle: Internationale Stiftung Mozarteum
Stuttgart: Auszeichnung für Gotthilf Fischer
Der Dirigent und Unterhaltungsmusiker Gotthilf Fischer wird heute mit dem Weltfriedenspreis der Chorolympiade 2006 ausgezeichnet. Der erstmals vergebene Preis wird ihm nach einem Konzert in der Stuttgarter Liederhalle durch den früheren Bundespräsidenten Walter Scheel überreicht. Die Chorolympiade ist eine Vereinigung, in der sich Chöre aus 62 Ländern zusammen geschlossen haben. Fischer führe die Menschen seit Jahren über die Musik zusammen, sagte der Veranstalter der vergangenen Chorolympiaden, Günter Titsch.
Quelle: B5Aktuell