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Beyerle verliert Streit um Van-Gogh-Gemälde +++ Berlinische Galerie präsentiert Hans Laabs +++ Dresden wird zur Kunstwerkstatt - Sommerakademie im Juli +++ Moderne Kunst hautnah - Ausstellung in Villa Stuck
Beyerle verliert Streit um Van-Gogh-Gemälde
orf - In dem seit fast 20 Jahren dauernden Rechtsstreit um ein wertvolles Gemälde von Vincent Van Gogh hat der Baseler Galerist Enrst Beyerle vor dem Europäischen Gerichtshof für Menschenrechte eine Schlappe hinnehmen müssen. Die Richter lehnten am Dienstag den Antrag Beyelers auf Rückerstattung des Kunstwerks durch die italienische Regierung ab. Zugleich wiesen sie Italien jedoch an, dem Galeristen Schadenersatz in Höhe von 1,3 Millionen Euro zu zahlen.
Beyeler hatte das Gemälde "Der Gärtner" 1977 für damals umgerechnet etwa 310.000 Euro über einem Mittelsmann in Italien gekauft. Dieser gab in der Mitteilung an das italienische Kunstministerium - entgegen den Vorschriften - nicht an, dass das Bild für einen Galeristen in der Schweiz bestimmt war. Davon erfuhr das Ministerium 1983. Fünf Jahre später machte es von seinem Vorkaufsrecht für bedeutende Kunstwerke Gebrauch - als Beyeler das Gemälde für rund 8,5 Millionen Dollar an die Guggenheim-Stiftung in den USA verkaufen wollte. Italien erwarb das Kunstwerk schließlich 1988 zum gleichen Preis, den der Galerist elf Jahre früher gezahlt hatte.
Dies rügte der Europäische Gerichtshof für Menschenrechte als Verstoß gegen das Grundrecht auf Eigentum. Die italienische Regierung hätte beim Aufkauf des Gemäldes dessen neuen Marktwert berücksichtigen müssen, heißt es in dem Urteil. Das Vorkaufsrechts selbst stellten die Straßburger Richter jedoch nicht in Frage. Deshalb wiesen sie die Forderungen des Galeristen zurück: Dieser hatte die Rückerstattung des Gemäldes verlangt oder als Entschädigung für die "Enteignung" mehr als 15 Millionen Euro. Die Urteile des Gerichtshofs für Menschenrechte sind für alle Mitgliedsstaaten des Europarats, zu denen Italien gehört, bindend.
Berlinische Galerie präsentiert Hans Laabs
Berlin (ddp-bln). Gemälde und Arbeiten auf Papier von dem Berliner Maler Hans Laabs sind ab Mittwoch in Berlin zu sehen. Die Berlinische Galerie, Landesmuseum für moderne Kunst, Fotografie und Architektur, gewährt mit der Schau im Brecht-Haus Berlin-Weißensee Einblick in ihre Hans-Laabs-Sammlung, wie die Veranstalter am Dienstag mitteilten. Zugleich wird unter dem Titel "Hans Laabs - Lebensreise eines Malers" ein neuer Bestandskatalog (24,60 Euro) vorgelegt.
Laabs, Jahrgang 1915, gehörte in der Nachkriegszeit zu den Malern der neu entstehenden Berliner Kunstszene. Als Mitglied der "Berliner Neuen Gruppe", aber auch als Mitbegründer des Künstlerkabaretts "Badewanne" trug er zum aufblühenden Kunstleben jener Zeit bei. Aus der Debatte um Abstraktion und Gegenständlichkeit hielt sich der Künstler heraus, sein Werk ist keiner der beiden Richtungen eindeutig zuzuordnen. Von den späten 50er bis in die 80er Jahre lebte Laabs auf Ibiza, sein Schaffen ist geprägt von mediterraner Unbeschwertheit und Farbenlust. Sammler und Bewunderer seines Werkes schätzen Laabs als "heiteren Melancholiker".
Die Ausstellung im Brecht-Haus, Berliner Allee 185 in Berlin-Weißensee, ist dienstags bis sonntags von 14.00 bis 20.00 Uhr geöffnet.
(Internet: www.berlinischegalerie.de)
Dresden wird zur Kunstwerkstatt - Sommerakademie im Juli
Dresden (ddp-lsc). Dresden verwandelt sich Mitte Juli wieder zur Werkstatt für bildende Künstler. Bei der mittlerweile fünften Sommerakademie wollen elf Künstler die Teilnehmer in verschiedensten Genres unterrichten, wie der Kulturverein riesa efau am Dienstag mitteilte. Die Kurse zu Malerei, Fotografie, Bildhauerei und Siebdruck werden zwischen dem 14. und 26. Juli über das Stadtgebiet verteilt angeboten. An der Internationalen Akademie nehmen jährlich mehr als 100 Kunstinteressierte teil. Informationen zur Anmeldungen gibt es unter www.sommerakademie-dresden.de
Moderne Kunst hautnah - Ausstellung in Villa Stuck
München (ddp-bay). Einen Querschnitt der internationalen Kunstszene präsentiert die Villa Stuck ab Donnerstag in München. Unter dem Titel "Hautnah" birgt die Ausstellung Arbeiten von 20 international berühmten Künstlern der Gegenwart aus der Sammlung Goetz. Die Münchner Sammlung, die Ingvild Goetz ab den 70er Jahren aufgebaut hat und dafür im letzten Jahr mit der "München leuchtet"-Medaille ausgezeichnet wurde, gilt weltweit als eine der renommiertesten privaten Sammlungen. Bis 18. August können sich Besucher anhand einer Auswahl von rund 100 Werken einen Überblick über die Positionen zeitgenössischer Kunst verschaffen. Zu sehen ist die Ausstellung täglich von Dienstag bis Sonntag zwischen 10.00 und 18.00 Uhr. Zur Ausstellung erscheint ein Katalog mit rund 100 Farbabbildungen zum Preis von 19,90 Euro.
(www.villastuck.de)