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4.3.: oper und konzert aktuell +++ oper und konzert

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Berlin: Sir Simon Rattle zu Gast an der Universität der Künste +++ Dresden: Brecht statt Bernstein - Semperoper verzichtet auf «West Side Story» +++ Potsdam: 900 Künstler zu Musikfestspielen erwartet +++ Ludwigsburg: Schlossfestspiele gehen zum 72. Mal an den Start +++ Halle: Händel-Preis geht an Wolfgang Katschner +++ Bayreuth: Heute beginnt das Klavierfestival 2004

Berlin: Sir Simon Rattle zu Gast an der Universität der Künste
Berlin (ddp-bln). Der Chef der Berliner Philharmoniker, Sir Simon Rattle, arbeitet mit dem studentischen Symphonieorchester der Universität der Künste (UdK). In einem öffentlichen Workshop will der weltweit gefeierte Dirigent am 13. Juni (18.00 Uhr) im UdK-Konzertsaal Ludwig van Beethovens Leonoren-Ouvertüre Nr. 3 C-Dur op. 72 a erarbeiten, wie ein Sprecher der UdK am Freitag ankündigte. Der Eintritt ist frei.
Das UdK-Symphonieorchester führt während der Ausbildung jährlich drei bis vier Großprojekte - Konzerte und Opern - in symphonischer Besetzung auf. Künstlerischer Leiter und Chefdirigent ist seit 1999 Lutz Köhler.
Zusätzlich werden so genannte Repertoirephasen durchgeführt, die durch Begleitaufgaben bei Solistenexamen und Tonmeisterprüfungen ergänzt werden, in die auch die Studierenden der Dirigierklasse eingebunden sind.
Regelmäßig erhält das Orchester musikalische Anregungen in kurzen, intensiven Workshops mit externen Dirigenten. So hat im vergangenen Jahr Mariss Jansons mit dem Orchester die 2. Sinfonie von Johannes Brahms erarbeitet. Konzertreisen führten in verschiedene deutsche Städte, aber auch nach Paris, Estland, Lettland und Finnland.

Dresden: Brecht statt Bernstein - Semperoper verzichtet auf «West Side Story»
Dresden (ddp). Wegen verschärfter Auflagen der Erben von Leonard Bernstein verzichtet die Semperoper auf die für die nächste Spielzeit geplante Premiere der «West Side Story». Nicht nur die Semperoper, auch andere Bühnen sind von dieser Maßnahme betroffen. Stattdessen soll am 6. Mai 2005 das Werk «Aufstieg und Fall der Stadt Mahagonny» von Bertolt Brecht und Kurt Weill zu seiner ersten Aufführung in Dresden kommen, teilte die Sächsische Staatsoper am Freitag mit. Auch andere Häuser würden durch eine seit drei Monaten geltende neue Linie der Bernstein-Erben in Amerika an einer eigenständigen Inszenierung der «West Side Story» gehindert.
Der dafür vorgesehene Regisseur Harry Kupfer soll nun die Produktion von «Mahagonny» übernehmen, die 1930 in Leipzig uraufgeführt worden war.
http://www.semperoper.de

Potsdam: 900 Künstler zu Musikfestspielen erwartet
Potsdam (ddp-lbg). Mit einem Konzert des Ensembles «Sonatori de la Gioiosa Marca» werden heute die 50. Musikfestspiele Potsdam Sanssouci eröffnet. Die italienischen Musiker, die seit Jahren die Werke Antonio Vivaldis spielen, sind mit Instrumentalkonzerten des Komponisten in der Friedenskirche Sanssouci zu erleben. Anschließend werden an der Orangerie «Barocke Sommernachtsträume» wahr. Dort treten unter anderen Solisten der Capella Angelica Lautten Compagney Berlin auf.
Auf dem Programm der Jubiläumsfestspiele stehen bis 20. Juni knapp 40 Konzerte, Opernaufführungen und Lesungen an 26 Spielorten. Hinzu kommen zahlreiche Führungen, Vorträge und Radtouren. Rund 900 Künstler aus 11 Ländern werden die Festspiele gestalten. Die Veranstalter erwarten mehr als 15 000 Besucher werden erwartet, zum 1. Juni waren bereits 80 Prozent aller Karten verkauft.
Das musikalische Programm ist vom aktuellen Themenjahr «Landschaften, Parks und Gärten» der Stadt, des Vereins «Kulturland Brandenburg» und der Stiftung Preußische Schlösser und Gärten inspiriert. Die mediterran geprägten Parkanlagen und Gärten sollen nach Angaben der Veranstalter bis 20. Juni «zahlreiche klingende Pendants» erhalten. Darüber gibt es Rückblicke auf die Geschichte der Musikfestspiele.

Ludwigsburg: Schlossfestspiele gehen zum 72. Mal an den Start
Ludwigsburg (ddp-bwb). Mit einem Beethoven-Konzert unter der Leitung von Wolfgang Gönnenwein starten heute (20.00 Uhr) die 72. Ludwigsburger Schlossfestspiele. Bis zum 19. September stehen rund 90 Veranstaltungen mit hochkarätiger Besetzung auf dem Programm. Neben Klassik-Konzerten wird auch Jazz, Tanz, Theater und Literatur geboten. Die Schlossfestspiele, die inzwischen auch unter dem Namen Internationale Festspiele Baden-Württemberg vermarktet werden, stehen in dieser Saison zum letzten Mal unter der künstlerischen Leitung Gönnenweins.
Zur Eröffnung des traditionsreichen Festivals, das 1932 ins Leben gerufen wurde, führt das Festspielensemble Beethovens «Missa Solemnis» auf. Gönnenweins letzte große Opernproduktion für Ludwigsburg, Mozarts «Le Nozze di Figaro», steht ab dem 29. August auf dem Spielplan. Im Mittelpunkt stehen ferner Kompositionen von Niccolò Jommelli sowie Werke von Johann Sebastian Bach und Felix Mendelssohn Bartholdy. Weiterer klassischer Höhepunkt ist Giuseppe Verdis «La Traviata», mit dem die Festspiele am 19. September zum Abschluss kommen.
Das Programm umfasst unter anderem auch Konzerte des St. Petersburgh Philharmonic Orchestra, der Geigers Maxim Vengerov und Frank Peter Zimmermann, des Stuttgarter SWR-Radio-Sinfonieorchesters unter der Leitung von Sir Roger Norrington, des Alban Berg Quartetts sowie des Züricher Balletts. Kultur jenseits der Klassik gibt es im Programmteil «Festspiele off», etwa das Tanz-Kultstück «Joe» in einer Deutschlandpremiere oder Folk- und Jazzkonzerte mit Künstlern aus Peru, Mali oder Norwegen.
http://www.schlossfestspiele.de

Halle: Händel-Preis geht an Wolfgang Katschner
Halle (ddp-lsa). Wolfgang Katschner ist Träger des mit 10 000 Euro dotierten Händel-Preises 2004 der Stadt Halle. Das teilte Oberbürgermeisterin Ingrid Häußler (SPD) am Donnerstag unmittelbar vor Beginn der diesjährigen Händel-Festspiele in der Saalestadt mit. Die Auszeichnung sollte am Abend bei der Eröffnungsveranstaltung überreicht werden. Katschner habe das traditionsreiche Festival in der Geburtsstadt des Komponisten auf beispielhafte Weise mit geprägt und gestalte beim diesjährigen Festival gleich drei Konzerte, begründete Häußler die Entscheidung.
Laut Häußler können sich Barockmusikfreunde aus aller Welt und Hallenser bei den Festspielen auf hochkarätige Konzerte mit vielen neuen Nuancen freuen. Nach der Spurensuche in England, Frankreich und Italien widmen sich die diesjährigen Festspiele vor allem den regionalen Wurzeln Händels in Mitteldeutschland. Sie seien für sein Gesamtschaffen genau so prägend gewesen wie die internationalen Einflüsse, sagte Festivaldirektorin Hanna John. Dabei sei man auch auf lange verschüttete Spuren von Komponisten und Werken gestoßen, deren Wiederentdeckung in Konzerten zu besonderen Erlebnissen werden sollen.
Bis zum 13. Juni stehen 46 offizielle Veranstaltungen an zahlreichen Orten auf dem Festspielkalender. 1500 Künstler aus 20 Ländern sorgen für musikalische Erlebnisse. Mehr als 25 000 Besucher werden erwartet. Besonders die szenischen Aufführungen erweisen sich laut Festivalchefin als verlässlicher Publikumsmagnet. Beim jetzigen Festival werden gleich fünf solcher Produktionen zu sehen sein. Das Opernhaus Halle steuert als Neuinszenierung «Hercules» bei. Ein umfangreiches Beiprogramm mit Exkusionen, Orgel-Nacht sowie Open-Air-Konzert auf dem Hallmarkt bereichern das traditionsreiche Festival.
Die Festspiele zu Ehren Georg Friedrich Händels (1685-1759) finden seit 1922 in Halle statt, seit 1952 jährlich. Stand und Land stellen für die Händel-Festspiele reichlich 1,1 Millionen Euro zur Verfügung. Die Einnahmen aus Eintrittsgeldern und Spenden betragen knapp eine halbe Million Euro.
http://www.haendelfestspiele.halle.de

Bayreuth: Heute beginnt das Klavierfestival 2004
Das neue Festival in der Richard Wagner Stadt geht in seine 2. Runde. Der Leipziger Pianist Ulrich Urban wird Wagners Sonate für Mathilde Wesendonck den Brahmschen Händel Variationen gegenüber stellen neben Pfitzner und der großen Es-Dur Sonate von Haydn.
Konzeptionell sind Grenzüberschreitungen zur U-Musik in Bayreuth die erklärte Regel. Im Jahre 2004 ist dies zunächst eine Neuauflage von "Best of Beatles für zwei Klaviere - 2. Teil der Uraufführungen" (13. und 14 Juli) von den Frankfurter Pianisten Bernhard Wetz und Stefanie Asal. Nochmals "U": Zarah Leander wird an am 9. und 16. Juli mit einem Minimusical wieder aufleben: "Nur nicht aus Liebe weinen".
Das Finale bestreitet Nikolai Demidenko am 24. Juli 2004 in der Stadthalle Bayreuth. Demidenkos Einspielungen der Scarlatti-Sonaten waren, kaum auf CD erschienen, schon legendär und so spielt Nikolai Demidenko zwölf Sonaten und im 2. Teil die H-Moll Sonate von Franz Liszt. Eine Querverbindung gibt es zum Klavierfestival Ruhr mit dem Auftritt von Siegfried Mauser. In Bayreuth spielt er ebenfalls sein Programm "Vollendung und Aufbruch": Beethovens letzte Sonaten Trias op. 109, 110, 111. Einen spannenden Vergleich bietet am 18. Juli der Weimarer Pianist Reinhard Schmiedel mit einem kommentierten Klavierabend und Werken von Ernst Krenek und Franz Schubert. Das Festival beginnt am 4. Juli mit einer Matinée des japanischen Baritons Hidenori Komatsu, mit dem Liedpianisten Cord Garben und Lieder von Wolff, Schubert, Schumann und Richard Strauss.

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