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«Gier» beim Theater Festival Kontakt 2003 ausgezeichnet +++ RuhrTriennale plant groß - «Der Seidene Schuh» als Theatermarathon +++ Störtebeker-Festspiele auf Rügen
«Gier» beim Theater Festival Kontakt 2003 ausgezeichnet
Berlin (ddp-bln). Die Berliner Inszenierung des Stücks «Gier» von Sarah Kane in der Inszenierung von Thomas Ostermeier ist auf dem International Theatre Festival Kontakt 2003 im polnischen Torun (Thorn) ausgezeichnet worden. Rufus Didwiszus wurde für sein Bühnenbild zu der Inszenierung an der Berliner Schaubühne mit dem Fine Arts Workshop Award geehrt, wie ein Sprecher des Theaters am Dienstag mitteilte. Damit wurde nach «Feuergesicht» im Jahre 1999 zum zweiten Mal eine Inszenierung der Schaubühne am Lehniner Platz mit einem Preis dieses Festivals geehrt. «Gier» ist seit März 2000 auf dem Spielplan der Schaubühne.
Das international bedeutende Theater-Festival gibt es seit 1991 und wird seitdem alljährlich vom Wilam Horzyca Theater in Torun organisiert. Es bietet eine Übersicht über die interessantesten und herausragendsten Theaterkünstler aus Ost-, Zentral- und Westeuropa.
RuhrTriennale plant groß - «Der Seidene Schuh» als Theatermarathon
Bochum (ddp). Einen Theatermarathon von knapp acht Stunden bietet die RuhrTriennale ab Donnerstag. In der Bochumer Jahrhunderthalle wird in Koproduktion mit dem Theater Basel an sieben Tagen Paul Claudels «Der Seidene Schuh» gezeigt. In einem visionären Bühnenraum, der nach einem nie verwirklichten Entwurf eines Totaltheaters des Architekten Walter Gropius entworfen worden ist, treten unter anderem Maria Schrader und der durch den Dogmafilm «Idioten» bekannt gewordene dänische Schauspieler Jens Albinus in den Hauptrollen auf.
Triennale-Intendant Gerard Mortier lobte am Dienstag vor allem den «Ereignischarakter» der Neuinszenierung. Der Zuschauer müsse die Bereitschaft mitbringen, sich einen ganzen Tag für das Stück, das jeweils um 15.00 Uhr beginnt, frei zu nehmen. Zudem gehe «Der Seidene Schuh» in seiner Art der Aufführung zurück zu den Ursprüngen des klassischen Dramas. So gebe es zwischen Schauspielern und Zuschauern keine Grenze mehr.
«Der Seidene Schuh» führt in das barocke Spanien Philipps II. an der Schwelle zum 17. Jahrhundert. Der ehrgeizige Abenteurer Don Rodrigo (Jens Albinus) verliebt sich in die verheiratete Dona Proeza (Maria Schrader). Um dieser unglücklichen Liebe zu entfliehen, schifft er sich nach Südamerika ein. Dort baut er unter anderem den Panamakanal und macht sich zum selbstherrlichen Vizekönig. Nach zehn Jahren erreicht ihn ein Brief seiner ehemaligen Geliebten, der ihn zur Rückkehr nach Europa zwingt. Dort trifft er Dona Proeza wieder, kurz bevor sie stirbt.
http://www.ruhrtriennale.de
Störtebeker-Festspiele auf Rügen
Ralswiek (ddp-nrd). Die Störtebeker-Festspiele auf Rügen steuern schon vor ihrer Eröffnung auf einen neuen Rekord zu. Dreieinhalb Wochen vor der Premiere seien bereits mehr als 100 000 Karten im Vorverkauf abgesetzt worden, sagte Intendant Peter Hick in einem Gespräch mit der Nachrichtenagentur ddp. Das seien fast 87 Prozent mehr als im bisherigen Rekordjahr 2001.
Dies bedeute jedoch noch nicht, dass auch der vor zwei Jahren erzielte Besucherrekord von 324 000 Zuschauern gebrochen werde, sagte Hick. Vielmehr spreche das für den Trend, dass die Gäste schon vor ihrem Urlaub an der Ostseeküste einen Theaterabend buchten. Ausschlaggebend für den Vorverkaufserfolg sei auch, dass für die Festspiele in diesem Jahr rechtzeitig überregional geworben wurde, sagte Hick. Mehrere Fernsehanstalten berichteten über die Vorbereitungen des sechs Millionen Euro teuren Theaterspektakels.
Etwa 70 Prozent der Besucher kämen aus den neuen Bundesländern, sagte der Theaterchef. Mehr als zwei Drittel von ihnen seien «Wiederholungstäter» und hätten bereits mindestens eine der Vorführungen der vergangenen zehn Jahre in Ralswiek erlebt. Die meisten Mitglieder des Ensembles seien ebenfalls aus Ostdeutschland, sagte Hick.