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5.11.: theater und literatur aktuell +++ theater und literatur

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Schiller-Ring 2002 für Wulf Kirsten +++ Satirenachwuchs wetteifert um «Fetten Engel» +++ Literatur und Musik in neuer Reihe der Stiftung Weimarer Klassik +++ Ehrendoktorwürde für Peter Handke


Schiller-Ring 2002 für Wulf Kirsten
mdr - Der Weimarer Lyriker und Erzähler Wulf Kirsten erhält den Schiller-Ring 2002. Das teilte die Deutsche Schillerstiftung mit. Mit dem Preis werde Kirstens herausragendes Verdienst um die deutsche Sprache und Literatur gewürdigt. Die Verleihung findet am 7. November in der Bayerischen Akademie der Schönen Künste in München statt. Die mit 30.000 Euro dotierte Auszeichnung wird zum zweiten Mal vergeben. 1999 war damit die tschechische Autorin Lenka Reinerova anlässlich des 140. Jubiläums der Stiftung und des 240. Geburtstages von Schiller geehrt worden.
Wulf Kirsten wurde 1934 in Klipphausen bei Meißen als ältestes von fünf Geschwistern geboren. Nach dem Besuch der Oberschule in Meißen absolvierte er eine kaufmännische Lehre. Später nahm er ein Lehrerstudium in Leipzig auf. Von 1965 bis 1987 arbeitete Kirsten als Lektor im Aufbau-Verlag Weimar. Kirsten veröffentlicht seit 1970 Gedichte und Erzählungen. Für sein literarisches Schaffen erhielt er bereits mehrere Auszeichnungen.
Die Deutsche Schillerstiftung ist nach eigenen Angaben die älteste nationale Literaturförderstiftung Deutschlands. Sie wurde 1859 in Dresden gegründet und hat seit 1890 ihren Sitz in Weimar. Während der deutschen Teilung wurde das Vermögen der Stiftung in der Bundesrepublik in München von Treuhändern verwaltet. Nach der deutschen Vereinigung wurde die Stiftung 1995 in Weimar neu errichtet. Sie engagiert sich bislang vor allem in Sachsen, Thüringen und Bayern.

Satirenachwuchs wetteifert um «Fetten Engel»
Chemnitz (ddp-lsc). Das 1. Deutsche Satirefestival «Fette Engel über Chemnitz» beginnt am Donnerstag in der sächsischen Stadt. Der viertägige Wettbewerb versteht sich als Podium für Nachwuchskünstler, die sonst oft im Schatten großer Namen ebenfalls gute Leistungen bieten, sagte eine Sprecherin des 1. Chemnitzer Kabaretts der Nachrichtenagentur ddp. Während andere deutsche Festivals hauptsächlich Profis vorbehalten seien, hätten in Chemnitz auch Amateure eine Chance.
Unter fast 90 Bewerbungen aus Deutschland und Österreich wurden 10 Programme verschiedener Genres, wie Schauspiel, Kabarett, Slapstick und Musik, ausgewählt. Darunter befinden sich das Leipziger Chansontheater Johannes Kirchberg, die Kabarettistin Martina Ottmann aus München, der Aktionskünstler Lothar Lemp aus Heuchelheim oder die Showband SPOP aus Bochum. Sie treten von Donnerstag bis Samstag im Kabarettkeller in der Chemnitzer Markthalle auf. Am Sonntag erfolgt die Preisverleihung mit anschließendem Konzert der Dresdner Kultband The Rockys.
Dem besten Programm winkt als Preis ein «Fetter Engel» des Chemnitzer Künstlers Karl-Heinz Richter. Dabei handele es sich um eine «nicht ganz auf den Catwalk der glanzvollen Modewelt passende liebreizende Dame», die wunderschön groß und rund sein soll. Zur Ehre als Satire-Engel gelangte die Figur, weil sie so gar nichts mit dem Inhalt des Festivals zu tun habe, hieß es aus dem Kabarett.
Richter ist bekannt für voluminöse Figuren, die zum Schmunzeln anregen. Aus seinem Atelier stammen unter anderem eine Sumo-Ringer-Gruppe für die Sporthalle in Riesa sowie die Galionsfigur für das Museumsschiff des Buchheim-Museums am Starnberger See.
www.fette-engel.de

Literatur und Musik in neuer Reihe der Stiftung Weimarer Klassik
Weimar (ddp-lth). Literatur und Musik will die Stiftung Weimarer Klassik in einer neuen Veranstaltungsreihe verbinden. «MelosLogos» sind diese Poetischen Liedertage überschrieben. Deren erste Auflage warte vom 22. bis 24. November mit vier Konzerten auf, teilte die Stiftung am Dienstag mit. Weimar gelte in aller Welt als der bedeutendste Ort deutscher Sprache und Dichtung, doch Weimar sei immer auch ein Ort der Musik gewesen. An diese Tradition wolle «MelosLogos» anknüpfen, ohne in der Tradition zu verharren. Vielmehr gelte es, auch das große Spektrum der modernen und zeitgenössischen Schöpfungen einzuschließen.
Die Idee will die Stiftung Weimarer Klassik gemeinsam mit dem dortigen Musikgymnasium Schloss Belvedere in kammermusikalischer Form realisieren. Damit sollen künftig alljährlich im November Freunde der Musik und der Poesie nach Weimar gelockt werden. Im Mittelpunkt des diesjährigen Programms stehen die beiden Liederzyklen «Die schöne Müllerin» und «Die Winterreise» von Franz Schubert. Auftakt und Ausklang werden zwei Konzerte aus dem Zwischenbereich von Sprache und Musik sein - György Kurtags 1985 entstandene «Kafka-Fragmente» für Gesang und Violine sowie selten gespielte Melodramen von Robert Schumann und Richard Strauss. Darüber hinaus bestreiten die Musikschüler eine Matinee.
Als Interpreten konnten herausragende Künstler wie die Sänger Mario Hoff und Juliane Banse, die Instrumentalisten Burkhard Kehring und Liese Klahn sowie Udo Samel und Dietrich Fischer-Dieskau als Sprecher gewonnen werden.
(www.weimar-klassik.de)

Ehrendoktorwürde für Peter Handke
Der österreichische Schriftsteller Peter Handke erhält am Freitag die Ehrendoktorwürde der Universität Klagenfurt. Anlass zur Verleihung ist der 60. Geburtstag Handkes am 6. Dezember. Das Musil-Institut veranstaltet Donnerstag bis Sonnabend ein internationales Handke-Symposion, bei dem die umstrittenen Position Peter Handkes im Literaturbetrieb untersucht werden soll.