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Dresden: Spielplan 2007/08 wurde vorgestellt – Japanreise unter neuem GMD +++ Wien: Suche nach neuem Staatsopern-Direktor beginnt +++ München: Mariinsky- und Bolschoi-Ballett gastieren in München +++ Bonn: Beethovenfest 2007 setzt Schwerpunkt auf Großbritannien +++ Berlin: 17. Brandenburgische Sommerkonzerte beginnen in Wittstock
Dresden: Spielplan 2007/08 wurde vorgestellt – Japanreise unter neuem GMD
Dresden (ddp-lsc). Die Dresdner Semperoper blickt der Spielzeit 2007/2008 unter dem neuen Generalmusikdirektor Fabio Luisi entgegen und plant für die kommende Saison eine rund zweiwöchige Japan-Tournee. Stationen der sechzehntägigen Konzertreise von Staatskapelle, Chor und Sängern im November seien Tokio und Yokohama, sagte Intendant Gerd Uecker am Dienstag in Dresden. Auf dem Programm stünden mit «Tannhäuser», «Der Rosenkavalier» und «Salomé» Werke, die allesamt an der Semperoper uraufgeführt worden seien. In Dresden finden während dieser Zeit Ballettvorstellungen und Gastspiele statt.
Zugleich plant das Haus trotz anhaltenden Kostendrucks sechs Opernpremieren und damit zwei mehr als in der zu Ende gehenden Saison. Uecker sagte, dies sei das Mindeste, wenn das Haus seinen künstlerischen Standard und sei Profil erhalten wolle. Premieren feiern unter anderem Othmar Schoecks «Penthesilea», das laut Uecker seit seiner Dresdner Uraufführung 1927 nicht mehr an der Semperoper gezeigt wurde. Ferner sind «Die Meistersinger von Nürnberg» und «Rigoletto» unter der Leitung Luisis geplant.
Insgesamt plant die Bühne zehn Premieren, darunter drei Uraufführungen. Zum allerersten Mal wird im Mai die Oper «La grande magia» von Manfred Trojahn zu sehen sein. Weitere Uraufführungen sind in der hauseigenen Studiobühne Kleinen Szene die experimentellen Stücke «Elizaveta Bam» von Stefan Weihrauch sowie «Ein Vorfall in Kwangju» von Eunsun Lee.
Luisi tritt sein neues Doppelamt als Musik-Chef der Oper und der Sächsischen Staatskapelle offiziell am 1. August an. Dem Dresdner Publikum präsentiert sich der italienische Maestro dann im September mit einem Antrittskonzert. Luisis Vertrag läuft zunächst über fünf Jahre. Zuvor war Luisi zehn Jahre lang Chefdirigent des Sinfonieorchesters des Mitteldeutschen Rundfunks (MDR) in Leipzig.
Die Semperoper hatte den 1959 in Genua geborenen Luisi im Januar 2004 als Nachfolger von Bernard Haitink gewählt. Dieser hatte im Mai desselben Jahres überraschend seinen vorzeitigen Rücktritt eingereicht. Seither war der Posten des Generalmusikdirektors verwaist. Das Haus engagierte zahlreiche Gastdirigenten.
http://www.semperoper.de
Wien: Suche nach neuem Staatsopern-Direktor beginnt
Seit Staatsoperndirektor Ioan Holender angekündigt hat, 2010 zu gehen, dreht sich das Nachfolge-Roulette. Die Staatsopern-Direktion wird diesen Samstag offiziell ausgeschrieben. Interessierte können sich bis 21. April bewerben, in der ersten Juni-Woche soll es eine Entscheidung geben. Das gab die österreichische Kulturministerin Claudia Schmied (SPÖ) bekannt.
Das Anforderungsprofil ergebe sich auch aus dem gesetzlich festgelegten kulturpolitischen Auftrag der Staatsoper, in dem Repertoiretheater und Ensembleprinzip festgelegt seien, so die für Kunst und Kultur zuständige Unterrichtsministerin Schmied.
Ob Führungserfahrung eines gleichwertigen Opernhauses verlangt würde, wollte sie nicht sagen. Es gebe für jedes Modell, also etwa auch für die Leitung durch einen Künstler, viele Beispiele, daher wolle sie sich nicht festlegen: "Wesentlich ist das Zutrauen!"
Auf eine Findungskommission wird die Kulturministerin nicht vertrauen. Sie werde ab dem Ende der Ausschreibungsfrist selbst weitere Gespräche führen. Weiters wolle sie "Kenntnis und Expertise der Holding" verwenden und mit weiteren Experten beratende Gespräche suchen.
Im Juni soll auch die Ausschreibung des kaufmännischen Leiters erfolgen. Die Entscheidung darüber trifft nach Anhörung des künstlerischen Leiters die Gesellschafterversammlung der Staatsoper, sagte Schmied. Das neue Duo soll dann Ende Juli feststehen.
"Mir persönlich ist das Vier-Augen-Prinzip wesentlich, auch gutes Wirtschaften ist eine wesentliche Voraussetzung für künstlerischen Erfolg", bekräftigte die Ministerin.
Quelle: orf.at
München: Mariinsky- und Bolschoi-Ballett gastieren in München
München (ddp-bay). Das Bayerische Staatsballett empfängt im Frühjahr die beiden bedeutendsten russischen Ballett-Compagnien zu Gastspielen in München. Zuerst gastiert vom 28. bis 31. März das St. Petersburger Mariinsky-Ballett im Prinzregententheater mit drei Vorstellungen von «Giselle» sowie einem dem Gründer der russischen Ballettschule, Marius Petipa, gewidmeten Galaabend zusammen mit dem Bayerischen Staatsballett. Das kündigte Ballettdirektor Ivan Liska am Dienstag in München an. Im Rahmen der traditionellen Münchner Ballettwoche wird dann vom 3. bis 5. Mai das Moskauer Bolschoi-Ballett eine Rekonstruktion der Petipa-Original-Choreografie des Balletts «Don Quixote» präsentieren.
Die laufende Spielzeit des Staatsballetts steht ganz im Zeichen des französischen Tänzers und Choreographen Petipa (1819-1910), der als «Vater des klassischen Balletts» gilt. Zuletzt feierte Liska einen großen Erfolg mit seiner Neufassung des Petipa-Balletts «Le corsaire». Das Stück wird auch im Rahmen der Ballettwoche (28. April bis 5. Mai) zu sehen sein. Daneben wird Liska mit seiner Compagnie die von Kenneth MacMillan choreographierte Vertanzung des «Liedes von der Erde» von Gustav Mahler einstudieren.
Die kommende Spielzeit des Münchner Staatsballetts wird eröffnet mit einer Wiederaufnahme von John Crankos «Onegin». Der dramatische Versroman von Alexander Puschkin wird parallel dazu als Oper aus der Feder Peter Tschaikowskys im Nationaltheater aufgeführt. Die erste Premiere der Spielzeit 2007/2008 gilt William Shakespeares Schauspiel «Der Sturm», das Jörg Mannes, Ballettdirektor am Staatstheater Hannover, zu Musik von Anton Bruckner, Jean Sibelius und Tschaikowsky choreographiert (Uraufführung am 8.12.2007).
Der als einer der besten zeitgenössischen Choreographen Europas gefeierte Martin Schläpfer, derzeit Ballettdirektor in Mainz, wird für die zweite Premiere der kommenden Spielzeit (12. April 2008) zwei neue Werke einstudieren. Dabei wird er laut Liska erstmals mit einer fremden Compagnie, dem Bayerischen Staatsballett, zusammenarbeiten. Eines dieser Werke basiert auf der Musik zum «Konzert für Viola und Orchester» der zeitgenössischen russischen Komponistin Sofia Gubaidulina. Näheres zu Schläpfers zweiter Choreographie ist noch nicht bekannt. Beide Werke werden von der Künstlerin Rosalie ausgestattet.
Bonn: Beethovenfest 2007 setzt Schwerpunkt auf Großbritannien
Bonn (ddp). Unter dem Motto «Joy» stellt das Beethovenfest Bonn vom 24. August bis 23. September die Beziehung Beethovens zum britischen Kulturraum in den Mittelpunkt. Die Brücke nach Großbritannien führt über Beethovens Klavierschüler Ferdinand Ries, wie Intendantin Ilona Schmiel am Dienstag in Bonn sagte.
Ries ging 1813 nach London und wurde dort erster Direktor der Philharmonic Society. Diese gab 1822 bei Beethoven seine Symphonie Nr. 9 in Auftrag. Ihr Chorfinale auf Schillers «Ode an die Freude» erklingt in England als «Song of Joy» und wurde so zum Paten für das diesjährige Motto.
In 61 Konzerten und Opernaufführungen werden die vielfältigen Beziehungen zwischen Beethoven und Großbritannien thematisiert. Dafür nimmt das Beethovenfest auch Kompositionen aus Großbritannien in das vierwöchige Programm auf.
Zudem gastieren zahlreiche britische Musiker und Ensembles in der Beethovenstadt. Unter anderem kommen das Philharmonia Orchestra unter Leitung von Sir Andrew Davis, das BBC Symphony Orchestra und die Academy of St Martin in the Fields. Daneben treten internationale Stars wie Zubin Mehta mit dem Israel Philharmonic Orchestra sowie Paavo Järvi und Die Deutsche Kammerphilharmonie Bremen auf. Als Solisten werden unter anderem Alfred Brendel, Jacques Loussier, Gidon Kremer und Julia Fischer erwartet.
http://www.beethovenfest.de
Berlin: 17. Brandenburgische Sommerkonzerte beginnen in Wittstock
Berlin (ddp-lbg). Die 17. Brandenburgischen Sommerkonzerte starten am 9. Juni in Wittstock. Bis 8. September seien 24 Konzerte in ebenso vielen Orten des Landes geplant, sagte der Vorstandsvorsitzende des Trägervereins, Wilhelm Kirchner, am Montag in Berlin.
Auf dem Programm stehen unter anderem Auftritte des Pianisten Olli Mustonen sowie des Geigers Gidon Kremer in Kloster Zinna am 5. August. Beteiligt sind alle vier Ensembles der Berliner Rundfunk- und -Chöre GmbH sowie das Deutsche Symphonie-Orchester - so am 7. Juli bei der Aufführung von Bachs h-Moll-Messe im Kloster Chorin. Mit von der Partie sind auch der Windsbacher Knabenchor sowie das Kammerorchester der Tschechischen Philharmonie mit einer Opern- und Operettengala am 21. Juli im Stechauer Schlosspark.
Das Abschlusskonzert zur Jahrtausendfeier in Jüterbog am 25. August wird vom Rundfunk-Sinfonieorchester Berlin unter seinem Chefdirigenten Marek Janowski gestaltet. Die Veranstaltung am 29. Juli in Marwitz ist der Kunsttöpferin Hedwig Bollhagen anlässlich deren 100. Geburtstags gewidmet. Auf eine Orgelreise geht es am 11. August durch Berlin, Cottbus und Vetschau zum Thema «Die Sorben, ihre Orgeln und ihre Musik».
Das Festival kommt nach Angaben der Veranstalter seit seiner Gründung finanziell ohne jegliche Landesmittel aus. Neuer Partner ist die Ostdeutsche Sparkassenstiftung. Der Etat in Höhe von 625 000 Euro kommt zu 60 Prozent von Sponsoren, Förderern und Spendern, der Rest aus den Einnahmen der Veranstaltungen.