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6.6.: oper und konzert aktuell +++ oper und konzert (2)

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Surrealistische Schafsjagd beendet Spielzeit-Premieren in Hamburg +++ Märchen, Musical und Operette im Bergtheater Thale +++ Musik auf historischen Instrumenten Akademie feiert Geburtstag +++ Viel Beifall für "Zaubertrank"-Premiere der Zeitgenössischen Oper +++ Ludwigsburger Schlossfestspiele starten


Surrealistische Schafsjagd beendet Spielzeit-Premieren in Hamburg
Hamburg (ddp-nrd). Mit der deutschen Erstaufführung von Olga Neuwirths Oper "Bählamms Fest" beendet die Hamburgische Staatsoper am 20. Juni ihren Premierenreigen der laufenden Spielzeit. In 13 Bildern erzählt das Musiktheater der 1968 geborenen österreichischen Komponistin Neuwirth eine düstere Parabel über ein Familiengeflecht, in dem Liebe mit Herrschsucht einhergeht. Das Libretto zu der Oper lieferte die österreichische Dichterin Elfriede Jelinek.
"Bählamms Fest" wurde 1999 bei den Wiener Festwochen uraufgeführt. In Hamburg hat das Stück als Koproduktion des Internationalen Opernstudios der Hamburgischen Staatsoper mit dem Deutschen Schauspielhaus Deutschlandpremiere. Vera Nemirowa, die als Assistentin in Meisterkursen unter anderem mit Peter Konwitschny und Ruth Berghaus zusammengearbeitet hat, inszeniert das Stück als Kammerspiel über die pervertierten Verhältnisse zwischen Mensch und Tier.
Ein einsames Haus in wilder Heidelandschaft: Während draußen ein Werwolf sein Unwesen treibt und Lämmer reißt, tyrannisiert drinnen Mrs. Carnis ihre Familie. Sohn Philip ist frisch verheiratet, doch seine Frau Theodora schließt sich im Kinderzimmer ein. Der vernachlässigte Ehemann tröstet sich mit Wein, seine Mutter berät sich mit ihrem Lieblingshund Henry. Mit dem Auftauchen der tot geglaubten Ex-Frau Philips beginnt der Untergang der Familie.
"Bählamms Fest", wird nicht in der Staatsoper, sondern im Deutschen Schauspielhaus aufgeführt. Weitere Vorstellungen gibt es am 22., 23., 25., 26., 29. und 30. Juni jeweils um 20.00 Uhr. Karten können unter der Telefonnummer 040-356868 oder im Internet unter www.hamburgische-staatsoper.de oder www.schauspielhaus.de vorbestellt werden.

Märchen, Musical und Operette im Bergtheater Thale
Thale (ddp-lsa). Das Musical von Andrew Lloyd Webber "Evita hat am Samstag im Harzer Bergtheater Thale Premiere. Die fesselnde Geschichte, eine raffinierte Ausstattung und eine Fülle eingängiger Songs habe die Zuschauer schon im Vorjahr begeistert, teilte das Nordharzer Städtebundtheater in Halberstadt mit. An dem Ohrwurm "Don´t cry for me Argentina, mitreißenden südamerikanischen Rhythmen und der opulent bebilderten Lebensgeschichte komme man kaum vorbei, will man in diesem Sommer schwungvolles und lebendiges Sommertheater genießen.
Leidenschaftliche und exotisch kolorierte Musik zeichne ebenso die Operette "Das Land des Lächelns aus. "Dein ist mein ganzes Herz" und "Meine Liebe, deine Liebe, die sind beide gleich" erklingen in Thale am Freitagabend und am Sonntagnachmittag. Bis Mitte September bietet das Bergtheater eine breite Palette klassischen Theaters sowie Volks- und Schlagermusikveranstaltungen. Karten sind unter den Telefonnummern 03941/696565 oder 03946/962222 erhältlich.
(www.Nordharzer-Staedtebundtheater.de; www.Harzer-Bergtheater.de)

Musik auf historischen Instrumenten Akademie feiert Geburtstag
Görlitz (ddp-lsc). Mit Vivaldi, Telemann, Händel und Werken anderer Komponisten begeht die Akademie für Alte Musik Oberlausitz am Wochenende in Görlitz ihr zehnjähriges Bestehen. Zum Auftakt am Freitag stehen Stücke aus dem 16. und 17. Jahrhundert, Barocktanz und Rezitation auf dem Jubiläumsprogramm. Bei zwei weiteren Konzerten erklingt an den beiden darauf folgenden Tagen Barockmusik aus Schlesien, Böhmen, Mitteldeutschland und Venedig, teilte die Görlitzer Stadtverwaltung mit.
Die Stuttgarter Flötistin Ulrike Engelke hatte 1992 die Akademie in Dresden gegründet, um junge Künstler mit der Aufführung Alter Musik vertraut zu machen. 1997 verlegte die Einrichtung ihren Sitz nach Ostritz ins Kloster St. Marienthal. Im vergangenen Jahr zog die Akademie schließlich nach Görlitz um. Sie bietet Musikern und Musiklehrern mit abgeschlossener Hochschulausbildung berufsbegleitende Kurse an, unter anderem für Blockflöte, Barockvioline, Barockcello, Viola da Gamba, Kontrabass und Cembalo. Die Programme konzentrieren sich auf Musik des 17. und 18. Jahrhunderts. Die rund 130 Künstler, die seit Gründung die Akademie besuchten, kamen aus Deutschland, Polen, Tschechien, der Slowakei und Ungarn. Die Lehre wird durch die künstlerische Arbeit ergänzt. In mehr als 100 Konzerten wurden zahlreiche Werke alter Meister aufgeführt, seit Juni 2001 durch das Internationale Barockorchester Görlitz. Darin wirken Fortgeschrittene und Absolventen der Akademie mit. Tourneen führten das Orchester bereits nach England, Tschechien und Italien.
www.germanyweb.com/daam/

Viel Beifall für "Zaubertrank"-Premiere der Zeitgenössischen Oper
Berlin (ddp-bln). Eine Repertoirelücke im hauptstädtischen Opernspielplan schließt die Zeitgenössische Oper Berlin mit ihrer Inszenierung von Frank Martins "Le Vin Herbé" (Der Zaubertrank). Die Premiere im Hebbel-Theater, das zugleich Koproduzent ist, wurde am Mittwochabend mit viel Beifall aufgenommen. Das 1948 in Salzburg uraufgeführte Werk des Schweizer Komponisten war Jahrzehnte lang nicht in Berlin inszeniert worden.
Die aktuelle Fassung unter der musikalischen Leitung von Rüdiger Bohn und in der Regie von Sabrina Hölzer wurde durch die Unterstützung des Hauptstadtkulturfonds möglich. Auf Grund finanzieller Schwierigkeiten sind diesmal nur drei Reprisen bis zum Sonntag möglich. Gespielt wird die französische Originalfassung mit deutschen Übertiteln. Die auch von Richard Wagner in "Tristan und Isolde" gestaltete Legende wird hierin von einem Kammerchor von zwölf Solisten erzählt, aus dem die Hauptgestalten Isolde (Manuela Ochakovski), Tristan (Hugo Mallet) und König Marke (Tom Sol) hervortreten.
Mit dieser Einstudierung zeigt die Zeitgenössische Oper erneut ihre künstlerische Leistungskraft. Ihre Arbeit ist für die Zukunft stark gefährdet. Eine Senatsvorlage sieht die völlige Streichung der Konzeptförderung ab 2003 vor.
Die Zeitgenössische Oper hat bisher zehn Produktionen stilistisch unterschiedlicher Art herausgebracht und im November 2001 den erstmals verliehenen Preis der "Akademie Musiktheater heute" der Kultur-Stiftung der Deutschen Bank erhalten.

Ludwigsburger Schlossfestspiele starten
Ludwigsburg (ddp-bwb). Wie in den vergangenen Jahren bieten die Ludwigsburger Schlossfestspiele auch 2002 ein bunt gemischtes Programm an. Über 80 Veranstaltungen umfasst das diesjährige Festival, das am Freitag beginnt und sich - mit einer mehrwöchigen Pause während der Sommerferien - bis Mitte September erstreckt. Dabei sind nach Angaben der Festivalmacher von der Kammermusik bis zum großen Orchesterkonzert, von Chansons bis zur Weltmusik nahezu alle musikalischen und darstellenden Gattungen enthalten.
Eröffnet wird das Festival von seinem Künstlerischen Leiter Wolfgang Gönnenwein als Dirigent. Er wird am kommenden Freitag Beethovens "Fidelio" in konzertanter Fassung leiten. Die bei den meisten szenischen Aufführungen gebräuchlichen Originaldialoge werden dabei durch "Roccos Erzählung" ersetzt. Diesen die Handlung im Rückblick kommentierenden Text schrieb Walter Jens in den 80er Jahren. Sprecher ist Klaus Maria Brandauer. Auch die Gesangsrollen sind mit Petra-Maria Schnitzer und Peter Seiffert prominent besetzt.
Am kommenden Samstag feiern die King\'s Singers ein silbernes Jubiläum. Vor 25 Jahren gab das vielseitige Sextett in Ludwigsburg sein Deutschlanddebüt. Für sein Jubiläumskonzert hat das Ensemble unter anderem den heiteren Operneinakter "Six Characters in Search of an Opera" mitgebracht. Außerdem wollen die King\'s Singers ihrem Publikum musikalische Wünsche erfüllen und laden nach dem Konzert zu einem Drink im Foyer ein.
Das Programm der Ludwigsburger Festspiele enthält außer Gastspielen von berühmten Solisten, Ensembles und Orchestern auch Eigenproduktionen und Raritäten. So werden vier Sänger, darunter der Tenor Jonas Kaufmann, am 7. Juli in Männerquartetttradition zur "Liedertafel" einladen. Am 19. und 20. Juni präsentiert das Institut für Alte Musik Trossingen unter dem Titel "Triumph der Musen" ein aufwändiges Barocktheaterprojekt.
Während für das Tanztheaterprogramm berühmte Namen wie Sasha Waltz (12. Juni) und William Forsythe (15./16. Juni) angekündigt sind, beschränkt sich die Schauspielsparte in diesem Jahr nur auf einen einzigen Termin mit dem Thalia Theater Hamburg ("Kinder des Olymp", 19. Juni). Den Abschluss der Festspiele bildet die im letzten Jahr ausgefallene konzertante Version von Verdis "Maskenball" am 15. September.
(Internet mit Bestellmöglichkeit: www.schlossfestspiele.de; telefonische Kartenreservierung unter 07141/917-100 und 0711/25555-55; Infotelefon: 07141/9396-36)
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