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7.10.: theater aktuell +++ theater

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Viele Bewerber für Intendanz im Nordharzer Städtebundtheater +++ Mannheimer Nationaltheater feiert 225. Geburtstag +++ Luc Bondy: Deutsches Theater muss Ensemble-Theater machen +++ Sieger des Deutschen Kleinkunstpreises 2005 gekürt


Viele Bewerber für Intendanz im Nordharzer Städtebundtheater
Halberstadt (ddp-lsa). Für die 2005 frei werdende Position des Intendanten am Nordharzer Städtebundtheater haben sich 53 Bewerber aus dem In- und Ausland gemeldet. Aus dem Bewerberkreis, zu dem Intendanten, Regisseure und Dramaturgen, aber auch Interessenten aus Management und Verwaltung gehören, seien zunächst sechs Kandidaten ausgewählt worden, teilte die Theaterleitung am Mittwoch in Halberstadt mit. Der bisherige Intendant Kay Metzger wechselt zum Spielzeitende an das Landestheater Detmold.
Anfang November sollen sich diese Bewerber persönlich vorstellen. Die Kommission strebt den Informationen zufolge an, nach den Konsultationen einen favorisierten Kandidaten aus dem eingegrenzten Bewerberkreis zu benennen. Nach einer Empfehlung der Findungskommission erfolgt dann die Berufung des neuen Intendanten durch die Zweckverbandsversammlung. Auch das Kultusministerium des Landes Sachsen-Anhalt ist an diesem Auswahlverfahren beteiligt.
http://www.nordharzer-staedtebundtheater.de

Mannheimer Nationaltheater feiert 225. Geburtstag
Mannheim (ddp-bwb). Mit einem Festakt feiert das Mannheimer Nationaltheater am Donnerstag (18.00 Uhr) sein 225-jähriges Bestehen. Als Festredner wird der Feuilletonist Joachim Kaiser erwartet. Bis zum Sonntag stehen noch eine Reihe weiterer Veranstaltungen zum Jubiläum auf dem Programm, unter anderem eine Premiere von Verdis «Ernani» und eine Lesung des Stückes, mit dem das Theater vor 225 Jahren eröffnet wurde.
In Mannheim war bereits 1742 eine Hofoper eröffnet worden. 1777 hatte Kurfürst Carl Theodor schließlich den Auftrag für den Bau eines Theaters erteilt. Als eigentliche Geburtsstunde des Mannheimer Nationaltheaters gilt aber der 7. Oktober 1779. Damals gab das erste feste Ensemble des Theaters seine erste Vorstellung. 1782 wurde das Theater schließlich durch die Uraufführung von Schillers «Die Räuber» weit über die Mannheimer Grenzen hinaus bekannt.
Nach der Zerstörung des alten Nationaltheaters im Zweiten Weltkrieg wurde 1957 das neue Theater eingeweiht, ebenfalls mit dem Stück «Die Räuber». Heute bietet es sowohl Oper als auch Schauspiel und Ballett. Intendant des Theaters ist derzeit Ulrich Schwab, der in der vergangenen Woche seine letzte Spielzeit in Mannheim eröffnet hat.

Luc Bondy: Deutsches Theater muss Ensemble-Theater machen
Berlin (ddp-bln). Der Schweizer Regisseur Luc Bondy plädiert für eine Rückkehr zum Ensemble-Theater. «Wenn ich so ein Theater wie das Deutsche Theater machen würde, würde ich versuchen, sehr stark auf das Ensemble zu setzen», sagte Bondy, der als ein Kandidat für das Intendantenamt am Deutschen Theater (DT) gilt, der «Berliner Zeitung» (Donnerstagausgabe). Er fügte hinzu: «Es hängen in Deutschland zu viele gute Schauspieler herum. Man muss zum Ensemble zurück. Man muss Schauspieler binden, damit sie weniger Film und Fernsehen machen.»
Auf die frei werdende Intendanz des DT sei er noch nie direkt angesprochen worden, sagte Bondy. Er wolle aber «nichts für möglich und nichts für unmöglich halten». Er möge die Stadt sehr gern. «Berlin ist wie eine zweite Heimat», sagte der 56-Jährige.

Sieger des Deutschen Kleinkunstpreises 2005 gekürt
Mainz (ddp). Der Deutsche Kleinkunstpreis 2005 geht in der Sparte Kabarett an Lisa Politt. Das teilte das Mainzer Forum-Theater Unterhaus am Mittwoch mit. Damit werde eine «Überzeugungstäterin» ausgezeichnet, die sich sowohl solo als auch im Duo «Herrchens Frauchen» als «radikale Denkerin» erweise. In der Sparte Kleinkunst wird Gunkl alias Günther Paal für seine «ausgeklügelten, hoch konzentrierten» Kleinkunstwerke in Programmform geehrt.
Der Ehrenpreis in der Sparte Chanson/Lied/Musik geht in diesem Jahr an den Altmeister Gerhard Bronner, der zu den Begründern des Wiener Nachkriegskabaretts gehört. Bronners Einfluss auf das politische, deutschsprachige Kabarett sei «einzigartig», befand die Jury. Mit dem Förderpreis der Stadt Mainz wird der Kabarettist Hagen Rether ausgezeichnet, der - verkleidet als Barpianist - «virtuos im Spiel mit Harmlosigkeiten bitterböse Satire kredenzt».
Der vom «Unterhaus» gestiftete Deutsche Kleinkunstpreis ist der älteste und einer der renommiertesten Preise seiner Art. Er wird seit 1972 verliehen und ist heute mit 20 000 Euro dotiert. Erster Preisträger im Jahr 1972 war der Kabarettist Hanns Dieter Hüsch. Die offizielle Preisverleihung findet am 13. Februar in Mainz statt.