Hauptrubrik
Banner Full-Size

7.6.: oper und konzert aktuell +++ oper und konzert (2)

Publikationsdatum
Body

Berlin: Klaus Zehelein gegen Totalumbau der Berliner Staatsoper +++ Bremen: Theater Bremen unter neuer Intendanz mit Besucherplus +++ Mailand: Al Gores "Unbequeme Wahrheit" wird zur Oper


Berlin: Klaus Zehelein gegen Totalumbau der Berliner Staatsoper
Berlin (ddp-bln). Der Präsident des deutschen Bühnenvereins, Klaus Zehelein, hat sich gegen eine Totalumbau der Berliner Staatsoper Unter den Linden ausgesprochen. Im Streit um die Modernisierung des Innenraums setzte sich der langjährige Intendant an der Staatsoper Stuttgart am Montag im Südwestrundfunk für einen «Erhalt dessen ein, was seit 60 Jahren existiert», wie der Sender mitteilte.
Zehelein verwies dabei auf die Situation der Berliner Opernhäuser: «Man sollte nicht nur bauliche Maßnahmen fordern.» Es müsse auch um eine Profilierung der Häuser gehen.
Zehelein forderte, den Staatsopernbau im Osten der Stadt, der akustisch verbessert werden könne, und die Deutsche Oper als modernen Musiktheaterbau «in ihrer Unterschiedlichkeit zu belassen». Beiden Opernhäusern sollte deutlicheres «künstlerisches Profil» zugesprochen werden. Die kulturpolitische Entscheidung müsse vor der architektonischen getroffen werden, betonte der Chef des deutschen Bühnenvereins.
Über seine persönlichen Vorlieben sagte Zehelein: «Ich möchte lieber in einem historischen Saal sitzen, hören möchte ich lieber in einem neuen Innenbau.»


Bremen: Theater Bremen unter neuer Intendanz mit Besucherplus
Bremen (ddp). Das Theater Bremen hat in der ersten Spielzeit unter der Intendanz von Hans-Joachim Frey ein Zuschauerplus erzielt. Es seien 232 000 Besucher gekommen, elf Prozent mehr als im Jahr zuvor, sagte der kaufmännische Geschäftsführer des Theaters, Wolfgang Patzelt, am Montag in Bremen.
Mit 100 000 Besuchern sei die Musiksparte in der zu Ende gehenden Spielzeit 2007/08 besonders erfolgreich gewesen. Publikumsmagnet war den Angaben nach die unter freiem Himmel an der Weser aufgeführte Oper «Der fliegende Holländer» mit 19 000 verkauften Karten.
Um den modernen, innovativen Aspekt der Musiksparte zu fördern, werde es eine große Opern-Uraufführung pro Jahr geben, kündigte Frey an. In der kommenden Spielzeit werde dies «Gegen die Wand» nach dem gleichnamigen Film von Fatih Akin sein. Der Verein Bremer Theaterfreunde finanziert unterdessen die Auftragsoper «Kryos» des Hamburger Komponisten Jörn Arnecke und der Librettistin Hannah Dübgen. Die Uraufführung ist für die Spielzeit 2010/11 vorgesehen.
Frey sagte, als er die Intendanz über das Vier-Sparten-Haus übernahm, habe es zwischen der Auszeichnung «Opernhaus des Jahres» und den Debatten um die drohende Insolvenz gestanden. Inzwischen sei die Feindschaft der letzten Jahre mit der Politik beigelegt. «Wir sind beide nicht auf Rosen gebettet», sagte Frey. Mit dem Budget eines Notlagentarifvertrags würden neue Wege, Kooperationen und Partnerschaften eingegangen. «Wir probieren, die Probleme beim Schopf zu packen», fügte der Intendant hinzu. Ziel sei es, Theater für die Region zu machen, «auf dass die Republik hierher schaut».


Mailand: Al Gores "Unbequeme Wahrheit" wird zur Oper
Al Gores Umweltbestseller "Eine unbequeme Wahrheit" über die globale Erwärmung soll im Jahr 2011 an der Mailänder Scala in einer Opernversion auf die Bühne kommen.
Der Italiener Giorgio Battistelli wird die Musik komponieren, Hollywood-Regisseur William Friedkin die Ökooper inszenieren, berichtete die Scala heute. Das Libretto soll der amerikanische Schriftsteller J. D. McClatchy schreiben.
Der frühere US-Vizepräsident Gore war für seine Dokumentation "An Inconvenient Truth" mit einem Oscar geehrt worden, 2007 wurde ihm der Friedensnobelpreis verliehen. Die Oper ist ein Scala-Beitrag zur 150-Jahr-Feier der Einheit Italiens 2011.
Quelle: orf.at

Musikgenre