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Blick in die Musikgeschichte: Komponistenquartier in Hamburg eröffnet

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Hamburg - Hamburg hat ein neues Komponistenquartier: Nach zwei Jahren Planungs- und Bauzeit wurden am Mittwoch die neuen Ausstellungsräume für Georg Philipp Telemann, Carl Philipp Emanuel Bach und Johann Adolf Hasse eröffnet. «Das neue Museum macht die Hamburger Musikgeschichte und damit den Nährboden für die musikalische Entwicklung unserer Stadt für jeden erfahrbar», sagte Kultursenatorin Barbara Kisseler (parteilos).

 

In den historisch rekonstruierten Bürgerhäusern in der Nähe des Michel ist bereits seit 1971 das Brahms-Museum untergebracht. «Das Komponistenquartier bietet die Chance, die große geschichtliche Bedeutung der Hamburger Musiktradition ins allgemeine Bewusstsein zu bringen», sagte Olaf Kirsch vom Vorstand des Komponistenquartiers. Originale Libretti und Noten, Entwürfe von Bühnenbildern, Instrumente, Konzertprogramme und Briefe geben auf 200 Quadratmetern Einblicke in die Lebens- und Arbeitsbedingungen der Komponisten. Grafiken und Wandtexte stellen Bezüge zur Stadtgeschichte her, zeigen politische Hintergründe und machen musikstilistische Entwicklungen nachvollziehbar. Hörbänke bieten Klangbeispiele und Videoclips.

Höhepunkt der Ausstellung zu Carl Philipp Emanuel Bach (1714-1788), die als zeitgenössisches Wohnzimmer eingerichtet ist, ist der Nachbau eines Clavichords - das älteste besaitete Tasteninstrument. Wenn Bach, der im 18. Jahrhundert populärer als sein Vater Johann Sebastian Bach war, von einem «Clavier» sprach, meinte er ein Clavichord. In Hamburg wirkte Bach 20 Jahre lang als städtischer Musikdirektor und Kantor am Johanneum. Auch eine Ausgabe seines berühmten Werks «Versuch über die wahre Art, das Clavier zu spielen» von 1787 ist zu sehen.

Die Schau zu Georg Philipp Telemann (1681-1767) ist dem Innenraum der Katharinenkirche nachempfunden. Telemann kam 1721 nach Hamburg, wo er als Musikdirektor für die Musik in den fünf Hauptkirchen der Hansestadt zuständig war. In der Ausstellung zum Opern-Komponisten Johann Adolf Hasse (1699-1783) zeigt ein verkleinertes Modell einer barocken Bühne, wie ein Opernbesuch im 18. Jahrhundert aussah.

In einem zweiten Abschnitt sollen Ausstellungen zu Fanny und Felix Mendelssohn sowie für Gustav Mahler die Geschichte der Musikmetropole vervollständigen. Das Projekt ist jedoch noch auf finanzielle Unterstützung angewiesen. Angestoßen hat das Komponistenquartier die Carl-Toepfer-Stiftung, die die Räumlichkeiten bereitstellt und einen Großteil der Investitionen in Höhe von 800 000 Euro übernommen hat. 

 



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