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Das Musikschulfest Schaffhausen war ein abwechslungsreiches Spektakel.

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«Singe, Ässe, Lache, Spile, Trinke, Lose, Bloose, Zupfe, Trucke, Stosse, Zie, Striiche, Haue, Taste, Schwätze» - die Musikschule Schaffhausen versprach im Programmheft zum diesjährigen Musikschulfest seinen Besuchern wieder ein abwechslungsreiches Spektakel.

Beringen. Und der Ankündigung folgten Taten: Die zahlreichen Musikbegeisterten, die am Sonntag der Einladung in die Zimmerbergschule Beringen folgten, sollten nicht enttäuscht werden. Zwischen grossem Zimmerbergsaal und Schulaula konnten die Besucher pendeln und die Darbietungen der Musiklehrer und ihrer Schüler geniessen.

Dabei dürfte für jeden Geschmack etwas dabei gewesen sein. Ob Rock und Blues über Klassisches von Mozart bis Händel, Modernes oder Kaffeehausmusik - es gab kaum einen Musikstil, der auf dem Musikschulfest nicht zu hören gewesen wäre.
Einen echten Ohrenschmaus gab es schon beim Apéro zu erleben. Thomas Silvestri am Piano und Saxophonist Ewald Hügle spielten sich hier - quasi zum Aufwärmen - ebenso locker wie gekonnt einige jazzige Doppelpässe zu. Musik von «Bach bis Rota» wurden in der Aula virtuos von Roland Müller und Nicola Brügger, Querflöten, und Alexandra Brügger, Harfe, interpretiert.

Blaues Motto

«Blau für Piano solo» hiess es im Vortrag von Klavierlehrer Gregory Wicki, der seine - melancholischen Vorstellungen zum Thema Blau in einem eigens komponierten Stück gefühlvoll wiedergab. Blau sei nämlich, wie Musikschulleiterin Vreni Winzeler erklärte, in diesem Jahr das Leitmotiv der MKS (Musikschule & Konservatorium Schaffhausen), wobei dieses Thema eher als Anregung denn als strenge Vorgabe gesehen werden sollte. Von der Farbe Blau löste sich jedenfalls ein Klavierschüler Gregory Wickis. Der 11-jährige Manuel Walther spielte frech und schwungvoll Henry Mancinis «Pink Panther».
Gerade der musikalische Nachwuchs versetzte wohl den einen oder anderen Zuhörer ob seines teilweise schon beachtlich ausgereiften Spiels in Erstaunen. Und dies, obwohl das Musizieren vor Publikum für viele Musikschüler eine ungewohnte und entsprechend aufregende Angelegenheit gewesen sein dürfte. Den jungen Musikern war ausserdem anzumerken, dass sie sich mit Musik jenseits von Hip Hop, Pop, House oder Techno anfreunden können. Vaclav Medlik, der das «Buntmetall-Ensemble» leitete, meinte denn auch, dass Musik keine Grenzen - und schon gar keine Generationengrenzen kenne.

Grosser Besucherandrang

Liebhaber von Chormusik kamen durch den gut aufgelegten Kirchenchor Beringen auf ihre Kosten. Der Chor präsentierte stimmgewaltig Mozarts Notturni und wurde durch die Musikschülerinnen Sabrina Beyerle und Sabine Schneider, Klarinetten, und Heidi Zimmerli am Fagott unterstützt.
Neben zahlreichen weiteren musikalischen Aufführungen wurden die Besucher durch den Samariterverein Beringen kulinarisch versorgt. Diese übernahmen wie schon im letzten Jahr die Festwirtschaft und kamen manchmal ob des grossen Besucherandranges ganz schön ins Schwitzen. Insgesamt zeigte sich das Musikschulfest einmal mehr sehr gut organisiert, und wer sich am Sonntag für die Musik und eventuell gegen die Fussball-WM entschieden hatte, musste seine Wahl in keiner Weise bereuen. (M.G.)

Schaffhauser Nachrichten
http://www.shn.ch/pages/artikel.cfm?id=61924
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