Coburg - Der in Dresden ausgebildete Dirigent Roland Kluttig wird ab der Spielzeit 2010/2011 neuer Generalmusikdirektor am Coburger Landestheater. Dies teilte das Theater am Freitag mit. Kluttig machte sich zuletzt vor allem als Kapellmeister und Assistent von Lothar Zagrosek an der Staatsoper Stuttgart einen Namen. Zusammen mit dem designierten Intendanten Bodo Busse will er das Repertoire des Dreisparten-Hauses (Musiktheater, Schauspiel, Ballett) um Werke barocker und zeitgenössischer Komponisten erweitern.
Furore machte Kluttig mit der von ihm geleiteten Uraufführung von Richard Ayres Oper «The cricket recovers» beim britischen Aldeburgh-Festival, die von der Zeitung «The Independent» als «Beste Opernproduktion 2005» gekürt wurde. 2010 wird er an der Leipziger Oper die Neuproduktion von Sergej Prokofjews «Die Liebe zu den drei Orangen» dirigieren. Kluttigs Konzertrepertoire reicht vom Barock bis zur zeitgenössischen Musik. Von 1993 bis 1999 war er musikalischer Leiter des Kammermusikensembles Neue Musik in Berlin.
Neuer Chef des Coburger Sprechtheaters wird der ehemalige Burgtheater-Schauspieler und Regisseur Matthias Straub, zuletzt Schauspieldirektor am Theater Freiburg und freier Regisseur. Auch das Coburger Ballett erhält eine neue Leitung. Ballettchef wird der in New York geborene Mark McClain, der unter John Cranko Solist des Stuttgarter Staatsballetts war und später als Ballettdirektor in Mannheim wirkte.
Das 1827 von Herzog Ferdinand I. von Sachsen-Gotha erbaute Coburger Theater soll voraussichtlich ab 2013 renoviert werden. Finanzielle Grundlage des Hauses mit seinen 250 festen und etwa 100 nebenberuflichen Mitarbeitern ist ein 1920 im Zusammenhang mit dem Anschluss Coburgs an Bayern geschlossener Staatsvertrag. Ab der Saison 2010/1011 zeichnet Bodo Busse für die Leitung des Hauses verantwortlich. Busse ist zurzeit noch Mitglied der Opernleitung am Hessischen Staatstheater Wiesbaden. Das Programm seiner ersten Spielzeit will er im Frühjahr 2010 präsentieren.