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Dresdner Philharmonie-Intendant von Winterstein tot

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Der Intendant der Dresdner Philharmonie, Olivier von Winterstein, ist tot. Er starb am Mittwoch in Dresden nach schwerer Krankheit, wie die Stadt mitteilte.

Der 1951 im französischen Cannes geborene von Winterstein stand seit 1992 an der Spitze des Dresdner Orchesters. Am 31. Dezember 2004 sollte sein Vertrag als Intendant der Dresdner Philharmonie enden. Vor seinem Amtsantritt in der sächsischen Landeshauptstadt wirkte er vier Jahre als Intendant des Orchestre National du Capitole de Toulouse und war bis 1991 persönlicher Referent des Generalmusikdirektors Michel Plasson. Den holte Winterstein später als Chefdirigent nach Dresden.

Olivier von Winterstein ging in Paris zur Schule und studierte in Salzburg bei Kammersänger Max Lorenz und Kammersängerin Maria Reining Gesangs, später studierte er in Wien Rechtswissenschaft und begann dort 1975 als Geschäftsführer des Wiener Instrumentalensembles seine Karriere. 1979 promovierte er zum Doktor der Rechtswissenschaften, wurde 1982 Intendant des Symphonischen Orchester Berlin, später Intendant des Orchestre National de France.

In Dresden war von Winterstein trotz seiner Krankheit unverdrossen für sein Orchester im Einsatz. und kämpfte zuletzt gegen die Sparwut der Dresdner Politik. Ein Kampf gegen Windmühlen: kein neuer Saal für das Orchester und jedes Jahr Kürzungen am Etat.

Dass im Frühjahr im Zuge der Aktion "Dresden wählt Kultur" das radikale Sparpaket der Stadtverwaltung gemildert und existenzgefährdende Einschnitte in den Etat des Orchesters vermieden wurden, geht wesentlich auf das Konto von Winterseins, ebenso das Zustandkommen des Vertrags mit dem neuen Chefdirigenten Frühbeck de Burgos.

(Quellen: ddp, Dresdner Neueste Nachrichten, Sächsische Zeitung)