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Nora Schmid
Nora Schmid kommt zurück nach Dresden. Foto: SMKT Sachsen, Daniel Koch
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Junge Grazer Intendantin ab 2024 Chefin der Semperoper Dresden

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Dresden - Sachsen macht Nägel mit Köpfen für sein Opernhaus. Nur einen Monat nach dem verkündeten Ende der Intendanz von Peter Theiler 2024 ist die Nachfolge an der Spitze der weltberühmten Semperoper geregelt. Mit der Dramaturgin Nora Schmid bekommt die Sächsische Staatsoper in drei Jahren eine Intendantin aus der jüngeren Generation. Die gebürtige Schweizerin und Chefin der Oper Graz wechselt mit der Saison 2024/2025 in die Spitzenposition nach Dresden, wie Sachsens Kulturministerin Barbara Klepsch (CDU) am Dienstag sagte.

Die 42-Jährige sei «Intendantin einer neuen Generation», der Verwaltungsrat habe ihrer Wahl «mit Begeisterung» zugestimmt und das Kabinett die Personalie am Vormittag bestätigt.

Schmid, 1978 in Bern geboren, wird Nachfolgerin von Peter Theiler (65), dessen Vertrag dann ausläuft. Sie studierte Musikwissenschaft und Betriebswirtschaft, arbeitete danach unter anderem an der Staatsoper Unter den Linden Berlin und am Theater an der Wien. 2010/2011 war sie Chefdramaturgin der Dresdner Semperoper sowie Assistentin von Intendantin Ulrike Hessler und gehörte nach deren Tod zur geschäftsführenden Interims-Intendanz. 2015 ging sie nach Graz.

«An die Semperoper zurückzukehren ist für mich eine große Freude», sagte Schmid. «Musik und Theater sind dialogische Kunstformen und ich wünsche mir, dass das in der Semperoper Erlebte zum Thema wird zwischen den Menschen.» Sie wolle eine Programmatik entwickeln, die die Geschichte der Stadt und des Hauses reflektiert und fortführt, «das Publikum mit Neuem, Vergessenem, selten Gespieltem konfrontiert, sich aber auch nicht vor Bekanntem und Populärem scheut».

Im Zentrum ihrer Arbeit stehe «immer die Musik» und das Miteinander all derer, die das Haus Tag für Tag «zum Klingen und Strahlen» bringen, sagte Schmid. Sie sei eng verbunden mit Dresden und der Semperoper, freue sich auf Wieder- und Neubegegnungen. Mit all ihren Künstlern wolle sie dem Haus ein Profil verleihen, «das die unterschiedlichsten Menschen vor Ort anspricht und Opernfans aus aller Welt fasziniert».

Klepsch sprach von einer «vielversprechenden Zukunft». Schmids Motivation zur künstlerischen Exzellenz, Begeisterung für die Oper als gesellschaftlich relevanter Ort, kommunikative Stärke und zeitgemäßer Führungsanspruch machten sie «zu einer profilierten, überzeugenden und nachgefragten Intendantin». Im Zuge der für die Sächsische Staatsoper geplanten neuen Ära «Semper 2030» endet auch die Ära Christian Thielemann (62) bei der Sächsischen Staatskapelle. Wer ihm nachfolgt, ist offen. Man warte auf einen Vorschlag aus dem Orchester, «ohne Druck», sagte Klepsch.

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