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Kürzungen des Landes - Laien-Freilichtbühnen fürchten um Existenz

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Die 16 Amateur-Freilichtbühnen in Nordrhein-Westfalen sehen durch Mittelkürzungen des Landes mittelfristig ihre Existenz bedroht. Viele fürchteten, dass der Ausstieg des Kulturministeriums aus der Förderung der «Anfang vom Ende» sei, sagte der Regionalvorsitzende des Verbands Deutscher Freilichtbühnen (VDF), Dieter Lammerding.

Hamm (ddp-nrw). Er appellierte daher an Kulturminister Michael Vesper (Grüne), die Streichung der rund 60 000 Euro nochmals zu überdenken. Lammerding erläuterte, der Verband habe erst vor drei Wochen von den Kürzungen erfahren. In der bevorstehenden Saison seien einige Freilichtbühnen nicht mehr in der Lage, bereits eingeplante Gastspiele zu finanzieren. Bei anderen fielen Investitionen wie beispielsweise der Bau von Behindertentoiletten weg. Zudem herrsche die Angst, dass nach dem Land auch die Kommunen als weiterer Förderer Abstriche machen könnten.

Der Vorsitzende verwies darauf, dass die Amateurtheater eine «kulturelle Bereicherung» insbesondere für den ländlichen Raum seien. Im Sommer, wenn die städtischen Theater in die Sommerpause gingen, strömten viele Ausflügler zu den Freilichtbühnen. Sie seien ein «Pfund, mit dem man wuchern» könne. Dieser «Schatz kultureller Arbeit» dürfe für NRW nicht verloren gehen. Besonders schade seien die Kürzungen auch, weil der Verband mit Sitz im westfälischen Hamm erst am 30. März seinen 50. Geburtstag gefeiert habe.

Amateur-Freilichtbühnen gibt es in den drei Regierungsbezirken Detmold, Münster und Arnsberg, unter anderem in Coesfeld, Hamm und Porta Westfalica sowie Hallenberg. Dem Verband angeschlossen sind auch Bühnen aus Hessen und Niedersachsen. Bei den insgesamt 37 Amateur-Theatern arbeiten bis zu 8000 ehrenamtliche Theaterbegeisterte. Pro Jahr wird über eine halbe Million Zuschauer erreicht, wie Lammerding erläuterte.