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Kulturhauptstadt Europas 2010: Gerüchte im Keim ersticken

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Deutscher Kulturrat fordert Jury zur Kulturhauptstadt Europas 2010 auf, ihre Entscheidung bekannt zu geben

Berlin, den 02.03.2005. Der Deutsche Kulturrat, der Spitzenverband der Bundeskulturverbände, fordert die Jury, die eine Vorauswahl aus den zehn Bewerberstädten zur Kulturhauptstadt 2010 treffen sollte, auf, ihre Entscheidung der Öffentlichkeit mitzuteilen. Dem Vernehmen nach steht die Entscheidung der Jury bereits seit Montag, den 28.02.2005 fest. Sie soll aber nicht bekannt gegeben werden.

Zusammen mit den Bewerberstädten zur Kulturhauptstadt 2010 hatte der Deutsche Kulturrat im vergangenen Jahr die Einsetzung einer unabhängigen Jury gefordert, damit die deutsche Vorauswahl aus den zehn Bewerberstädten zur Kulturhauptstadt Europas 2010 nach fachlichen Kriterien erfolgt. Die Kultusministerkonferenz hat am 04.11.2004 die Jury benannt. Ihr gehören an: Gyorgy Konrád, Waltraud Luschny, Prof. Dr. Adolf Muschg, Isabel Pfeiffer-Poensgen, Prof. Dr. Wieland Schmied, Prof. Dr. Walter Siebel, Prof. Dr. Werner Durth. Die Koordination der Jury wurde der Kulturstiftung der Länder übertragen.

Bislang bewerben sich zehn deutsche Städte um Titel Kulturhauptstadt Europa 2010 und zwar: Braunschweig, Bremen, Essen, Görlitz, Halle/Saale, Lübeck, Kassel, Karlsruhe, Potsdam und Regensburg. Im zweiten Quartal 2005 muss der Bundesrat dem Auswärtigen Amt mitteilen, welche Städte von Deutschland vorgeschlagen werden. In der Diskussion ist, dass aus den zehn Bewerberstädten eine Vorauswahl von zwei bis vier Städten getroffen wird. Auf der europäischen Ebene wird die Entscheidung Anfang des Jahres 2006 getroffen.

Der Geschäftsführer des Deutschen Kulturrates Olaf Zimmermann sagte heute: „Die Jury muss ihre Entscheidung umgehend bekannt geben, um die aufkeimenden Gerüchte, dass letztlich doch eine politische und keine fachliche Entscheidung getroffen wird, im Keim zu ersticken. Letztlich steht es dem Bundesrat frei, der fachlichen Entscheidung einer unabhängigen Jury zu folgen oder aber aus welchen Gründen auch immer eine eigene andere Entscheidung zu treffen.“


s. auch:
http://www.kultur2010.de/news/kultur2010_020305.html