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Land Baden-Württemberg lässt Wert von Schloss Salem schätzen

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Stuttgart (ddp). In die Gespräche über die Zukunft von Schloss Salem kommt allmählich Bewegung. Das Haus Baden habe der Erstellung eines Gutachtens zum Verkehrswert der Schlossanlage zugestimmt, gab der baden-württembergische Ministerpräsident Günther Oettinger (CDU) am Dienstag in Stuttgart bekannt.

Ergebnisse sollen in vier bis sechs Wochen vorliegen. Danach könne über Konsequenzen beraten werden. Das Haus Baden droht seit geraumer Zeit aufgrund hoher Schulden wegen Instandhaltungskosten mit einer Veräußerung des historisch bedeutsamen Schlosses. Das Land hat ein Vorkaufsrecht und schließt nicht aus, davon Gebrauch zu machen, um die Anlage für die Öffentlichkeit zu erhalten.

Die Regierung will sich dabei aber nicht allein auf eine Expertise des Adelshauses verlassen, in der der Gesamtwert des gewerblich nutzbaren Teils auf 42 Millionen Euro geschätzt wird, sondern auf Basis eines eigenen Gutachtens entscheiden. Der Generalbevollmächtigte Bernhard von Baden hat nun offenbar Gutachtern des Landes umfassend Einblick gewährt. Diese sollen nun auf Grundlage eigener Berechnungsverfahren den Verkehrswert des Ensembles ermitteln. Die Schuldenlast liegt nach bisherigen Angaben des Schlossherrn bei 30 Millionen Euro.

Ursprünglich wollte das Haus Baden Kunstschätze an das Land abtreten. Im Gegenzug sollte das Land zur Rettung von Salem die Schulden abgelten. Zudem war eine Stiftung für den Erhalt des Schlosses geplant. Die Verhandlungen waren dann aber auf Eis gelegt worden, als Zweifel an den Besitzverhältnissen der Kunstwerke aufkamen. Das Haus Baden beansprucht große Teile der Sammlung weiter für sich, während eine Expertenkommission davon ausgeht, dass die meisten Werke längst in Landesbesitz übergingen. Eine Lösung in dem Kulturgüterstreit ist nicht in Sicht.