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In drei Etappen wollen sich bis 11. September insgesamt 140 Künstler, Musiker, Theater- und Filmschaffende, Publizisten, Stadtplaner, Architekten und Wissenschaftler in einer Reihe von Ausstellungen, musikalischen sowie theatralen Aufführungen und Publikationen mit dem Erbe der Moderne auseinandersetzen. Im Vordergrund stehen Fragen zu Utopie, Heimat, Fortschrittsglauben und Technologie.
Drei Orte der Messestadt stehen in jeweils einem Veranstaltungsblock im Mittelpunkt: Das Musikviertel war vom 4. März bis 24. April Ort für Ausstellungen, Lesungen und Filmaufführungen. Der zweite Block findet derzeit noch bis zum 10. Juli auf dem Augustusplatz statt. Im Zentrum des dritten Veranstaltungsteils vom 25. August bis 11. September steht das Areal Brühl.Im derzeit laufenden Block vom „Heimat Moderne“ sind neben Ausstellungen und einem Kurzfilmwettbewerb auch ein interessantes Musikprogramm zu erleben. Die Klang- und Soundperformance-Künstler Klaus-Peter John (The Oval Language, TOL) und Guido Hübner (Das Synthetische Mischgewebe, DSM) erarbeiteten eine Vor-Ort-Recherche im Auftrag des Forums Zeitgenössischer Musik Leipzig. Hier wird am 4. Juni die Stimme, der vor allem eine semantische Funktion zukommt, in Kooperation mit The Oval Language vordergründig zu einem Klangerzeuger, einem Generator von Lauten.
Der spanische Klangkünstler Francisco Lopez präsentiert am 5. Juni seine Komposition »Fahrstühle« (»elevators«), die er als eine »eindringliche phänomenologische Reise in eine akustische Hyper-Realität von realen und virtuellen Maschinen, von denen man in absoluter Dunkelheit umgeben sein wird.« beschreibt.
Zwei weitere Veranstaltungen sind am 19. Juni und am 1. Juli dem in Leipzig geborenen Komponisten Hanns Eisler gewidmet. Die zweiteilige Werkschau, stellt sowohl die politischen Lieder, Hymnen und Orchesterwerke des Komponisten, als auch Filmmusiken und Experimentalmusik-Kompositionen von Eisler vor und gibt so einen umfassenden Einblick in das gesamte OEuvre des Künstlers.
Im dritten Veranstaltungsblock wird am 9. September in den Abrisshäusern des Brühl das „Wagner-Projekt. Breitengrad Leipzig“ vorgestellt. Hier handelt es sich um ein begehbares Musiktheater von Mela Meierhans in Zusammenarbeit mit dem Forum Zeitgenössischer Musik Leipzig. Das Wagner-Projekt ist nicht einfach »nur« ein Konzert, sondern versteht sich als begehbares Musiktheater. Die Musiker sind in verschiedenen Stockwerken einer der leer stehenden 10-geschossigen Brühl-Wohnscheiben platziert. Das Publikum wandert zwischen den verschiedenen Räumen hin und her, hört aber immer das Gesamtereignis an allen Stellen durch Boxen an zentralen Stellen – jedoch immer aus verschiedenen Perspektiven, je nach Instrument, das in der Nähe ist.
Organisator von „Heimat Moderne“ ist der Experimentale e.V. Leipzig, eine Plattform zu der sich das Büro für urbane Projekte Leipzig, das Künstler-Kooperation General Panel, das Forum Zeitgenössischer Musik und das Künstler-Netzwerk raum 4 zusammen gefunden hat. Heimat Moderne wird mit über 700 000 Euro von der Kulturstiftung des Bundes gefördert.
http://www.heimatmoderne.de