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Mozart: Klavierkonzerte II +++ Komponistenportrait Friedhelm Döhl +++ Elisabeth Weber neue Professorin für Violine an der Musikhochschule Lübeck +++ Sommerfrische im Brahms-Institut in der Villa Eschenburg +++
Sa, 1.7. 20 Uhr Großer Saal
Mozart: Klavierkonzerte II
Mit »Klavierkonzerte II« setzt die Musikhochschule Lübeck am Samstag, 1. Juli um 20 Uhr ihre Konzertreihe zum Mozartjahr fort, die verschiedene Instrumentalkonzerte des berühmten Komponisten vorstellt. Im Vordergrund stehen die Klavierkonzerte, von denen Mozart im Laufe seines Lebens 21 Stück schrieb, viele davon waren zum eigenen Vortrag bestimmt.
Konstanze Eickhorst (Klavier), Shmuel Ashkenasi (Violine) und Barbara Westphal (Viola) präsentieren zusammen mit einem Orchester aus Dozenten und Studierenden die Klavierkonzerte A-dur KV 414 und B-dur KV 595 sowie die Sinfonia concertante Es-Dur KV 364.
Das Klavierkonzert A-Dur schrieb Mozart in seiner erfolgreichen Anfangszeit in Wien, nachdem er soeben seinem verhassten Dienstherrn, dem Salzburger Erzbischof den Rücken gekehrt hatte. 1779 - noch in Salzburg - entstand die Sinfonia concertante, die zu Mozarts reifsten Schöpfungen überhaupt gehört. In Struktur und Aufbau lässt sie sich als eine Hommage an die »Mannheimer Schule« verstehen, der Mozart auf einer gerade beendeten einjährigen Reise über Paris und Mannheim begegnet war. Das Klavierkonzert B-dur - es entstand in Mozarts Todesjahr 1791 als letztes seiner Klavierkonzerte - besticht durch seine abgeklärte, heitere Tonsprache und seinen melodischen Erfindungsreichtum.
Weitere Mozart-Klavierkonzerte stehen am 14. Oktober (Klavierkonzerte III) und am 11. November (Klavierkonzerte IV) auf dem Programm. Karten von 10 bis 15 Euro (ermäßigt 5 bis 8 Euro) verkauft die Konzertkasse im Hause Weiland sowie das Klassik-Kontor.
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Fr, 7. 7. 20 Uhr, Musikhochschule Lübeck
Komponistenportrait Friedhelm Döhl
Zum 70. Geburtstag von Friedhelm Döhl lädt die Musikhochschule am Freitag, 7. Juli um 20 Uhr zu einem Komponistenportrait ein. Dozenten und Studierende der Musikhochschule stellen Werke des Lübecker Komponisten vor, die in den Jahren von 1989 bis 2006 entstanden sind, darunter auch drei Uraufführungen. Auf dem Programm stehen Solostücke wie »Salut« für Cello solo, gespielt von Ulf Tischbirek, das Döhl auf Anregung von Björn Engholm zum 50. Geburtstag des Bundesverfassungsgerichtes 2001 komponierte. Christiane Edinger und James Tocco interpretieren das »Concerto a due«, das Döhl ursprünglich für die Expo 2000 schrieb und das nun in einer Neufassung uraufgeführt wird. Eine weitere Uraufführung ist der Zyklus »Sonne« für Sopran, Flöte und Klavier, der von Judith Kamphues, Angela Firkins und Christian Ruvolo interpretiert wird. Die »Celan-Lieder« nach Gedichten von Paul Celan sind dem Bariton Ulf Bästlein gewidmet, der sie zusammen mit dem Komponisten uraufführt. Weiterhin erklingt die »Missa« für drei Schlagzeuger und 2 Posaunen, im Mai 1989 als Einleitung zu einer Podiumsdiskussion mit Björn Engholm und Walter Jens in St. Petri uraufgeführt. Es spielt ein Ensemble der Musikhochschule unter Leitung von Hans-Jürgen Schnoor. Die »Canti« für Kontrabass solo komponierte Döhl nach Gedichten von Giacomo Leopardi und widmete sie Jörg Linowitzki, der sie im Konzert auch selber vorstellen wird. Als eine von mehreren Raumkompositionen entstanden 1990 die »Flöten im Raum«, die Angela Firkins in einer Version für 16 Flöten mit ihrem Flötenensemble präsentiert. Schließlich steht »Ite missa est« für Orgel, gespielt von Hans-Jürgen Schnoor, auf dem Programm.
Friedhelm Döhl gilt als einer der renommiertesten deutschen Komponisten der Gegenwart. Geboren 1936 in Göttingen, kam er nach Stationen in Freiburg, Düsseldorf, Rom, Berlin und Basel 1982 nach Lübeck. Hier wirkte er als Professor für Komposition an der Musikhochschule Lübeck, wo er von 1991 bis 1994 auch Rektor war. Er initiierte Veranstaltungsreihen zur Neuen Musik und gründete 1992 das Brahms-Festival Lübeck. Er schrieb Werke in allen Gattungen, unter anderem bisher zehn Orchesterwerke. Der »Gesang der Frühe«, sein neuestes Werk für großes Orchester, erlebte am 11. Juni in der Musik- und Kongresshalle mit den Lübecker Philharmonikern unter Leitung von Roman Brogli-Sacher seine Uraufführung. - Der Eintritt zum Komponistenportrait ist frei.
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Elisabeth Weber neue Professorin für Violine an der Musikhochschule Lübeck
Elisabeth Weber ist neue Professorin für Geige an der Musikhochschule Lübeck in der Nachfolge von Prof. Nora Chastain. Die Geigerin wurde 1975 in Thüringen geboren. Sie erhielt ihre Musikausbildung an der Spezialschule für Musik Schloss Belvedere in Weimar, an der Musikhochschule Hanns Eisler Berlin und der Guildhall School of Music and Drama London bei Jost Witter, Antje Weithaas und David Takeno. Sie gewann internationale Wettbewerbe und Auszeichnungen und konzertierte seit ihrem Debüt beim Ivo Pogorelich Festival 1993 mit international renommierten Orchestern und Kammermusikern. Ihre Leidenschaft für Musik der Gegenwart und für historische Aufführungspraxis bereichert ihre musikalischen Perspektiven. Rundfunk- und Fernsehaufnahmen sowie zwei bei Ars Musici erschienene CDs dokumentieren ihre künstlerische Vielseitigkeit.
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Sommerfrische im Brahms-Institut in der Villa Eschenburg
In den Semesterferien lädt das Brahms-Instiut an der Musikhochschule Lübeck wieder zu sommerlichen Veranstaltungen in die klassizistische Villa (Jerusalemsberg 4) ein. Das herrlich restaurierte Landhaus ließ sich ein Lübecker Kaufmann um 1800 für seine Sommerfrische erbauen.
Zum Brahms-Café begrüßt Sie das Brahms-Institut an drei Sonntagen im August: am 9. und 23. Juli sowie am 6. August steht jeweils von 15 bis 15.30 Uhr Musik von Johannes Brahms und Wolfgang Amadeus Mozart auf dem Programm - es spielen Studierende der Musikhochschule Lübeck. Institutsleiter Prof. Dr. Wolfgang Sandberger und seine Mitarbeiter führen anschließend durch die Ausstellung „Ich schwelge in Mozart... - Mozart im Spiegel von Brahms". Die Ausstellung in Verbindung mit der Gesellschaft der Musikfreunde in Wien präsentiert unter anderem das wertvolle Mozart-Autograph der großen g-Moll-Sinfonie KV 550. Kostbare Musikmanuskripte, Briefe, Fotografien und Erstdrucke lassen die Beziehung zwischen Brahms und Mozart lebendig werden, an Hörstationen sind die Hauptexponate klanglich zu erleben. Für das kulinarische Wohl sorgt das Café Czudaj - bei gutem Wetter im Garten der Villa. Eintrittskarten sind ausschließlich an der Kasse erhältlich und kosten drei (ohne Konzert) bzw. fünf Euro (mit Konzert). Kaffee und Kuchen sind nicht im Preis inbegriffen.
Nach dem großen Interesse des Publikums an der letzten Museumsnacht - weit über 400 Besucher kamen an diesem Abend in die Eschenburg-Villa -, beteiligt sich das Brahms-Institut auch 2006 wieder an der Lübecker Museumsnacht am Samstag, 19. August. Das abendliche Programm bietet einen Nachklang zum diesjährigen Brahms-Festival der Musikhochschule Lübeck, das unter dem Motto "Inspiration - Faszination" Werke von Brahms und den beiden Jubilaren Mozart (250. Geburtstag) und Schumann (150. Todesjahr) in den Mittelpunkt stellte. Von 18 bis 24 Uhr ist das Brahms-Institut geöffnet. Die Mitarbeiter führen durch die aktuelle Ausstellung „Ich schwelge in Mozart... " - Mozart im Spiegel von Brahms, das Bonnard Trio spielt Musik von Brahms, Mozart und Schumann jeweils zur vollen Stunde. Als besondere Attraktion erwartet die Besucher auch ein Kinoerlebnis ‚open air’. Das Brahms-Institut zeigt in Kooperation mit dem kommunalen Kino Lübeck im Garten der Villa Eschenburg (bei schlechtem Wetter im Hansen-Saal) ab 22 Uhr den Spielfilm „Frühlingssinfonie“r Spielfilm über Robert und Clara Schumann (1983, Regie: Peter Schamoni; mit Herbert Grönemeyer, Nastassja Kinski, Rolf Hoppe). Erlesene Weine im Wintergarten, Erfrischungsgetränke und kleine Leckereien runden den Abend ab.
Nicht nur für die Augen, auch für die Ohren bietet die Ausstellung »Ich schwelge in Mozart - Mozart im Spiegel von Brahms« sinnlichen Genuss. Noch zweimal lädt das Brahms-Institut zur »Musik im Museum« ein. Studierende der Musikhochschule präsentieren Werke von Mozart und Brahms in verschiedenen Duo-Besetzungen: am Sonntag, 16. Juli und am Sonntag, 30. Juli, jeweils von 11 bis 11.30 Uhr. Der Eintritt zur Musik im Museum ist frei (Besuch der Ausstelltung zwei Euro). Die Ausstellung »Ich schwelge in Mozart - Mozart im Spiegel von Brahms« zeigt rund 50 Exponate, die im Gartensaal der glänzend restaurierten klassizistischen Villa Eschenburg zu sehen sind. Sie dokumentieren Brahms’ vielfältige Erfahrungen mit Mozart, eines seiner großen Vorbilder. Wertvollstes Ausstellungsstück ist das Autograph der großen g-moll Sinfonie KV 550 von Mozart, das aus dem Nachlass von Brahms stammt. Die kostbare Handschrift wird dem Brahms-Institut im Mozartjahr als einzigem Ausstellungsort in Deutschland vom Archiv der Gesellschaft der Musikfreunde in Wien zur Verfügung gestellt, wo es normalerweise aus konservatorischen Gründen unter Verschluss steht. »Ich schwelge in Mozarts Sonaten« schrieb der 23-jährige Brahms 1856 an Clara Schumann. Dieses Brief-Zitat steht als Motto über der Ausstellung, die das breite Mozart-Interesse von Brahms anschaulich macht. Der Mozart-Enthusiasmus des jungen Brahms entwickelte sich zu einem komplexen und facettenreichen Beziehungsgeflecht: Brahms engagierte sich als Pianist und Dirigent für Mozarts Musik, er studierte und sammelte seine Werke und beschäftigte sich auch wissenschaftlich mit ihnen.
Zur Ausstellung ist ein Katalog erschienen, der alle Exponate in hochwertigen Farbabbildungen dokumentiert. Er kostet 15 Euro und kann über das Brahms-Institut bezogen werden ( http://www.brahms-institut.de ). Bis zum 31. Juli ist die Ausstellung dienstags bis freitags von 10 bis 13 Uhr, am Samstag von 14 bis 17 Uhr, am Sonntag von 11 bis 17 Uhr geöffnet. Vom 1. August bis zum 30. September hat sie an zwei Tagen - Mittwoch und Sonntag, jeweils von 11 bis 17 Uhr geöffnet. Der Eintritt kostet zwei Euro.