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Lübeck: Veranstaltungen der Musikhochschule im Juni 2006

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Heinrich Heine und die Musik +++ Brass Promenade +++ Der Klarinettisten Sebastian Manz +++ Fantastische Sinfonik +++ Kammerchor präsentiert Schütz und Palestrina +++ Neue Musik aus Neuseeland


Mi, 7.6., 20 Uhr, Villa Eschenburg
»Ich weiß nicht, was soll es bedeuten« - Heinrich Heine und die Musik

Zum 150. Todestag des Dichters Heinrich Heine lädt das Brahms-Institut an der Musikhochschule Lübeck am Mittwoch, 7. Juni um 20 Uhr zu einem Vortrag ein. Prof. Dr. Wolfgang Sandberger portraitiert den scharfzüngigen Dichter und seine Beziehung zur Musik. Im Mittelpunkt des Vortrags mit zahlreichen Beispielen stehen Heines extravaganter Musikgeschmack, seine feinsinnig-ironischen Musikkritiken und seine Begegnungen mit Musikern und Komponisten.
»Ich weiß nicht, was soll es bedeuten«: Die »Loreley« ist und bleibt das berühmteste Gedicht Heinrich Heines. Doch hätte die alte Sage vom Schiffer und der betörenden Jungfrau kaum einen so großen Erfolg errungen, wenn nicht Friedrich Silcher 1838 die Musik dazu geschrieben hätte. Diese Ballade lässt heute noch deutsche Gesangsvereine an das Grab des Dichters auf dem Montmartre-Friedhof in Paris pilgern, wo Heine vor 150 Jahren begraben wurde. Viele Liedkomponisten vernahmen die lyrische Stimme des großen deutschen Dichters und vertonten seine Werke. Mit den beiden bedeutendsten teilt Heine seine Lebensdaten: Geboren wurde er wie Franz Schubert 1797, gestorben ist er am 17. Februar 1856, im Todesjahr von Robert Schumann.
Hector Berlioz bescheinigte Heine ein »reines und hohes Gefühl für die Musik«, andere Komponisten beurteilten seinen musikalischen Sachverstand kritischer. Über die Musik nachgedacht hat Heine immer wieder. 1838 schreibt er an einen Freund: »Aber was ist die Musik? Diese Frage hat mich gestern vor dem Einschlafen stundenlang beschäftigt«. In seinem Vortrag wird Wolfgang Sandberger nach Antworten suchen.
Karten sind für 10 Euro (ermäßigt 5 Euro) ausschließlich an der Abendkasse erhältlich.
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Sa, 10.6., 20 Uhr, Großer Saal
Brass Promenade

Am Samstag, 10. Juni um 20 Uhr bittet das Große Blechbläserensemble der Musikhochschule Lübeck unter Leitung von Prof. Ehrhard Wetz wieder zur Brass Promenade in den Großen Saal. Das Konzert steht dieses Mal unter dem Motto: »Brass Promenade goes to England and USA«. Das Ensemble präsentiert schwungvolle und populäre Stücke mit Jazz-Anklängen englischer und amerikanischer Komponisten, unter anderem von Dave Brubeck und Duke Ellington. Weiterhin kommen Songs aus der Oper »Porgy and Bess« von George Gershwin zur Aufführung, dem auf geniale Weise der Spagat zwischen Klassik und Jazz gelungen ist. Ein Schwerpunkt liegt bei der witzigen und effektvollen Musik des Engländers Jim Parker, der neben erfolgreichen Filmmusiken reizvolle Werke für Blechbläserensemble komponiert hat, unter anderem ein »Londoner in New York«. Es spielen 15 Studierende der Blechbläser- und Schlagzeugklassen der Musikhochschule sowie Matthias Krebber, Trompeter bei den Lübecker Philharmonikern und Dozent an der Musikhochschule. Prof. Ehrhard Wetz führt mit seiner Moderation durch das Konzert.
Karten von 10 bis 15 Euro (ermäßigt 5 bis 8 Euro) verkauft die Konzertkasse im Hause Weiland sowie das Klassik-Kontor.
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Mi, 14.6., 20 Uhr, Villa Eschenburg
Die Musikhochschule präsentiert

In ihrer Konzertreihe mit herausragenden Talenten in der Villa Eschenburg präsentiert die Musikhochschule am Mittwoch, 14. Juni um 20 Uhr den jungen Klarinettisten Sebastian Manz. Er stellt sich mit Werken von Schumann, Strawinsky, Debussy, Berg und Brahms vor. Am Klavier begleitet ihn Christian Ruvolo.
Sebastian Manz wurde 1986 in Hannover geboren. Er sang im Hannoverschen Knabenchor und trat bereits als Sechsjähriger als Knabe in Mozarts Zauberflöte auf, 1998 folgten Solopartien in Schumanns Faust-Szenen bei einer CD-Produktion unter John Elliot Gardiner. Seinen ersten Klarinettenunterricht erhielt er bei Wilfried Berk in Hannover. Seit dem Wintersemester 2003/2004 studiert er in der Klasse von Prof. Sabine Meyer und Prof. Reiner Wehle, die ihn auch während seiner Schulzeit als Jungstudenten schon in Lübeck unterrichteten. Er gewann Preise bei Jugend musiziert sowie beim Mozart-Kammermusikwettbewerb Hildesheim und erhielt Stipendien, unter anderem von der Deutschen Stiftung Musikleben und vom Hannoverschen Künstlerverein.
Der Eintritt zum Konzert beträgt 10 Euro (erm. 5 Euro). Karten sind nur an der Abendkasse erhältlich.
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Fr, 23.6., 20 Uhr, MuK ( 19 Uhr: Einführung im Foyer der MuK )
Fantastische Sinfonik

»Fantastische Sinfonik« erklingt am Freitag, 23. Juni um 20 Uhr in der Musik- und Kongresshalle. Mit diesem Sinfoniekonzert bündeln die Musikhochschule, die Musik- und Kongreßhalle und das Theater Lübeck ihre Ressourcen erstmals für ein gemeinsames Orchesterprojekt. Generalmusikdirektor Roman Brogli-Sacher dirigiert mit rund 120 Musikerinnen und Musikern der Lübecker Philharmonikern und des Hochschulorchesters erstmals ein Kooperationsprojekt dieser Art in Lübeck. Auf dem Programm steht als Namensgeber für das Konzert die »Symphonie fantastique« von Berlioz, Schlüsselwerk der Programmmusik des 19. Jahrhunderts. Die in dieser Größe selten zu hörende Besetzung entsprach auch den Wünschen des Komponisten, der die Symphonie 1830 schrieb.
»Tunjuk« heißt das neueste Werk des Lübecker Komponisten und Professors Dieter Mack, das im Konzert seine Uraufführung erlebt. Mack komponierte das 20minütige Werk für groß besetztes Orchester im Auftrag des Theaters Lübeck und der Musikhochschule Lübeck. Hinter dem Namen verbirgt sich ein kleines Dorf im Westen Balis, von dem sich Dieter Mack zu seiner Komposition inspirieren ließ. Sie entfaltet mit ihrer großen Besetzung und einem umfangreichen Schlagwerk eine reizvolle, exotisch anmutende Klangwelt. Im Vorfeld des Konzertes laden die Veranstalter am Freitag, 23. Juni um 19 Uhr zu einer Einführung in das Foyer der Musik- und Kongresshalle ein, unter anderem gibt Dieter Mack eine Einführung in seine Komposition »Tunjuk«.
Es erklingt weiterhin das vierte Violinkonzert D-dur KV 218, das Mozart 1775 in seiner Salzburger Zeit für den herausragenden und mit ihm befreundeten Geiger Antonio Brunetti schrieb. Den virtuosen Violonpart interpretiert die Lübecker Geigenprofessorin und Solistin Christiane Edinger.
Nur durch das Zusammenwirken beider Orchester und die Unterstützung der Musik- und Kongresshalle wird dieses musikalische Ereignis möglich, das einmal mehr die kontinuierliche Zusammenarbeit der drei Lübecker Kulturinstitutionen dokumentiert.
Karten sind von 13 Euro (erm. 7,50 Euro) bis 28 Euro (15,50 Euro) in verschiedenen Vorverkaufsstellen erhältlich: Die Konzertkasse (Tel. 70 23 20), Tipps & Tickets (Tel. 79 04 400) und Theaterkasse (Tel. 39 96 00).
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Mo, 26.6. 20 Uhr, St. Jakobi
Kammerchor präsentiert Schütz und Palestrina

Am Montag, 26. Juni lädt die Musikhochschule Lübeck um 20 Uhr zu einer Abendmusik nach St. Jakobi ein. Der Kammerchor der Musikhochschule unter der Leitung von Prof. Gerd Müller-Lorenz sowie Arvid Gast (Orgel) präsentieren Werke von Heinrich Schütz und Giovanni Pierluigi da Palestrina. Auf dem Programm stehen Motetten aus »Geistliche Chormusik von 1648« sowie italienische Madrigale, die der noch junge Schütz mit einer stilistisch raffinierten Tonsprache und größter Expressivität komponierte. Wie im italienischen Madrigal üblich, handeln die Texte von Liebe und Tod. Teile aus der »Missa Papae Marcelli« von Palestrina kontrastieren das Programm. Der Eintritt ist frei.
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Do, 29.6. und Fr, 30.6., 20 Uhr, Großer Saal
Neue Musik aus Neuseeland

Unter Federführung des Lübecker Komponisten und Hochschulprofessors Dieter Mack setzt die Musikhochschule Lübeck ihre Konzertreihe zur Neuen Musik fort, diesmal mit dem Schwerpunktthema »Neuseeland«. In zwei Konzerten präsentieren Studierende der Musikhochschule Lübeck zeitgenössische neuseeländische Werke.
Neue Musik aus Neuseeland I am Donnerstag, 29. Juni portraitiert die beiden Komponisten Jack Body und Noel Sanders, die zu den Vätern der relativ jungen neuen Musikszene in Neuseeland gezählt werden können. Auf dem Programm stehen Solo- und Kammermusikwerke für gemischte Besetzungen, unter anderem das »Tribute to the Blues« für Kammerensemble von Jack Body. Die beiden Komponisten sowie Dylan Lardelli sind beim Konzert anwesend.
Die Neue Musik aus Neuseeland II am Freitag, 30. Juni stellt mit Werken von Dylan Lardelli, John Elmsly, Michael Norris, Rachael Morgan, Martin Lodge, Chris Watson, Chris Chree Brown, David Farquar und Gillian Whitehead die mittlere und junge Generation zeitgenössischer Musik in Neuseeland vor.
Obwohl Neuseeland zur westlichen, anglo-amerikanisch geprägten Welt gehört, ist der Umgang mit der Neuen Musik ein anderer als im europäischen Kulturkreis: Neuseeland versteht sich - nicht zuletzt durch die Auseinandersetzung mit den einheimischen Maori - als ein multikultureller Schmelztiegel. Künstlerisches Schaffen erfüllt dort eine entscheidende soziale Funktion und der Schaffensprozess steht dabei im Mittelpunkt, weniger das entstehende Werk: ein Ansatz, der in der akademischen Ausbildung immer wieder an seine Grenzen stößt.
Beide Konzert beginnen um 20 Uhr im Großen Saal der Musikhochschule Lübeck. Der Eintritt ist frei.