Body
Marktredwitz. (dih) Pünktlich um zehn Uhr ist gestern in der städtischen Turnhalle vor einem großen Medienaufgebot und zahlreichen Zuschauern der Startschuss zu einem Weltrekordversuch im Dauertrommeln gefallen. Sieben Schülerinnen und Schüler von der Städtischen Sing- und Musikschule wollen mit ihrer Lehrerin diese Bestleistung schaffen.
Der bisherige Mannschaftsrekord im Dauertrommeln liegt bei 24 Stunden und 15 Minuten und wurde von acht Trommlern der Cambridge High School in Ohio (USA) im Dezember 2000 aufgestellt.Natürlich haben die Marktredwitzer Musikschüler den Ehrgeiz, den bestehenden Weltrekord, der heute um 11 Uhr eingestellt ist, nicht nur um ein paar Minuten zu überflügeln. Er soll schon eindeutig überboten werden, je nachdem, wie Kraft und Fitness anhalten. Beim Start strahlten jedenfalls alle Teilnehmer eine solche Überzeugungskraft aus, dass dem Gelingen nichts im Wege stehen sollte. Natürlich wird es in den Nachtstunden schwierig, wenn die Müdigkeit zunimmt.
Der Weltrekordversuch unterliegt einem strengen Reglement, so müssen alle Teilnehmer immer zusammen und die gesamte Zeit an ihren Sets trommeln. Musikschulleiter Erwin Jahreis informierte, dass am Ende des Weltrekordversuches mindestens drei Musiker übrig bleiben müssen. Das Spielen darf nicht einmal zum Essen oder beim Gang zur Toilette unterbrochen werden. Das Rekordtrommeln wird mit einer Kamera festgehalten und von Zeugen bestätigt. Erste Pflicht ist das Tragen eines Gehörschutzes, dadurch wird natürlich eine Unterhaltung schwierig. Kulturreferent Karl Bröckl wünschte allen ein gutes Durchhaltevermögen, dass sie "topfit" bleiben und den Eintrag in das "Guinnessbuch der Rekorde" schaffen. Das vorgesehene Pensum sieht so aus: Von 10 bis 18 Uhr wird durchgehend getrommelt, es folgen 15 Minuten Pause und dann geht es bis Dienstag um 2.15 Uhr weiter. Nach wiederum 15 Minuten Pause geht es in Richtung Weltrekord bis Dienstagmittag. Wann allerdings der letzte Trommelwirbel erklingen wird, ist nicht vorhersehbar, das liegt letztlich an der Kondition und der mentalen Stärke der Schüler. Der Auftakt erfolgte mit Aufwärmübungen, dem schlossen sich Darbietungen nach Noten an. Aufgenommen werden auch CD- Einspielungen über die Kopfhörer. Rund 80 bis 100 Einsatzkräfte stehen rund um die Uhr zur Verfügung: Ärzte, Masseure, BRK-Helfer, Betreuer, Lehrkräfte und vor allem die Eltern. Polizeibeamte werden besonders in den Nachtstunden aufpassen, dass keine äußerliche Einflüsse störend wirken. In Angriff genommen haben den Weltrekordversuch die Schüler der Schlagzeugklasse von der Lehrkraft Beatrix van de Bovenkamp. Es sind Sascha Heinl, Saskia Jahreis, Ulrich Kohler, Bernhard Müller, Jochen Rußig, Tobias Schuberth und Jan-Eric Wurst. Bereits jetzt kündigt Musikschulleiter Erwin Jahreis an, dass die Teilnehmer nach dem Dauertrommeln erst einmal drei Tage schlafen dürfen. "Aber dann wird so richtig auf die Pauke gehauen."