Als Veranstalter des Münchner Klaviersommers (1981 – 2006) setzt LOFT mit einer neuen Jazzreihe unter dem Titel „AllThatJazz@Gasteig“ seine langjährige Arbeit in diesem Hause fort. Das besondere an dieser Reihe ist die Kombination von Live-Konzert und Filmvorführung an einem Abend. In der ersten Hälfte des Konzertes werden vornehmlich führende Jazzmusiker der jüngeren Generation aus Europa präsentiert. Im zweiten Teil werden einmalige und unwiederholbare beim Münchner Klaviersommer entstandene Archivaufnahmen von Jazzlegenden wie Miles Davis, Oscar Peterson, Herbie Hancock, Ahmad Jamal, Carlos Santana, Lionel Hampton, Chick Corea u.v.a. vorgeführt.
Geplant sind zehn Konzerte pro Jahr, die in etwa monatlichen Abständen in der Black Box stattfinden. Die Konzerte finden in monatlichen Abständen in der Black Box statt. Nach dem Auftaktkonzert am 19.09. mit Cyminology sind Konzerte mit dem Florian Weber und Markus Stockhausen am 03.10, Gwilym SImcock am 04.11 und Renaud Garcia Fons & David Venitucci am 14.12 vorgesehen.
19.09. Foyer im Gasteig 18.00 Uhr
Eröffnungsveranstaltung für die neue Reihe AllThatJazz@Gasteig
Zum Auftakt der Reihe laden wir alle Jazzfreunde zu einer Retrospektive von seltenen Film-Aufnahmen ein, die LOFT beim Münchner Klaviersommer in 25 Jahren produziert hat. Frau Brigitte von Welser, Geschäftsführerin der Gasteig GmbH, und Manfred Frei, zusammen mit Karlheinz Hein Mitbegründer des Münchner Klaviersommers und Veranstalter der neuen Jazz-Reihe in der Black Box, eröffnen die Veranstaltung. Ralf Dombrowski übernimmt die Moderation. Es werden Ausschnitte aus Konzerten von Oscar Peterson, Miles Davis, Lionel Hampton, Chick Corea, Herbie Hancock, Michel Petrucciani u.v.a. gezeigt.
Das Konzert von Cyminology findet anschließend um 21.00 Uhr in der Black Box statt. An diesem Abend wird nach dem Konzert kein Film vorgeführt.
Eintritt frei.
19.09. Black Box 21.00 Uhr
Cyminology
Cymin Samawatie, vocals / Benedikt Jahnel, piano
Ralf Schwarz, double-bass / Ketan Bhatti, drums
Das Initiationserlebnis kam während des Studiums in Berlin, als Cymin Samawatie zufällig bei ihren Iranischen Verwandten eine Aufnahme mit Rezitationen der Gedichte von Omar Chajjams hörte, dem Klassiker der persischen Lyrik aus der Zeit um 1100. „Der Sound der Worte zog mich sofort an, ihre Musikalität. Als ich die Gedichte dann übersetzt bekam, war ich umso mehr gepackt.“ Nach und nach entdeckte sie die berühmten Verse von Rumi und Hafis, vertiefte sich immer weiter in die persische Literatur. Und begann eigene Gedichte zu schreiben. Cyminology, das 2001 gegründete Quartett, hatte seine Formel gefunden: Vokaler Kammerjazz und persische Lyrik, Ost und West, Alt und Neu, in bruchloser Synthese. Seelenvoll dunkel tönt die Stimme, unverkennbar orientalisch gefärbt. Raffiniert sparsam legt das Trio dazu seine Klangflächen aus, spinnt filigrane Linien. Eine Musik, so suggestiv und atmosphärisch, dass sie der Erklärungen kaum bedarf. Wenn das Quartett heute auf Tour ist versucht Cymin ihrem Publikum trotzdem etwas von Inhalt und Aktualität der Texte zu vermitteln. „Es geht um ganz alltägliche Gefühlslagen. Um Heimweh, um diffuses Unglück und um Missverstehen zwischen Menschen, die sich eigentlich nahe sind. Da ist etwas in meinem Herzen, aber ich weiß nicht, was. Von außen mag ich ruhig erscheinen, doch in mir schreit es. Ich weiß nicht, was hinter dem Vorhang ist, der alle Dinge verhüllt. Aber wenn ich es herausfinde, werde ich nicht mehr auf dieser Welt sein.“ Es entsteht eine transkulturelle Kammermusik, in der sich Elemente des Kunstlieds mit freier Improvisation, moderner Harmonik und mit fernen Anklängen an zeitgenössischen Rock und Pop verbinden. Ihr Debüt Album bei ECM erschien in diesem Jahr.
Karten: € 25,- / € 15,- / € 10,-
03.10. Black Box 20 Uhr
Florian Weber, piano
Markus Stockhausen, trumpet
Markus Stockhausen zählt als Trompetensolist, Improvisator und Komponist zu den vielseitigsten Musikern unserer Zeit. Er arbeitete 25 Jahre lang intensiv mit seinem Vater, dem Komponisten Karlheinz Stockhausen, zusammen, der zahlreiche Werke für ihn schrieb. Als Solist stand er u.a. auf der Bühne der Mailänder Scala, der Londener Oper Covent Garden und der Oper Leipzig. Markus Stockhausen ist immer wieder als Mitglied und Leiter verschiedener Jazzformationen hervorgetreten. Florian Weber ist zu einem der gefragtesten Jazz-Pianisten Deutschlands geworden. Er trat u.a. mit Albert Mangelsdorff, Eddy Henderson, Lee Konitz und Benny Bailey auf. Florian Weber ist Professor für Jazzklavier am Institut für Musik der FH Osnabrück. Seit 2009 spielen die beiden Musiker im Duo, wie auch in der gemeinsamen internationalen Gruppe "Eternal Voyage". Beide haben ihre Wurzeln sowohl in der Klassik wie im Jazz und der freien Improvisation. Ihre Musik ist klingende Poesie, sanft, verführerisch und überwältigend zugleich.
Film: Gonzalo Rubalcaba Trio 1994
Karten: € 25,- / € 15,- / € 10,-
04.11. Black Box 20 Uhr
Gwilym Simcock (piano)
Mitreißend, aufregend, unerwartet, reichhaltig und wunderbar optimistisch ist die Musik von Gwilym Simcock. Der 27-jährige Waliser gilt als einer der talentiertesten und innovativsten Pianisten und Komponisten der Britischen Jazzszene. Er erntet Preise (u.a. 2008 BBC Jazz Awards als Bester Instrumentalist), wird von renommierten Festivals eingeladen, die Presse überschlägt sich mit Superlativen und feiert ihn als Zukunft des Brit-Jazz. Nach einer Ausbildung zum klassischen Musiker fühlt sich Gwilym Simcock in Klassik wie in Jazz zu Hause. Sein Stil hat Einflüsse von Jazzlegenden wie Keith Jarrett und Chick Corea sowie Komponisten wie Maurice Ravel and Igor Stravinsky. Bevor Simcock auch nur eine Plattenveröffentlichung vorweisen konnte, machte sein Name schon die Runde. Als er mit Drummerlegende Bill Bruford 2004 auftrat, wurde der damals 22-Jährige als „Hoffnungsträger der englischen Szene“ angekündigt. Als Komponist und Solist stand er letztes Jahr im Mittelpunkt einer großen Produktion mit der NDR Bigband. Vor allem sind es Musiker, die auf ihn aufmerksam machen – wie Chick Corea, der ihm eine „eigenständige, kreative Begabung“ bescheinigt und ihn dem Klavier-Festival Ruhr 2007 als Stipendiaten empfahl. Seit Beginn seiner Profilaufbahn konnte Simcock mit Jazzgrößen wie Dave Holland, Kenny Wheeler, Lee Konitz oder Bob Mintzer spielen. Mehrere CDs sind bei big foot erschienen.
Film: Chick Corea Trio 1991
Karten: € 25,- / € 15,- / € 10,-
14.12. Black Box 20 Uhr
Renaud Garcia Fons (bass) & David Venitucci (accordion)
"Ich habe die verschiedensten Arten von Musik studiert und meine Ausbildung fiel ein bisschen aus dem Rahmen: Klassik, Jazz, orientalische Musik. Das bewirkte, dass ich mich heute auf ganz unterschiedlichen Terrains bewege, auch wenn es eine kontinuierliche Entwicklung gibt. Was mein Spiel auf dem Kontrabass besonders charakterisiert, ist, dass ich häufig den Bogen einsetze. Es hat mich immer sehr fasziniert, den Bass zum Singen zu bringen." Der Bassist Renaud Garcia-Fons, der zu Recht als einer der innovativsten Jazzmusiker Frankreichs bezeichnet wird, hat den Bass aus seinem Schatten-Dasein als Begleitinstrument befreit. Dem Hörer eröffnet er ein üppiges Universum aus Klangfarben, in dem pure, glutvolle Lebenslust und zart gesponnene Melancholie Platz finden. Renaud García-Fons, "Paganini des Kontrabasses", bezaubert mit seinem virtuosen Spiel auf dem fünfsaitigen Kontrabass und findet im Akkordeonisten David Venitucci einen kongenialen Weggefährten. Garcia-Fons und Venitucci sind nicht nur unglaubliche Virtuosen, sie sind noch dazu faszinierende Musiker, deren Spiel den Zuhörer immer wieder in Bann schlägt. Ihrem Spiel zuzuhören, ist suchtgefährdend! Diverse CDs sind bei ENJA erschienen.
Film: Branford Marsalis Quartet 1990
Karten: € 30,- / € 20,- / € 10,-