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Niederländische Bühnen und Museen fürchten das Aus

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Amsterdam/Utrecht - Niederländische Museen und Theater haben in der Corona-Krise dringend staatliche Nothilfen gefordert. Durch die strengen Maßnahmen stünden zahlreiche Kultureinrichtungen vor dem Aus, heißt es in Brandbriefen der städtischen Museen und des Verbandes niederländischer Bühnen vom Mittwoch.

Ein Drittel der Theater- und Konzertpodien werde ohne Hilfe den Sommer nicht überleben, teilte der Bühnen-Verband in Utrecht mit. Der Verband vertritt 127 Bühnen und fordert von der Regierung 55 Millionen Euro Nothilfe.

In den Niederlanden wurden alle Bühnen und Museen im Zusammenhang mit der Corona-Krise am 12. März geschlossen. Als Voraussetzung für eine Lockerung der Maßnahmen müssen auch Kultureinrichtungen einen Sicherheitsabstand von eineinhalb Metern schaffen. Sie könnten dann höchstens ein Drittel der normalen Besucherzahl zulassen. «Der Betrieb ist schlicht nicht aufrechtzuerhalten mit einer Besetzung von 30 Prozent», schreibt der Bühnenverband. Sowohl Theater in kleineren Kommunen als auch große Bühnen etwa in Rotterdam stünden vor der Pleite.

Auch die Kunstmuseen von Amsterdam, Rotterdam, Utrecht und Den Haag fürchten um ihre Existenz ohne Staatshilfen. «Sonst können wir keine Ausstellungen mehr machen und bekommen somit auch keine Einkünfte durch Besucher», sagte Rein Wolfs, Direktor des Stedelijk Museum Amsterdam, im Radio. Allein das renommierte Museum für moderne Kunst verliere zur Zeit pro Woche 150 000 Euro. In Amsterdam hatte bereits als erstes kulturelles Opfer der Corona-Krise das Taschenmuseum nach fast 20 Jahren für immer seine Türen geschlossen.

Das Kulturministerium hatte zwar Nothilfen von 300 Millionen Euro zugesagt, doch die kommen den subventionierten Ensembles, Orchestern und staatlichen Museen zugute, wie etwa dem Reichsmuseum in Amsterdam.

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