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Österreich: 10 Jahre mica

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Das mica als Dienstleister und Werkzeug für die österreichische Musikszene +++ Veränderte Marktsituation fordert alternative Maßnahmen heraus

Zum 10-jährigen Bestehen des mica gratuliert Mag. Christine Muttonen, Vorsitzende des Kulturausschusses des Österreichischen Nationalrats. Der Kulturausschuss war am Vorabend des Pressegesprächs zu Gast im mica: "Ich hoffe, dass das mica durch finanzielle und ideelle Unterstützung weiterhin seine wichtige Funktion im internationalen Musikgeschehen im Sinne der österreichischen Musikschaffenden wahrnehmen kann."

Der Umbruch im Musikmarkt wird von Experten des mica, aber auch von internationalen Non-Profit-Organisationen der Musikbranche als Chance wahrgenommen. Die sich verändernde Marktsituation veranlasste das mica eine Reihe von Werkzeugen für den alternativen Musikvertrieb und die begleitende Öffentlichkeitsarbeit zu entwickeln, die den neuen Trends Rechnung tragen. Durch die gute Marktkenntnis und den Weitblick aller Beteiligten konnten (teilweise in internationalen Kooperationen) rechtzeitig Werkzeuge fertig gestellt werden, die auf der einen Seite die internationalen Marktchancen für österreichische KünstlerInnen und unabhängige MusikproduzentInnen verbessern, auf der anderen Seite für die Konsumenten zu einer Ausweitung des Musikangebotes führen und einen einfacheren Zugang zur Musik ermöglichen.

Im Pressegespräch präsentierten die Gastgeber Peter Rantasa (Geschäftsführender Direktor), Mag. Christian Scheib (Präsident) und Prof. Lothar Knessl (Vorsitzender des Aufsichtsorgans) aktülle Projekte und Angebote in den drei Tätigkeitsbereichen des mica. Peter Rantasa fasst zusammen: "Die drei Säulen des mica sind Information über Musik aus Österreich, Beratung und Services für österreichische Musikschaffende sowie Marktentwicklung und Musikexport zur nachhaltigen Förderung der Verbreitung von Musik österreichischer UrheberInnen."

Die Erfolge des mica in den letzten 10 Jahren sowie die Arbeitsschwerpunkte des vergangenen und des laufenden Geschäftsjahres wurden zusammengefasst: das "Lexikon zeitgenössischer Musik aus Österreich" (1998), dessen aktuelle Fortführung in der Online-Datenbank auf www.mica.at (die jetzt mit einer österreichweiten Suchmaschine, interaktiven Foren und täglichen News erweitert wird), der innovative "Reality check" für österreichische Bands auf www.tonbandtest.at (gefördert von SKE) oder die gemeinsam mit dem Bundesministerium für auswärtige Angelegenheiten initiierte Festivalreihe "moving patterns" (2003 in New York City, 2004 New York City und Bukarest) u.v.a.

Eines der neuen Werkzeuge für den Erfolg österreichischer Musikschaffender und ProduzentInnen auf dem Musikmarkt ist "Open Music(s) Distribution (OMD)", die Downloadplattform des mica für Musikdateien im Internet. OMD wurde im Rahmen des europäischen Kulturprojektes "European Music Navigator" (http://www.musicnavigator.org) entwickelt, das nach dem Abschluss der von der EU-Kommission geförderten Entwicklung (3 Jahre, 1,5 Mio. EUR) im Frühjahr 2004 der Öffentlichkeit vorgestellt wird.

Die Bedeutung des mica im nationalen und internationalen Kontext wurde von Dr. Thomas Angyan (Generalsekretär der Gesellschaft der Musikfreunde und Mitglied des Kuratoriums des mica), Roland Sandberg (Präsident der IAMIC -International Association of Music Information Centres) und Dr. Damien Pwono (Generalsekretär des International Music Council IMC/UNESCO) hervorgehoben.


Zitate

Thomas Angyan unterstrich den zukunftsweisenden Umgang des mica mit neuen Medien für die Verbreitung von Musik aus Österreich. "Musikinformation im Internet - auch ins Englische übersetzt - ist heute einfach eine Notwendigkeit. Daher hat auch die Ernst von Siemens Musikstiftung dem mica einen Förderpreis für den englischsprachigen Ausbau der Informationen zu österreichischer Musik im "European Music Navigator" zuerkannt.

Roland Sandberg: "Kleine Länder können auf dem Musikmarkt nicht alleine agieren. Das Besondere an den Musikinformations- zentren ist die gemeinsame Entwicklung und der wirksame Austausch von Informationen anstelle von Konkurrenz. Für die zukunftsorientierte Weiterentwicklung der Musikinformationszentren mit Projekten wie dem "European Music Navigator" spielen das mica und sein Direktor eine wichtige und entscheidende Rolle."

Damien Pwono: "Kreative wollen vor allem drei Dinge: Schaffen, ihre Arbeit mit Anderen teilen, und schliesslich dafür Wertschätzung erhalten - sei es durch Applaus, sei es durch Geld. Um das zu ermöglichen, braucht es eine gute Politik, Infrastruktur und Hilfsmittel zur Unterstützung, damit Professionals im Musikbereich letztlich profitieren können. Wissen wird ständig produziert, aber dieses Wissen verbreitet sich nicht von selbst. Daher ist die Bedeutung von Information so zentral. Österreich ist als Musikland weltbekannt. Wie weit Sie das nicht nur als Metapher, sondern als Wettbewerbsvorteil nutzen, hängt von Ihrer Politik und von Ihrer Infrastruktur ab. Die Arbeit des mica und der IAMIC sind Vorbild und Anregung auch auf internationalem Niveau. Hier in Österreich haben Sie grossartige Assets, die Unterstützung, Aufbau und Anerkennung verdienen. Davon profitiert das Musikleben nicht nur in Österreich, sondern auch in Europa und weltweit."

Peter Rantasa: "Das mica bietet im zehnten Jahr seines Bestehens sowohl für Künstler als auch für Konsumenten sehr viele hilfreiche Dienste und Werkzeuge an. Wir hoffen, das 2004 mit allen Kooperationspartnern noch viel deutlicher und wirksamer ausbauen zu können. Schon der internationale Eindruck dieser Massnahmen sollte für die Kulturpolitik Grund genug sein, darüber nachzudenken, wie wir die österreichischen Urheberinnen und Urheber bei der Verbreitung ihrer Musik unterstützen können. Wenn wir uns nicht gemeinsam anstrengen, in den kommenden 2 Jahren ein entsprechendes Umfeld zu schaffen, in dem für die Kreativen entsprechende positive Anreize gesetzt werden, dann wird das Mozartjahr 2006 ein Rückblick auf eine große Vergangenheit und eine Vorschau auf eine traurige Zukunft. Ich hoffe, dass die Diskussion nicht nur mit dem Kulturausschuss des Parlaments, sondern mit allen Vertreterinnen und Vertretern, die an der Zukunft des Musiklebens in Österreich interessiert sind, in diesem Jahr in einer konstruktiven und positiven Weise geführt werden kann."

Die Inhalte der Pressemappe, weiterführende Information sowie Fotos in Druckauflösung finden Sie auf http://press.mica.at/2004

Für weitere Informationen kontaktieren Sie bitte:

Martina Laab
mica - music information center austria
Tel. +43 (1) 52104.57
Fax +43 (1) 52104.99