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Bonn - Der am 15.11.1948 in Staufenbrück (einem Vorort von Bad Reichenhall) geborene Musiker und Kabarettist Georg Ringsgwandl erhält den Prix Pantheon 2005 in der Sparte Sonderpreis der Jury "Reif und Bekloppt".
Das Bonner Kabaretttheater Pantheon vergibt in Kooperation mit WDR-Fernsehen, ZDF-3Sat, rbb und WDR-Hörfunk den in 3 Kategorien mit jeweils 4000 Euro dotierten Satire-Preis seit 1995.Mitglieder der Jury sind u.a. die Schauspielerin Nina Hoger, der Regisseur Ulrich Waller, der Kabarettist Heinrich Pachl, die Pantheon-Intendantin Rita Baus, Theatermacher, Autoren, Journalisten, TV- und Rundfunk-Redakteure, die mit dem Genre Satire, Comedy und Kabarett eng verwoben sind und als Kenner der Szene gelten.
In der Begründung der Jury zur Preisverleihung an
Georg Ringsgwandl heißt es u.a.:
Diesen Preis verleihen wir Persönlichkeiten, denen wir unseren Respekt dafür zollen, dass sie seit langen Jahren sich selbst und ihrer Kunst treu geblieben sind.
Ein Auszug aus der Laudatio:
"Wenn einer weiß, wie es drinnen im Mensch ausschaut, dann Georg Ringsgwandl, der Kabarettist und Musiker aus Bayern: Als Kardiologe hat er einst am offenen Herzen operiert, als Künstler seziert er nun den Homo sapiens von außen. Ringsgwandl besitzt den Basilikenblick für die großen und kleinen Leiden der Rasenmäher-Freunde und Lottoglück-Träumer. In seinen Liedern beschreibt er die verzweifelt kämpfende Kreatur, mit erbarmungsloser Freude am entlarvenden Detail und mitleidender Anteilnahme. Er kennt und erkennt traurige Existenzen, er weiß, wie das Leben mit den zu kurz Gekommenen spielt und was "im Zeitalter der Teigbatzn" noch so alles passieren kann.
Frei von ideologischen Einflüssen erlaubt er sich alle erdenklichen Kapriolen: Er springt wie ein Faun über die Bühne, rockt und röhrt, dass das Auditorium erzittert, dreht sich im nächsten Moment um 180 Grad und konfrontiert sein Publikum mit melancholisch stimmenden Texten. Ringsgwandl gehört zu denen, die das bayerische Idiom dazu nutzen, den Kosmos des Stammtischbruders und des Software-Spezialisten, des Gartennazi und der Galeristin vor uns auszubreiten. Und hinter all diesen Gestalten lauert einer, der sich als "Gaudibursch vom Hindukusch" zu erkennen gibt. Spätestens seit 1989 wissen wir auch, was "Trulla Trulla" bedeutet und warum wir uns vor Hühnerärschen in Acht nehmen sollten.
In Bayern lobt man ihn wegen seines "wurschtigen Witzes" und nennt ihn eine Kultfigur. In anderen Landstrichen gilt er als schrill und abgefahren. Dabei ist Ringsgwandl alles andere als ein schillernder Paradiesvogel, sondern ein Gesamtkunstwerk, dessen inhaltlicher Tiefgang erst in Kombination mit der äußeren Erscheinung zum Vorschein kommt. Mit weißblonder Perücke, seltsamen Hutkreationen inklusive Ohrenschützern auf dem Kopf, denkt man unwillkürlich an einen Besucher von einem anderen Stern. Doch weit gefehlt: hier steht einer, der die ganz normale Absurdität des Alltags kennt - ein Gegenentwurf zu all jenen, die ängstlich durchs Leben huschen.
Die Jury des Prix Pantheon zeichnet mit Georg Ringsgwandl einen Musik-Kabarettisten aus, der sich einen Teufel um die gerade herrschenden Moden schert: einer, der aufrecht auf dem doppelten Boden der Moral steht und sich dort seine eigene Heimat geschaffen hat. -Ob in Bayern oder Bonn macht da kaum einen Unterschied."
Die "11. German Spass- und Satire-Open", der PRIX PANTHEON 2005 findet vom 26. bis 28. April 2005 im Bonner Pantheon am Bundeskanzlerplatz statt. Dort erfolgt die Preisverleihung an Georg Ringsgwandl im Rahmen einer Gala mit Auftritt des Künstlers am 26. April (um 19:00); (Kartenvorverkauf für diese Veranstaltung über die an ticket-online angeschlossenen Vorverkaufsstellen).
Der Prix Pantheon wird an den beiden nachfolgenden Tagen in 2 weiteren Kategorien vergeben, dem Jurypreis "Frühreif und Verdorben" und dem Publikumspreis "Beklatscht und Ausgebuht", deren Preisträger im direkten Vergleich zwischen 12 von der Jury vorgeschlagenen Comedy- und Kabarett-Künstlern vor Ort ermittelt werden. Die Gewinner werden ausschließlich nach der Qualität der jeweils 20-minütigen Live-Darbietungen an den beiden "Wettkampf"-Tagen (27.+28.4.) vor zahlendem Publikum und im Angesicht der Jury gewählt. Diese "Comedy- und Kabarett-Olympiade" ist in dieser Form und in der hohen qualitativen Dichte des nominierten Teilnehmerfeldes im deutschsprachigen Raum einmalig.
Der Prix Pantheon ist einer der angesehensten Comedy- und Satirepreise im deutschsprachigen Raum. Veranstalter aus dem ganzen Bundesgebiet und Talentscouts der namhaften TV-Comedy-Produktionsfirmen beobachten mit großem Interesse die Nominierungen und den Wettkampf.
Gewinner dieses Wettkampfes waren in den vergangenen Jahren u.a. die Kabarettisten Michael Mittermeier, Hagen Rether und Jess Jochimsen, die Schweizer Acapickels und der Österreicher Alf Poier.
Die bisherigen Preisträger des Sonderpreises "Reif und Bekloppt" sind: der Kabarettist und TV-Moderator Harald Schmidt, der Schauspieler und Kabarettist Jörg Hube, der Autor Robert Gernhardt, Gerhard Polt, Dieter Hildebrandt, die bayerischen Biermösl Blosn, Erwin Grosche, Ars Vitalis, Georg Kreisler und im letzten Jahr: Helge Schneider.
Die Sendungen der TV-Aufzeichnung vom Prix Pantheon 2005 mit den Auftritten aller 3 Preisträger bzw. Sendungen der Aufzeichnung der Ringsgwandl-Gala am 26.4. sind am:
7.5.05 (WDR-Fernsehen), am 5.+12.6.05 (rbb), am 26.5.05, 21:45 (3Sat)
Hörfunk: WDR 5, 7.5.05 (16:05) und 5.6.05 ( 20:05) Termine ohne Gewähr.
Die nominierten Kandidaten für den Wettstreit um den Jurypreis "Frühreif und Verdorben" und den Publikumspreis "Beklatscht und ausgebuht" am 27. + 28. April 2005 im Bonner Pantheon sind:
Angela Buddecke
Olinka Orphea + Band
Michael Ehnert
Johannes Flöck
Severin Groebner
Ludger K.
The Pop
Johannes Scherer
Florian Schroeder
Andreas Thiel
Marco Tschirpke
Claus von Wagner
mehr Infos: http://www.pantheon.de