Netzeband - Mit «Siegfrieds Tod» wird heute der zweite Teil der Nibelungen-Trilogie beim Theatersommer Netzeband in der Ostprignitz uraufgeführt. Der Mythos um Liebe, Verrat und Macht wird von Anton Perry neu erzählt und von Frank Matthus inszeniert, wie die Veranstalter ankündigten. Auf einer Open-Air-Bühne werden die etwa 20 Darsteller Masken tragen, die ihre Gesichter vergrößern und vergröbern.
Der Text wurde den Angaben zufolge von Schauspielern in einem Tonstudio auf Band gesprochen, um eine hohe sprachliche Qualität der Aufnahmen und eine besondere Atmosphäre während der Aufführung zu erzeugen. Zu den Sprechern gehören unter anderen Corinna Harfouch, Niels Brück, Siemen Rühaak und Ruth Reinecke.
Weitere Aufführungen der Nibelungen finden bis zum 29. August immer freitags und samstags um 20.30 Uhr statt. Karten können telefonisch unter der Nummer 033924 - 799 36 bestellt werden.
Der 13. Theatersommer in Netzeband hat am 3. Juli mit dem Stück «Unter dem Milchwald» von Dylan Thomas begonnen. 53 überlebensgroße Figuren entführten die Besucher unter märkischen Bäumen ins walisische Llareggub.
nmz - Zusatzinfo zum Nibelungenlied:
Die Nibelungenlied-Handschrift aus der Badischen Landesbibliothek ist am Donnerstag zum Weltdokumentenerbe der UNESCO erklärt worden. Das entschied das UNESCO-Komitee bei einer Tagung in Bridgetown, Barbados. Die Handschrift wurde zusammen mit zwei weiteren Abschriften des Nibelungenliedes aufgenommen, die in der Bayerischen Staatsbibliothek (BSB) in München sowie in der Bibliothek des Klosters St. Gallen in der Schweiz liegen. Alle drei Dokumente sind vollständige Versionen des bekannten Heldenepos, unterscheiden sich jedoch in Alter und inhaltlicher Länge.
Die in der Badischen Landesbibliothek aufbewahrte Handschrift des Nibelungenlieds ist nach Angaben der Stadt die älteste der erhaltenen Handschriften aus dem 13. Jahrhundert.