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Kraftvolle Rhythmik und ruhige Klänge als Erfolgsrezept

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Der Singer / Songwriter Tim Neuhaus und seine Band „The Cabinet“ eröffneten das „mu:v-Camp“ der Jeunesses Musicales Deutschland

WEIKERSHEIM. Über 100 junge Menschen treffen sich seit Freitag, dem 20. Juli in Weikersheimer Schloss, um fünf Tage lang zu musizieren und neue musikalische Ideen aufzugreifen. In verschiedenen Kursen und Workshops können sie sich unter anderem in Gesangstechnik, Improvisation oder Beatboxing ausprobieren.

Wegen der unsicheren Wetterlage wurde das Konzert kurzfristig vom Hof in das Innere des Schlosses verlegt, trotzdem war die Stimmung ungebrochen. In ruhiger und gemütlicher Atmosphäre begann das Quartett, das neben Frontmann Tim Neuhaus aus Drummer Florian Holoubek, Pianist Andreas Wisbauer und Bassist Friedrich Störmer besteht.

Den Einstieg hätte man sich fetziger gewünscht, das Publikum blieb lange ruhig. Erst beim Song „Playing Bill's Drum“ wurde es schließlich lebhafter, als Florian Holoubek, der als Schlagzeuger sonst eher im Hintergrund steht, sein Können zeigte. Kurzerhand umbenannt zu „Playing Flo's Drum“ gab der Song den Startschuss zum Abend.

Sobald „As Life Found you“, eines der bekanntesten Stücke der Band, angestimmt wurde, schien das Eis endgültig gebrochen zu sein. Die einfache, aber einprägsame Melodielinie zum Mitsummen wurde schnell zum Selbstläufer. Mit diesem Ohrwurm gingen noch viele in die Pause. Gespräche mit dem Publikum und Einblicke hinter die „Konzertkulissen“ machten Tim Neuhaus noch sympathischer.

Seinen Stil beschreibt der vielseitige Musiker selbst als „futuristischen Indie-Alarm“. Neben seinem Schlagzeug-Studium in Weimar sammelte er erste Erfahrungen als Schlagzeuger bei „Clueso“ und dem Singer / Songwriter „Pohlmann“. 2005 veröffenlichte er sein erstes Solo-Album. Mit einer Mischung aus alten und neuen unveröffentlichten Stücken gaben sie einen Überblick über ihr Schaffen. Gerade wird an einer neuen Platte gearbeitet, die Aufnahmen sollen im Herbst abgeschlossen werden.

Nach der Pause bestimmten lange Instrumentalpassagen das Set. Durch die Abwechslung von ruhigen Gitarrenklängen und kraftvollen rhythmischen Teilen war zwar für jeden das Richtige dabei. Doch die gute Stimmung des ersten Konzertteils wollte nicht mehr so recht aufkommen.

Ein ganz anderer Ton wurde abschließend in der Zugabe angestimmt. Nur mit der Gitarre begleitet sangen die Bandmitglieder vierstimmig. Der „A capella“-Stil kam sehr gut an, der Abschluss wurde zu einem der gelungensten Momente des Abends.

Die eingängigen aber gefühlvollen Songs gingen schnell ins Ohr. Ob die Bezeichnung „Indie-Alarm“ auf die eher melancholisch geprägten Stücke zutrifft, bleibt dahingestellt.

Nach diesem gelungenen Auftakt ins Musikcamp reist Tim Neuhaus aber noch nicht ab. Dass die Künstler, die auf der Bühne stehen, auch in direkten Kontakt mit den jungen Musikern kommen, ist eine der zentralen Ideen des „mu:v-Camps“. Bis Dienstag, dem 24. Juli, leitet Tim Neuhaus einen Percussion-Kurs.

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