Vorspann / Teaser
Eurotrash oder Fest der Diversität? Valeska Maria Müller und Ursula Gaisa haben die gleiche Veranstaltung gesehen und verfolgt!
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Foto: EBU / CORINNE CUMMING
Hauptrubrik
2 × European Song Contest
Untertitel
Kommentare von Valeska Maria Müller und Ursula Gaisa.
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Eurotrash forever?!
Der Eurovision war wie jedes Jahr: schrill und schräg! Aus ganz Europa hat sich „die Elite“ des aktuellen Musikmarkts in Malmö versammelt, um in schrillen Kostümen schief zu singen. Und das Publikum klatscht begeistert im Takt, als hätte es noch nie etwas Schöneres gehört.
Dabei ist der ESC doch längst nur noch ein Einheitsbrei von musikalischen Ideen ohne Länderbezug. Und die Inszenierungen sind zum Fremdschämen! Show zählt mehr als gute Musik. Da turnen Männer im Latexkostüm oder gar nackt über die Bühne oder eine Sängerin im Prinzessinnenkleid schmachtet ihrem Prinzen hinterher. Kitsch, Kitsch, hurra!
Der Eurovision Song Contest wird zum Eurotrash Contest. Es ist zum Davonlaufen. Es ist höchste Zeit, diesen Gesangswettbewerb zu seinen Ursprüngen zurückzuführen. Musik, die einen künstlerischen Anspruch nicht scheut und die aus der Eigenart des jeweiligen Landes gespeist ist. Eine in das aktuelle Jahr passende Visitenkarte des Landes und alles zusammengenommen ein Ereignis, das die europäische Kultur in ihrer Vielfalt repräsentiert. Oder soll das derzeitige alljährliche Spektakel wirklich die europäische Kultur repräsentieren? Dann gute Nacht, Europa!
Valeska Maria Müller
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Foto: EBU / ALMA BENGTSSON
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ESC II
Ich bin ja nun schon etwas älter als meine geschätzte Kollegin und Vorrednerin und habe deshalb einige ESCs mehr auf dem Buckel als sie. Vor neun oder zehn Jahren, als ich das letzte Mal geschaut habe, hätte ich ihr unumwunden recht gegeben. Aber ich konnte es lange nicht mit ansehen, dass wir immer Letzter wurden.
Durch Zufall guckte ich dann dieses Jahr mit Freunden in einem Ferienhaus im Wald. Und was muss ich sagen? War doch gar nicht so schlecht, meine jungen Sängerinnen und Sänger! Abgesehen mal von sehr viel Wolfsgeheule mit Huhuhuhhhuuuuuuu in allen erdenklichen Stimmlagen natürlich.
Den Gewinnersong habe ich alte Prophetin gleich auf Platz 1 gesehen. Und er gefällt mir auch beim Nachhören richtig gut. Ob Männlein, Weiblein oder halt dazwischen. Egal, Kunst ist Kunst. Und zur Show gehören nun mal schrille Klamotten und gute Laune. Die machen mir der Kroate mit dem hirnrissigen Künstlernamen Baby Lasagna, aber auch das ist eben Europa: Bunt, schräg, sehr sehr facettenreich (ist das jetzt divers ;-)) und begeisternd. Wenn man die Zuschauer und das bunte Treiben rund um den Wettbewerb herum so anschaut, macht das doch Hoffnung in unserer bösen, grauen kalten Welt. Finde ich jedenfalls. Und Letzter sind wir auch nicht mehr.
Ursula Gaisa
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Aufmunterung zur Europa-Wahl. Beethoven legt an. Und Sie? Foto: Martin Hufner
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