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Gordon Kampe. Foto: Hufner
Gordon Kampe. Foto: Hufner
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AAA

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Cluster 2018/10 - Gordon Kampe
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Ich wiederhole mich ja ungern. Ist ja nicht so, als ob es nix zu Nölen gäbe. Aber vielleicht hilft’s, denn stetes Möppern höhlt den Stein. Es geht ums Geld. Ich bat an dieser Stelle vor ein paar Jahren bereits darum, dass auch in unserem Bereich Verträge rechtzeitig geschlossen werden. Putzig, dass man das sagen und über derlei Selbstverständlichkeiten nachdenken muss. Vielleicht sind wir zu nett? Oder fürchten uns vor der Hand, die einen „nährt“, die beißt man ja nicht – und vielleicht kommt ja noch mal etwas hinterher, irgendwann … Garstig, derlei Gedanken! Okay. Ich habe ja gut Reden, ich bekomme jetzt immer Geld, denn ich gehöre dem Staat. Die meisten Kolleg/-innen aber nicht.

Und wie peinlich ist stets der Vorgang des Geldeintreibens: Wer schon mal eine Mail von mir mit dem Text „Liebe/-r XY, ob Sie bitte einmal nachschauen – ist mir da ein Zahlendreher bei der Kontonummer unterlaufen?“ bekommen hat, ich meinte damit eigentlich: „Erste Mahnung!“ Brötchen bezahle ich ja auch pünktlich. Merke also: „Kannst die Zahlung heute du besorgen, vertreibt’s dem Künstler voll die Sorgen.“ Glasklar: Meistens, wie ich damals schrieb, klappt das alles ganz vorzüglich. Meistens reicht aber nicht.

Fürderhin werde ich auf dem Titelblatt der Partitur schreiben: „Kompositionsauftrag von XY. Danke für pünktlichen Zahlungseingang.“ Oder, noch besser: wir gründen eine Rating-Agentur. Bei „AAA“ ist alles superb. Wenn’s drunter ist, beenden wir das Stück oder das Konzert einfach entsprechend früher. Wer nicht pünktlich zahlt, bekommt keine Tonika und bleibt unerlöst.
 

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