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Ferchows Fenstersturz 2015/11
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Ständig diese Subjektivität. Der Tansanier Suleiman Abdullah ist mit der Gesamtsituation unzufrieden und lässt sich den Gänseblümchenpflücker raushängen. Schuld: die CIA. Nachdem Suleiman Abdullah die CIA 2003 auf das Übelste denunzierte und als „Ersatz-CSU“ bezeichnete, ging den Amis der Schlapphut hoch. Kapuze, schwarzer Kastenwagen, Elektroschocker, und ab nach Afghanistan. Exklusivinterview im Hotel „Dark Room“. Leider mit im Reisegepäck: die irische Boyband „Westlife“ und ihr Song „My Life“ in fünfjähriger Dauerschleife. „Folter“, meint Suleiman Abdullah nun. Und möchte dafür sportliche 75.000 Dollar Schadenersatz. Von wem ist unklar, im Zweifel aber von Wolfgang Schäuble.

Wenn Sie mich fragen: eindeutig zu viel. Es hätte auch eine andere irische Band sein können. Und betrachtet man die Gesamtwerke von U2, Boyzone oder The Corrs, möchte ich behaupten, Suleiman hatte unverschämtes Glück. Außerdem, und da können Sie drei religiös unkorrekte Kreuzzeichen machen, lieber Herr Suleiman Abdullah: Man hätte Ihnen ebenso gut fünf Jahre lang die besten Spiele der irischen Fußballnatio­nalmannschaft zeigen können. Was übrigens selbst Veteranen der Schlacht von „Little Bighorn“ in hemmungsloses Schluchzen ausbrechen ließ. Auftritt Zettel-Wolfi. Also Wolfgang Niersbach. DFB-Chef, Millionen-Verlierer und Akten-Schlamper. Der sollte sich auf dem Nachhauseweg dringend öfter umsehen. Weil Kastenwagen und so. Denn wer nicht singt, dem wird was vorgesungen. Und um Himmels Willen, Herr Niersbach! Fehler machen wir doch alle. Erst gestern sind mir wieder drei Millionen an die FIFA rausgerutscht, damit mir André Heller einen einstufigen Tritt mit LED-Lichtern aus Biomasse hinauf zum Lokus installiert.

Als immerwährende Eröffnungsfeier. Und dass wir alle mal unterschreiben, ohne zu lesen, geschenkt. Landet die Schwiegermama eben in der Sterbebatterie, äh im betreuten Wohnen, der Kinder Köter im Testlabor und die Frau am falschen Flughafen. Das ist doch menschlich. Seien Sie vernünftig, Herr Niersbach. Ja, sicherlich, gut, äh, mit dem Kaiser eine Doppelzelle zu teilen („Ich sehe hier keine Gefangenen“) mag zunächst reizvoll erscheinen, aber wie lange können Sie denn den Wahnsinn ertragen, wenn Beckenbauer von rechts „Gute Freunde kann niemand trennen“ grölt und Hoeneß von links ohne Unterlass brüllt: „Eure Scheißstimmung! Da seid Ihr doch dafür verantwortlich und nicht wir“. Im Vertrauen, Herr Niersbach. Geben Sie auf. Kim Jong-un soll bereits an Ihrer persönlichen Playlist für das Verhör basteln, weil man Heiner Geißler den Job nicht mehr zutraut. Und FIFA-Chef- Inquisitor Sepp Blatter hat sich längst den Poncho um die Hüften geworfen (Hände aufhalten ist gerade schlecht) und probt seit Wochen die „ lange Version“ von „La Cucaracha“. Unbestätigt bleibt, dass Michel Platini mit Mireille Mathieu den Klassiker „Tous les enfants chantent avec moi” (Alle Kinder singen mit mir) neu aufnimmt. Wer singt gewinnt. Fußball wäre so einfach.

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