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Augen auf bei der Berufswahl

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Ferchows Fenstersturz 2014/11
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Verdammte Nestbeschmutzer. Erst die Kohle abgreifen, dann jammern, heulen, maulen. Klar. Helene Fischers Business-Beichte entlockte selbst mir Heulkrämpfe. Beide Hände vor den Augen, um die Tränen wegzuwedeln. Mit Karaoke-CDs, die, so flüstern böse Zungen, am Vietnamesen-Markt geklaut wurden, hat sich Helene ins barbarische Business gekämpft. Was habe ich geschluchzt. Vor allem, als ich feststellte, dass jede meiner selbst gekauften japanischen Karaoke-CDs besser klingt als „Atemlos“. Ortswechsel. Raus aus dem Grenzgebiet. Rein in die Staaten. Da ist Lady Gaga jetzt aber mal richtig sauer. Über die Branche. „Eine reine Geldmaschine sei sie geworden“, wimmerte sie im „Stern“. Jetzt bin ich aber empört. Dachte, die macht das aus Berufung. Bockt das verwöhnte „Bling-Bling“- Luder etwa?

Hat Armani das Kleidchen zu spät geliefert, Versace nur ein Handtäschchen rüberwachsen lassen oder Starbucks den Latte Organic mit Soja- statt Rapsmilch getränkt? Weit daneben. Die Gründe gehen tiefer. Hüfttief. Eine Verletzung der selbigen sorgte bei Lady Gaga letztes Jahr für Konzertabsagen. Und für klare Sicht. Denn ganz alleine musste Lady Gaga ihre Verletzung im Krankenhaus kurieren. Kein Besuch für die lahmende Cash-Cow. Ja mein Gott, liebe Frau Gaga. Dann kaufen Sie sich doch Besucher von Ihrer Kohle. Macht doch das ZDF auch, um die Rentner im „Wetten dass …?“-Saal einzusperren. Oder stellen Sie sich mal die Frage, wer eigentlich ihr Manager ist.

Die Stiefellecker machen doch sonst alles mit. Mit anderen Worten: Willkommen im Leben, Milady. Das geht hierzulande jedem Hartzer so. Aber weiter in der Tragödie. Lady Gaga bekommt also im Krankenhaus Störungen aller Art. Vor Einsamkeit. Und bunte Pillen zur Zweisamkeit. Was wiederum zu „Todesgedanken“ führt. Und zu einer kleinen Runde Mitleid meinerseits. Mal ehrlich. Todessehnsucht ergriff mich bei jedem Song, den ich von Lady Gaga hören musste. Ich wünschte mir, ich hätte ihn nie erlebt. Aber wie das in der Branche so ist, einen Engel gibt es immer. In Deutschland ist es „Saviour“ Naidoo, der alle liebt und wie Jesus auf alle Menschen zugeht. Da darf es dann auch gerne mal ein NPDler vor dem Bundeskanzleramt am 3. Oktober sein. In Amerika nennt sich Jesus dagegen Tony Bennett. In einer Lour-des ähnlichen Erscheinung (Stichwort: bunte Pillen?) erkennt Tony, dass Lady Gaga auch Jazz kann. In Zweisamkeit nehmen die beiden also ein Jazzalbum auf. Tja. Jedes Album braucht eine Depression. Um sich die nächste leisten zu können.

Eventuell hätte diese Erkenntnis auch Lemmy Kilmister von Motörhead weitergeholfen. Den besucht übrigens ebenfalls keiner im Krankenhaus, liebe Lady Gaga. Okay. Die Gründe sind nachvollziehbar. Die Sauferei ist einfach nicht auszuhalten. Was aber lernen unsere Casting-Kids aus Helenes und Lady Gagas Beichten? Besser mal Blumentherapeut werden. Oder Töpfchenrücker. Also Gärtner im Zierpflanzensegment. Garantiert depressionslos.

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