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Behauptungen nicht unter den Tisch kehren

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Leserzuschrift zu www.beckmesser.de „Spaltklangverbot“, nmz 10/10, Seite 9
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Als regelmäßiger Leser der nmz habe ich schon häufig interessante und wertvolle Beiträge aus Ihrer Feder gelesen. Ihren Artikel „Spaltklangverbot“ jedoch halte ich für kontraproduktiv.

Was wollen Sie mit dieser Ansammlung von aggressiven Wortspielereien erreichen? Wollen Sie damit einen Beitrag zur Integration von Ausländern in unserem Land leis­ten? Darum geht es doch. Es geht wahrlich nicht um reißerische journalistische For­mulierungen! Natürlich spricht Herr Sarrazin ein längst überfälliges Problem an. Natürlich hat er in manchen Passagen seines Buches recht: Es gibt sie, die Integrationsverweigerer. Man muss sie auf ihre unakzeptable Haltung aufmerksam machen. Aber nicht in dieser lieb­losen und zum Teil verletzenden Art und Weise, die von vielen unserer satten deut­schen Mitbürgern sehr gerne gehört und übernommen wird.

Es ist durchaus wünschenswert, dass die auch positiven Aspekte des Buches in an­gemessener Form gewürdigt werden. Dabei dürfen aber die unhaltbaren und zum Teil bösen Behauptungen des Autors nicht unter den Tisch gekehrt werden. Die eigentlich Betroffenen lesen die NMZ sowieso nicht. Die NMZ spricht immer wieder Probleme unseres Kulturlebens in aller Offenheit an. Das ist gut so. Aber mit leeren Wortgefechten erreicht sie nichts Positives. Die regel­mäßig erscheinende Glosse von Sven Ferchow liest man mit Schmunzeln. Aber das ist Kabarett und dient der Unterhaltung und nicht der aktiven Auseinandersetzung mit Problemen.

Kurt Suttner, Friedberg

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