Schwere Unruhen vor Deutschlands Opernhäusern und Konzertsälen nach der Einführung des neuen GEMA-Tarifs für Clubbetreiber. Nachdem an vielen Orten die Clubs aus Protest oder mangels Masse geschlossen blieben, setzte ein unerwarteter Massenandrang auf Klassikveranstaltungen ein. Tausende Jugendliche standen Schlange für ein Ticket für Orfeo oder Beethovens Neunte. „Das hatten wir nicht mehr seit den 40er- und 50er-Jahren“, sagte der Präsident des Deutschen Bühnenvereins Klaus Zehelein in einer gemeinsamen Erklärung mit Michael Russ vom Verband der deutschen Konzertdirektionen. „Wir wissen nicht, wie wir den Leuten genug Live-Musik und Theater anbieten sollen.“
Inzwischen ist die Hilfe aus dem Ausland angelaufen. Saudi-arabische Fachleute bauen gerade eine glasüberkuppelte Open-Air-Konzertwiese in der Nähe von Wacken, die dank modernster Heiz- und Wärmetechnik in jeder Jahreszeit betriebsfähig ist. Sogar im deutschen Sommer. Russland hat eine Amnestie sämtlicher in Straflagern festgehaltener Punkerinnen erlassen und sendet diese – allerdings ohne Rückreisevisum – auf eine Deutschlandtournee. Sogar aus Burkina Faso kommt Hilfe: Schlingensiefs Witwe Aino Laberenz will in der Nähe von Bayreuth ein deutsches Operndorf errichten lassen, um endlich auch in Deutschland die Kultur in die Fläche zu bringen. Die GEMA, der Berufsverband der Discjockeys, die Clubcommission Berlin sowie der VEBWK für den Erhalt der bayerischen Wirtshauskultur setzen inzwischen ihre intensiven Verhandlungen fort.